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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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ter Stelle die Ausgaben im Bereich „Arbeit <strong>und</strong> berufliche Bildung“ mit e<strong>in</strong>em<br />

Anteil von knapp 12 %. Fast drei Viertel aller Sozialausgaben entfallen<br />

bei uns auf die Bereiche „Alter <strong>und</strong> H<strong>in</strong>terbliebene“ sowie „Ges<strong>und</strong>heit“.<br />

Alle<strong>in</strong> die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung waren 1994<br />

höher als die Ausgaben der Verwaltungshaushalte aller deutscher Kommunen<br />

zusammen. Alter <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit s<strong>in</strong>d Bereiche, die alle Bürger betreffen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> denen Änderungen politisch besonders sensibel s<strong>in</strong>d.<br />

E<strong>in</strong>ige E<strong>in</strong>sender betonen, daß man bei allen Diskussionen um den Umbau<br />

des Sozialstaates im Auge behalten müsse, daß der Sozialstaat <strong>in</strong> Deutsch -<br />

land e<strong>in</strong>e über h<strong>und</strong>ertjährige Tradition habe <strong>und</strong> daß er im Bewußtse<strong>in</strong> der<br />

Bevölkerung tief verankert sei.<br />

Allgeme<strong>in</strong> wird der Konsultationsprozeß <strong>und</strong> das neu zu formulierende<br />

Wort der Kirchen als wichtiger Beitrag angesehen, e<strong>in</strong>en umfassenden ge -<br />

sellschaftlichen Dialog über den Umbau des Sozialstaates <strong>in</strong> Gang zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Die große Chance der Kirchen wird dar<strong>in</strong> gesehen, das Vertrauen <strong>in</strong> den<br />

freiheitlichen Sozialstaat zu stärken <strong>und</strong> gleichzeitig zur Überw<strong>in</strong>dung von<br />

„Besitzstandsdenken“ <strong>und</strong> dem starren Festhalten an e<strong>in</strong>zelnen „sozialen<br />

Errungenschaften“ <strong>in</strong> der Gesellschaft beizutragen. Den Kirchen wird die<br />

Rolle e<strong>in</strong>es Mediators im Dialog zugewiesen.<br />

Sehr lebhaft wird die sog. „Überwucherung des Sozialstaates“ diskutiert.<br />

Drei Indizien verdeutlichen die Kritikansätze:<br />

1. das Problem der langfristigen F<strong>in</strong>anzierbarkeit des sozialen Sicherungssystems;<br />

2. die latente Gefahr der gesellschaftlichen Entsolidarisierung aufgr<strong>und</strong> der<br />

demographischen Entwicklung <strong>in</strong> Deutschland;<br />

3. die Verschärfung der Diskussion um den „ru<strong>in</strong>ösen Sozialstaat“ <strong>in</strong> Zusammenhang<br />

mit der Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland.<br />

In e<strong>in</strong>er Reihe von Stellungnahmen werden gr<strong>und</strong>sätzliche Anfragen gestellt.<br />

Diese lassen sich wie folgt resümieren:<br />

1. Wird die gegenseitige Abhängigkeit von Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialordnung,<br />

die Nr. 123 der Diskussionsvorlage herausstellt, h<strong>in</strong>länglich beachtet?<br />

2. Wird die Selbstverantwortung der Menschen <strong>und</strong> der gesellschaftlichen<br />

Gruppen im Sozialstaat genügend gesehen? In diesem Zusammenhang stellt<br />

man fest, heute werde zu schnell nach dem Staat gerufen <strong>und</strong> dabei die Fra-<br />

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