Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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tion für die Schwachen‘ <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e arme Kirche nach außen demonstrieren<br />
könnten.“ Auf die Armut von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen wurde aufmerksam<br />
gemacht. „Armut ist nicht nur als Risiko für Familien zu sehen. Es muß<br />
konkrete Chancen für Wohnung, Freizeit, Geld <strong>und</strong> Lernen für Jugendliche<br />
geben.“ Zur Bekämpfung von Familienarmut wurde e<strong>in</strong>e sozialversicherungsähnlich<br />
aufgebaute Familienversicherung (analog der Pflegeversicherung)<br />
gefordert sowie e<strong>in</strong> weitergehendes Konzept der Verteilung: „Nicht<br />
nur Zuwachs verteilen, sondern alles, was da ist.“ Im nicht-monetären Bereich<br />
wurde im Rahmen der Subsidiarität e<strong>in</strong>e Stärkung des persönlichen<br />
Mite<strong>in</strong>anders <strong>in</strong> Familie <strong>und</strong> Nachbarschaft gefordert.<br />
Auch könnte Familie als Ort der Schaffung von Sozialvermögen neu begriffen<br />
werden: „Wenn ganze Industrien wegbrechen <strong>und</strong> damit viele Erwerbsarbeitsplätze<br />
im traditionellen Produktionsbereich, kann man dann<br />
nicht nach anderen Bereichen suchen, wo Sozialvermögen geschaffen wird<br />
(z. B. durch Familienarbeit), sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neu zu formulierenden erweiterten<br />
Arbeitsbegriff e<strong>in</strong>beziehen <strong>und</strong> diese Leistungen im Kontext e<strong>in</strong>er Änderung<br />
der Def<strong>in</strong>ition der gesamtwirtschaftlichen Leistung über e<strong>in</strong>e leistungsorientierte<br />
Geldmengenerweiterung f<strong>in</strong>anzierbar machen? Die heute<br />
krisenhafte Lage der Familie könnte so aus der Krisenanfälligkeit befreit<br />
<strong>und</strong> wieder zur Normalsituation menschlichen Lebens werden.“ Für den<br />
kirchlichen Bereich wurde neben Gehaltsverzicht vorgeschlagen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Selbstverpflichtung besonders ausgegrenzte Menschen e<strong>in</strong>zustellen <strong>und</strong><br />
auch Vermögen zu teilen sowie z. B. auf ihren Immobilien Eigenheime für<br />
benachteiligte Familien zu bauen.<br />
Die Rolle der Medien wurde unterstrichen: „Das Wort der Kirchen muß<br />
Menschen zur Sprache br<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> damit zu e<strong>in</strong>em Wort der Verkündigung<br />
werden. Es muß Erfahrungen überbr<strong>in</strong>gen, damit die öffentliche Me<strong>in</strong>ung<br />
sich entwickelt.“<br />
Zusammenfassende Voten brachten die Diskussion zum Abschluß.<br />
Zur Glaubwürdigkeit der Armutsbekämpfung sowohl durch persönlichen<br />
E<strong>in</strong>satz wie durch Ausüben der Verantwortung als Gesellschaft wurde gesagt,<br />
sie habe sich nach der Wertevermittlung unter den Ärmsten selber auszurichten:<br />
„Die Antwort auf Armut suchen zunächst Menschen <strong>in</strong> Armut selber mit der<br />
Kraft ihrer Köpfe <strong>und</strong> Herzen. Die positiven Werte, die der jungen Generation<br />
<strong>in</strong> Armut vermittelt werden, s<strong>in</strong>d die der Achtung der Menschenwürde,<br />
die sie im eigenen Milieu f<strong>in</strong>den. Sie wollen <strong>und</strong> können Verantwortung<br />
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