23.12.2012 Aufrufe

Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zusammenfassung vorläufiger Ergebnisse<br />

aus Stellungnahmen zum Konsultationsprozeß 7<br />

In e<strong>in</strong>er Reihe von E<strong>in</strong>gaben wird zunächst im Rahmen e<strong>in</strong>er Begriffsbe -<br />

stimmung danach gefragt, was überhaupt geme<strong>in</strong>t ist, wenn wir vom Sozialstaat<br />

sprechen. Es wird sehr deutlich die Abgrenzung zum „Wohlfahrtsstaat“<br />

betont, mit dem sich die Assoziation e<strong>in</strong>es übermächtigen Staatswesens<br />

verb<strong>in</strong>de, das gleichsam von der Wiege bis zur Bahre den Bürger<br />

betreue <strong>und</strong> begleite, womit immer auch e<strong>in</strong>e zum<strong>in</strong>dest verdeckte Bevorm<strong>und</strong>ung<br />

e<strong>in</strong>hergehe. Demgegenüber werde im Sozialstaat die persönliche<br />

Freiheit des Bürgers stärker respektiert. E<strong>in</strong>e Besonderheit der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland wird dar<strong>in</strong> gesehen, daß die soziale Verpflichtung des<br />

Staates <strong>in</strong> der Verfassung verankert sei, nämlich <strong>in</strong> den Artikeln 20 <strong>und</strong> 28<br />

des Gr<strong>und</strong>gesetzes. Dar<strong>in</strong> sehen e<strong>in</strong>e Reihe von E<strong>in</strong>sender e<strong>in</strong>en faktischen<br />

Bestandsschutz für das e<strong>in</strong>mal aufgebaute System sozialer Leistungen. Es<br />

wird gefordert, den Gebrauch des Begriffes „Sozialstaat“ zu überdenken<br />

<strong>und</strong> nach Möglichkeit zu vermeiden.<br />

Kritisch wird zur Diskussiongr<strong>und</strong>lage angemerkt, daß die konkreten Folgen<br />

der aufgezählten Pr<strong>in</strong>zipien <strong>in</strong> Nr. 72 des Textes (Soziale Gerechtigkeit,<br />

sozialer Friede, soziale Sicherheit, menschenwürdiges Leben, Selbsthilfe,<br />

Selbstverantwortung, Solidarität, Subsidarität) unklar blieben. „Dies s<strong>in</strong>d<br />

acht große Worte <strong>in</strong> sechs Zeilen Text mit wenig Inhalt“, formuliert e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>geber.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wird jedoch der Umbau des Sozialstaates als „unbestreitbar<br />

notwendig“ <strong>in</strong> fast allen E<strong>in</strong>gaben betont.<br />

In e<strong>in</strong>igen E<strong>in</strong>gaben wird auf die f<strong>in</strong>anziellen Größenordnungen h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

weil nach Ansicht der E<strong>in</strong>sender das E<strong>in</strong>frieren von Leistungen oder gar<br />

deren Kürzung auf erhebliche Widerstände stoßen dürfte. Folgende Zahlenangaben<br />

werden benannt: Im Jahre 1993 beliefen sich die direkten <strong>und</strong> <strong>in</strong>direkten<br />

Sozialleistungen <strong>in</strong> Deutschland auf <strong>in</strong>sgesamt 1.063 Milliarden<br />

DM. Den mit Abstand größten Posten im deutschen Sozialbudget machten<br />

mit 39 % die Leistungen im Bereich „Alte <strong>und</strong> H<strong>in</strong>terbliebene“ aus. Es folgen<br />

die Leistungen im Bereich „Krankheit, Invalidität <strong>und</strong> Unfall“, die<br />

e<strong>in</strong>en Anteil von 33 % am Sozialbudget hatten. An dritter Stelle standen die<br />

Ausgaben im Bereich „Familie“ mit e<strong>in</strong>em Anteil von gut 12 % <strong>und</strong> an vier-<br />

7 Die vorläufige E<strong>in</strong>schätzung beruht auf der Auswertung etwa der Hälfte der Stellungnahmen.<br />

114

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!