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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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stand. Jetzt hat sie das Soziale ,nicht mehr nötig‘.“ „Der Osten soll gehört<br />

werden zu se<strong>in</strong>en Vorstellungen über die B<strong>und</strong>esrepublik.“<br />

„Die Wendechance ist verpaßt worden, um den ,sozial temperierten Kapitalismus‘<br />

(Nell-Breun<strong>in</strong>g) auf evolutionäre Weise zu erneuern, unter Berufung<br />

auf das F<strong>und</strong>ament der christlichen Soziallehre. Das Wort der Kirchen<br />

sollte von solch neuer Position ausgehen.“<br />

Gegen e<strong>in</strong>e Möglichkeit des Dritten Weges sprechen jedoch die Realität der<br />

weltweiten Konkurrenz sowie die Erfahrung: „Es gibt ke<strong>in</strong>en 3. Weg, sondern<br />

nur Kapitalismus oder Verwaltungswirtschaft. Soziale Marktwirtschaft<br />

als ,semper reformanda‘ steht dazwischen.“<br />

Es folgten verschiedene Überlegungen zu Def<strong>in</strong>itionen <strong>und</strong> Ursachen von<br />

Armut.<br />

Trotz mehrheitlicher Annahme der Sozialen Marktwirtschaft wurde betont,<br />

daß die Verteilungsproblematik wesentlich ist. Auch wenn diese nicht mehr<br />

über steigende Wachstumsraten zu bewerkstelligen ist, s<strong>in</strong>d die Spielräume<br />

noch nicht ausgeschöpft: Die Reichen wurden <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten<br />

reicher, die Vermögensverteilung hat sich verschoben. Deshalb wurde empfohlen,<br />

Armut <strong>in</strong> den Kontexten gleichzeitigen Reichtums zu analysieren<br />

<strong>und</strong> letzteren auch statistisch zu erfassen.<br />

Zur Verzahnung zwischen Arbeit, Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> Verarmung wurde<br />

dargestellt:<br />

„Verarmung ist heute auch e<strong>in</strong>e Folge von Arbeitslosigkeit.“ Die Verknüpfung<br />

der Probleme zeigt sich daran, daß „im selben Augenblick, wo der<br />

Dow-Jones auf Höchstpunkte klettert, die Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> Deutschland<br />

am höchsten ist. Das führt auch zu Spaltungen <strong>in</strong> den Betrieben. Deshalb ist<br />

im Wort der Kirchen darauf zu achten, daß Armut nicht als ,Abfallproblem‘<br />

ersche<strong>in</strong>t, sondern als etwas, was mitten im Wirtschaften entsteht, <strong>und</strong> was<br />

nur durch nachhaltig gegensteuerndes Wirtschaften überw<strong>und</strong>en werden<br />

kann.“ In diesem Zusammenhang wurden Überlegungen als Mythos beze<br />

i chnet, die daraufh<strong>in</strong> zielen, über Lohnko s t e n s e n k u n gen neue Wa ch s t u m skräfte<br />

freizusetzen <strong>und</strong> damit Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. „Wir brauchen<br />

2% Wachstum, um die Arbeitslosigkeit auf dem gegenwärtigen Stand<br />

zu halten. Außerdem ist die Nachfrage oben gesättigt <strong>und</strong> unten wegen<br />

Geldmangel nicht möglich. Das Kirchenpapier soll deshalb andere Möglichkeiten<br />

der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit als die Lohnnebenkostensenkung<br />

aufzeigen.“ Zusammenfassend wurde gesagt, daß „wir die Arbeitsplätze<br />

verteidigen müssen <strong>und</strong> alles, was wir an Sozialstaat haben“.<br />

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