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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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sozialen, e<strong>in</strong>en zweiten Wohnungsmarkt gibt, also e<strong>in</strong>en öffentlich gestützten<br />

Wohnungsmarkt, weil nicht jeder auf dem gewerblichen sogenannten ersten<br />

Wohnungsmarkt zu e<strong>in</strong>er Wohnung kommt, so müßte es doch logischerweise<br />

bei der zunehmenden Arbeitslosigkeit auch e<strong>in</strong>en öffentlich gestützten,<br />

sprich e<strong>in</strong>en zweiten Arbeitsmarkt geben, solange der erste<br />

Arbeitsmarkt nicht möglichst vielen Menschen Arbeit <strong>und</strong> Beschäftigung<br />

gibt. Erst e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Beschäftigung ermöglicht neben der materiellen Sicherung<br />

auch <strong>und</strong> letztendlich die volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.<br />

So gesehen ist es sehr wohl Aufgabe e<strong>in</strong>er Volkswirtschaftspolitik <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>er sie begleitenden Sozialpolitik, alles zu tun, daß sich unsere Gesellschaft<br />

nicht auf Dauer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en 2/3 Arbeit habenden <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en 1/3 ke<strong>in</strong>e<br />

Arbeit habenden Anteil aufspaltet. Somit hätten wir nämlich e<strong>in</strong>e neue<br />

Klassengesellschaft. Und hier e<strong>in</strong>e letzte Bemerkung dazu. Das verstärkt<br />

zunehmende Ungleichgewicht der beiden Produktionsfaktoren Kapital <strong>und</strong><br />

Arbeit gefährdet die bisherige Partnerschaft <strong>in</strong> der Tarifpolitik <strong>und</strong> somit<br />

den sozialen Frieden.<br />

Bischof Dr. Josef Homeyer<br />

Verehrte Schwestern <strong>und</strong> Brüder, vielen Dank für diesen ersten Teil, den ich<br />

hilfreich für alle f<strong>in</strong>de, die sich mit der Vorbereitung des künftigen Wortes<br />

befassen müssen, auch wenn wir nicht alle angesprochenen Fragen alle<strong>in</strong><br />

dem künftigen Wort überlassen sollten, so zum Beispiel, was die Ermutigung<br />

für die Arbeitslosen angeht. Ich selbst habe mir immer e<strong>in</strong>gebildet,<br />

über Arbeitslosigkeit etwas Bescheid zu wissen <strong>und</strong> sie auch genügend ernst<br />

zu nehmen, habe das aber erheblich revidieren müssen, als ich wiederholt<br />

Gelegenheit hatte, mit Arbeitslosen selbst ausführlich zu sprechen. Ich würde<br />

es für unerhört wichtig halten, daß unsere Geme<strong>in</strong>den mehr solche unmittelbaren<br />

Erfahrungen machen mit Arbeitslosen selbst. Ich b<strong>in</strong> sicher,<br />

wenn uns dies gel<strong>in</strong>gen würde, hätten wir alle die Möglichkeit, uns geme<strong>in</strong>sam<br />

zu sensibilisieren <strong>und</strong> unmittelbarer auf die Arbeitslosen zuzugehen.<br />

Das Wort kann diese Erfahrung nicht ersetzen. Gleichzeitig wäre dies<br />

e<strong>in</strong> Anstoß für die Verantwortlichen, die Lage der Arbeitslosen ernster zu<br />

nehmen.<br />

Das zweite, was ich sagen möchte: Es ist richtig, wir müssen die Arbeit neu<br />

def<strong>in</strong>ieren, wir müssen sie vor allem neu organisieren. Auch darüber müssen<br />

wir alle zusammen auf allen Ebenen <strong>in</strong>tensiver nachdenken. Ich weiß<br />

nicht, was bei Ihnen alles mitschw<strong>in</strong>gt bei dem Wort „Arbeit neu def<strong>in</strong>ieren“.<br />

Wir müssen die E<strong>in</strong>schränkung von Arbeit auf gewerbliche Arbeit, auf<br />

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