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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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Dr. Gerhard Kühlew<strong>in</strong>d, B<strong>und</strong>esverband Evangelischer Arbeitnehmer e.V.:<br />

Insgesamt fehlen <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik sieben Millionen Arbeitsplätze.<br />

Se<strong>in</strong>e Vorschläge zielen darauf, e<strong>in</strong>erseits die Arbeitslosigkeit auf konventionellem<br />

Wege zu bekämpfen, andererseits sich auch um die Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen <strong>in</strong>tensiv zu bemühen; er erhofft sich e<strong>in</strong>e Entlastung des<br />

Arbeitsmarktes durch politische Maßnahmen. Dagegen warnt er vor e<strong>in</strong>er<br />

sogenannten Brün<strong>in</strong>g-Politik, was bedeutet, sich dabei langsam aber sicher<br />

totzusparen <strong>und</strong> dann ke<strong>in</strong>erlei Möglichkeiten mehr zu haben, <strong>in</strong> den<br />

Arbeitsmarkt auch f<strong>in</strong>anziell e<strong>in</strong>zugreifen. Er deutet an, daß die Reform des<br />

Arbeitsförderungsgesetzes Möglichkeiten der politischen E<strong>in</strong>flußnahme auf<br />

dem Arbeitsmarkt aufzeigt. Er glaubt nicht, daß Kürzungen bei den<br />

Arbeitsförderungsmaßnahmen langfristig S<strong>in</strong>n machen, denn der Staat könne<br />

sich als Ordnungsmacht bei e<strong>in</strong>em so langfristigen Problem wie der<br />

Arbeitslosigkeit nicht mehr heraushalten.<br />

Dr. Ernst-Rudolf Bauer, Stephanus-Geme<strong>in</strong>schaft aus Thamm: Er weist darauf<br />

h<strong>in</strong>, daß die hohe Arbeitslosigkeit bei uns Arbeitsplätze im Ausland<br />

schafft. Entlassungen werden von Unternehmern jedoch nicht leichtfertig<br />

vorgenommen; die wirtschaftliche Situation läßt häufig andere Entscheidungen<br />

nicht zu. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit müßten anstelle von<br />

E<strong>in</strong>zelmaßnahmen Gesamtkonzepte erstellt werden, um die Situation zu<br />

entspannen, wobei allerd<strong>in</strong>gs noch unklar ist, wer die Entwicklung auf dem<br />

Arbeitsmarkt eigentlich entscheidet, wer die Möglichkeiten <strong>und</strong> Tätigkeiten<br />

überwacht <strong>und</strong> wer die Last von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen trägt?<br />

Pastor Eduard Wörmann, EKD-Beauftragter für Fragen der Arbeitslosigkeit,<br />

erlaubt sich als Moderator e<strong>in</strong>en Zwischenruf: Wer die Unterscheidung<br />

von Tätern <strong>und</strong> Opfern ablehnt <strong>und</strong> Ermutigung für Unternehmer <strong>und</strong> Manager<br />

fordert, muß sehen, daß die Arbeitslosen durch Gesetzes<strong>in</strong>itiativen<br />

(Arbeitslosenhilfegesetz; Arbeitsförderungsgesetz) im Augenblick geradezu<br />

entmutigt werden. Sie werden diszipl<strong>in</strong>iert, unter Mißbrauchsverdacht<br />

gestellt <strong>und</strong> geradezu auf ihre Belastbarkeit getestet. Dieser Trend muß von<br />

den Kirchen gestoppt werden. Gesetzes<strong>in</strong>itiativen müssen den Arbeitslosen<br />

neue Perspektiven eröffnen <strong>und</strong> dadurch für sie Signale der Hoffnung <strong>und</strong><br />

Solidarität se<strong>in</strong>.<br />

Bernd Schnabel, Betriebsratsvorsitzender VEAG Kraftwerk Hagen-Werder<br />

aus Görlitz: Er berichtet aus se<strong>in</strong>em Betrieb. Im Jahr 1993 waren 3.300 Arbeitnehmer<br />

beschäftigt <strong>und</strong> jetzt 1996 s<strong>in</strong>d es nur noch 800 Arbeitnehmer.<br />

Er behauptet, man hätte versucht bzw. es auch durchführen können, daß<br />

Arbeitsplätze sozialverträglich abgebaut wurden, wobei sozialverträglich<br />

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