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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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alversicherungsfreien sog. „580 DM-Jobs“ <strong>und</strong> als „Sche<strong>in</strong>selbständigkeit“<br />

organisiert werde. Im H<strong>in</strong>blick auf die zunehmende Zahl alternativer Lebensformen<br />

zur Ehe als vorherrschende Lebensform <strong>und</strong> zur Erreichung<br />

e<strong>in</strong>er ausgewogenen demographischen Struktur wurde bemängelt, daß<br />

staatlicherseits nicht die Voraussetzungen geschaffen würden, daß e<strong>in</strong><br />

tatsächlich vorhandener K<strong>in</strong>derwunsch realisiert werden kann.<br />

E<strong>in</strong>ige Teilnehmer der Werkstatt schlagen zur möglichen Reform des Sozialstaates<br />

vor, das Problem der Massenarbeitslosigkeit durch den Ausgleich<br />

zwischen e<strong>in</strong>em zu schaffenden Gr<strong>und</strong>recht auf Arbeit <strong>und</strong> dem bestehenden<br />

Eigentumsgr<strong>und</strong>recht zu lösen; dieser Weg wurde <strong>in</strong>dessen von der<br />

Mehrheit der Teilnehmer als wenig s<strong>in</strong>nvoll angesehen, da die genannten<br />

Gr<strong>und</strong>rechte ihrem Typus nach nicht vergleichbar s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> das Recht auf<br />

Arbeit im Rahmen e<strong>in</strong>er marktwirtschaftlichen Ordnung e<strong>in</strong>e Staatszielsetzung<br />

darstellt, aber als <strong>in</strong>dividuelles Recht auf Arbeit nicht zu realisieren<br />

se<strong>in</strong> dürfte.<br />

Ausgiebig diskutiert wurde die Frage, <strong>in</strong>wieweit die Anknüpfung der Sozialversicherungssysteme<br />

an entgeltliche Erwerbsarbeit revisionsbedürftig<br />

ist. Es wurde <strong>in</strong> Frage gestellt, ob der dem Sozialversicherungssystem zugr<strong>und</strong>eliegende<br />

Arbeitsbegriff noch tatsächlich zeitgemäß <strong>und</strong> angemessen<br />

ist. Es wurde vorgebracht, daß auch Familienarbeit, Pflegetätigkeit, Erziehungsarbeit<br />

<strong>und</strong> ehrenamtliche Tätigkeit unter den Arbeitsbegriff fallen<br />

müßten; allerd<strong>in</strong>gs wurde hervorgehoben, daß dies nicht durch die H<strong>in</strong>tertür<br />

zur Wiedere<strong>in</strong>führung der traditionellen Geschlechterrollen führen dürfe.<br />

Anstelle e<strong>in</strong>er Anknüpfung der Sozialversicherungsleistungen an die Erwerbsarbeit<br />

wurde das Konzept e<strong>in</strong>er beitragsunabhängigen Gr<strong>und</strong>sicherung<br />

erwogen. Von mehreren Teilnehmern wurde darauf h<strong>in</strong>gewiesen, daß<br />

die Umstellung auf e<strong>in</strong> steuerf<strong>in</strong>anziertes Modell weitgehende Fragen <strong>und</strong><br />

Probleme aufwerfe <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Lösung darstelle.<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die europäische Dimension des Themas wurde zunächst<br />

darauf verwiesen, daß die Europäische Geme<strong>in</strong>schaft beim derzeitigen<br />

Integrationsstand noch nicht über die Zuständigkeit für den Bereich der<br />

sozialen Sicherungssysteme (anders als etwa bei der Gestaltung des Arbeitsschutzes,<br />

der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> der Koord<strong>in</strong>ierung der Leistungen<br />

der sozialen Sicherheit für Wanderarbeitnehmer) verfügt. Unter den<br />

Teilnehmern der Werkstatt wurde kontrovers diskutiert, ob e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

europaweite Regelung der sozialen Sicherung wünschenswert sei. Es wurde<br />

e<strong>in</strong>erseits vorgebracht, daß die Festlegung von sozialen (M<strong>in</strong>dest-) Standards<br />

für den europäischen Wettbewerb <strong>in</strong>nerhalb der EU erforderlich ist<br />

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