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Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...

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von ihm selbst auch <strong>in</strong> Frage gestellt wurde. Vieles wurde über den Vorruhestand<br />

geregelt; für ihn ist das Wichtigste, daß Arbeit erhalten werden<br />

muß. Teilen von Arbeit hat auch für ihn nur S<strong>in</strong>n, wenn tatsächlich Arbeitsplätze<br />

entstehen. Er fordert zu e<strong>in</strong>er Rückbes<strong>in</strong>nung auf alte Produktionstechniken<br />

auf, die arbeits<strong>in</strong>tensiver, aber vielleicht auch von den Produkten<br />

her günstiger s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> mittelfristig wahrsche<strong>in</strong>lich auch die Märkte zurück<br />

erobern werden.<br />

Olaf S<strong>und</strong>, Staatssekretär im M<strong>in</strong>isterium für Arbeit, Soziales, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Frauen <strong>in</strong> Potsdam, betont, daß das Problem der Arbeitslosigkeit uns<br />

sehr unter den Nägeln brennt <strong>und</strong> wir ke<strong>in</strong>e große Zeit mehr für Diskussionen<br />

haben. Wir müssen handeln: Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich<br />

ist zum Abbau der Arbeitslosigkeit zu nutzen; er fordert Abbau von<br />

Überst<strong>und</strong>en. Die Roheit des Prozesses des Herausdrängens der Arbeitslosen<br />

aus der Gesellschaft muß klar erkannt <strong>und</strong> benannt werden, <strong>und</strong> dem<br />

muß man entgegensteuern. Zudem müssen Frauenforderungen konsequenter<br />

angesprochen <strong>und</strong> durchgesetzt werden. Des weiteren ist er überzeugt,<br />

daß Ökologie <strong>und</strong> die Schaffung von Arbeitsplätzen nicht mehr ause<strong>in</strong>anderzudividieren<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Herr Germann aus Sachsen, Arbeitsverwaltung: Er zeigt auf, welche Leistungen<br />

e<strong>in</strong> Arbeitsloser erhält: Arbeitslosengeld 1.000,– DM, Arbeitslosenhilfe<br />

800,– DM, mit dem der Arbeitslose im Monat auskommen muß.<br />

Die Leistungsmißbrauchsdebatte <strong>und</strong> die Diskrim<strong>in</strong>ierung der Arbeitnehmer<br />

müssen aufhören. Er prangert die Lohnkürzung <strong>in</strong> AB-Maßnahmen auf<br />

nur noch 80 % statt bisher 90 %, als falschen Weg an. Mittel zur aktiven<br />

Arbeitsmarktpolitik dürften nicht gekürzt werden, denn dies hätte anderenfalls<br />

<strong>in</strong> den neuen B<strong>und</strong>esländern fatale Auswirkungen. Er hält e<strong>in</strong>e solche<br />

Mittelkürzung <strong>in</strong> der Arbeitsmarktpolitik für absurd. Dagegen müßten die<br />

ideellen Werte aktualisiert werden. Er hält e<strong>in</strong>e Steuersenkung für den richtigen<br />

Weg <strong>und</strong> fordert e<strong>in</strong>en schlanken Staat; die Kosten der Verwaltung<br />

müssen gesenkt werden.<br />

Karl Nothof, Vizepräsident KAB, spricht das Problem der „ger<strong>in</strong>gfügig<br />

Beschäftigten“ (West 590,– DM, Ost 500,– DM) als nicht h<strong>in</strong>nehmbar an;<br />

es müßten wenigstens die Krankenversicherungsbeiträge übernommen werden.<br />

Zum andern macht er klar, daß die Frühverrentung, der Vorruhestand<br />

u. ä. Modelle der Lebensarbeitszeitverkürzung nur dann akzeptiert werden<br />

können, wenn die Arbeitgeber die freiwerdenden Arbeitsplätze wirklich an<br />

die Jugendlichen weitergeben.<br />

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