23.12.2012 Aufrufe

Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

chenen Elternbeziehungen sowie <strong>in</strong> k<strong>in</strong>derreichen Familien) seien heute die<br />

schwerpunktmäßig Armen.<br />

Zu den Armuts<strong>in</strong>dikatoren wurde Verschiedenes, auch Widersprüchliches<br />

bemerkt. E<strong>in</strong>igkeit bestand dar<strong>in</strong>, daß die Orientierung an der E<strong>in</strong>kommenshöhe<br />

alle<strong>in</strong> nicht ausreicht, daß jedoch der Indikator „50 % der verfügbaren<br />

Durchschnittse<strong>in</strong>kommen im Lande“, wie <strong>in</strong> der EU üblich, gut zu gebrauchen<br />

ist. Daneben s<strong>in</strong>d wichtig: Das Gesamtvermögen <strong>und</strong> die sonstigen<br />

Lebensumstände der Betroffenen. Das Papier soll Lebenswirklichkeiten<br />

<strong>und</strong> nicht Statistiken wiedergeben. Wir brauchen e<strong>in</strong>e Def<strong>in</strong>ition der Armuts<strong>in</strong>dikatoren,<br />

die Handlungsstrategien aufweist <strong>und</strong> neue Gesetze ermöglicht.<br />

Der Ausdruck „komplexes Verliererschicksal“ <strong>in</strong> der Armutsdiskussion <strong>und</strong><br />

im Text der Diskussionsgr<strong>und</strong>lage für den Konsultationsprozeß wurde kontrovers<br />

bewertet: Wurde e<strong>in</strong>erseits se<strong>in</strong>e Beibehaltung gewünscht, so wurde<br />

er andererseits mehrfach abgelehnt: „Armut ist nur ausnahmsweise e<strong>in</strong> Verliererschicksal.<br />

Sie ist meistens das Ergebnis von Ausgrenzungen <strong>und</strong> Unmöglichkeiten<br />

der freien Selbstbestimmung, an denen wir alle persönlich<br />

<strong>und</strong> durch unsere gesellschaftlichen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Strukturen mitwirken.“<br />

Außerdem wurde auf die Multidimensionalität von Armut h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

wobei <strong>in</strong>sbesondere die Aspekte ,Zugang zu Bildung‘ <strong>und</strong> ,Dauer<br />

von Armut‘ betont wurden.<br />

Zur E<strong>in</strong>schätzung von Armut durch die Gesellschaft wurde bemerkt: „e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

Prozent Arme machen aus der Armut e<strong>in</strong> Problem der Caritas, zehn<br />

Prozent e<strong>in</strong> gesellschaftliches Problem.“ Dagegen wurde betont, daß auch<br />

schon die „traditionellen Armen“ nicht nur <strong>in</strong>dividuelle Problemfälle gewesen<br />

wären, sondern die Mechanismen von Verarmung <strong>und</strong> Ausgrenzung<br />

aufgezeigt hätten. Wäre ihnen Gehör geliehen worden, wären vielleicht<br />

schon lange strukturell andere Antworten als Sozialhilfe gesucht worden.<br />

Dann stünde man heute der grassierenden Verarmung nicht so hilflos gegenüber.<br />

In diesem Zusammenhang wurde betont, daß die Problematik der<br />

Betroffenen durch ke<strong>in</strong>e theoretisch abstrahierende Ursachenanalyse überspielt<br />

werden dürfe. „Wir haben als Christen die Pflicht, die Perspektive der<br />

Betroffenen wahrzunehmen, ihre persönlichen Probleme zu erkennen. Es ist<br />

unverzichtbarer Bestandteil der christlichen Weltsicht, die Stimmen der Betroffenen<br />

nicht untergehen zu lassen.“<br />

In e<strong>in</strong>er zweiten R<strong>und</strong>e wandte sich die Diskussion der Armutsbekämpfung<br />

zu. Bei oft konkreten E<strong>in</strong>zelvorschlägen galt die besondere Aufmerksamkeit<br />

der Glaubwürdigkeit der Kirchen, die durch ihre Nähe zu Menschen <strong>in</strong><br />

72

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!