Aufbruch in eine solidarische und gerechte Zukunft - Deutsche ...
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B<strong>und</strong>espräsident Roman Herzog<br />
B<strong>und</strong>espräsident Roman Herzog begrüßte die Teilnehmer an der Berl<strong>in</strong>er<br />
Konsultation über e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Wort der Kirchen zur wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Lage <strong>in</strong> Deutschland bei e<strong>in</strong>em Empfang im Schloß Bellevue <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> am 9. Februar 1996 mit folgenden Worten:<br />
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der Bischofskonferenz, sehr geehrter Herr<br />
Ratsvorsitzender, me<strong>in</strong>e Herren Bischöfe,<br />
me<strong>in</strong>e Damen <strong>und</strong> Herren,<br />
ich freue mich sehr, daß Sie me<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>ladung <strong>in</strong> das Schloß Bellevue so<br />
zahlreich gefolgt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> dazu Ihre Konsultations-, Dialog- <strong>und</strong> Konsensberatungen<br />
zum Geme<strong>in</strong>samen Wort der Kirchen unterbrochen haben. Seien<br />
Sie alle herzlich willkommen.<br />
Soziale Marktwirtschaft verlangt ständigen Dialog <strong>und</strong> breiten Konsens<br />
über die Wertvorstellungen, die unserer Gesellschafts- <strong>und</strong> Wirtschaftsordnung<br />
zugr<strong>und</strong>e liegen, aber auch über konkrete Maßnahmen, wenn praktische<br />
Probleme wie die unerträglich hohe Arbeitslosigkeit <strong>in</strong> Deutschland<br />
wirksam bekämpft werden sollen.<br />
E<strong>in</strong> vertrauensvoller, kont<strong>in</strong>uierlicher, aber auch kritischer Diskurs zwischen<br />
Staat, gesellschaftlichen Gruppen, Wissenschaft <strong>und</strong> Kirchen, wie ihn<br />
der Entwurf für das geme<strong>in</strong>same Wort fortführt, erleichtert diesen Konsens,<br />
schafft aber auch Verständnis für andere Sichtweisen.<br />
Ich begrüße es deshalb sehr, wenn die Kirchen nicht nur zu Fragen der sozialen<br />
Gerechtigkeit, sondern auch zur Arbeitslosigkeit, zur Reform <strong>und</strong><br />
Konsolidierung des Sozialstaates, zur Bewahrung der Schöpfung <strong>und</strong> generell<br />
zur <strong>Zukunft</strong>ssicherung unseres Landes Denkanstöße geben: Wertvolle<br />
Anregungen <strong>in</strong> Richtung Politik, Wirtschaft <strong>und</strong> Tarifpartner, aber auch zur<br />
selbstkritischen Überprüfung eigener Positionen.<br />
„Aus biblischer Tradition schöpfend“, wie es im ersten Entwurf Ihres geme<strong>in</strong>samen<br />
Papiers heißt, können die Kirchen „Mut machen zur <strong>Zukunft</strong><br />
<strong>und</strong> Vertrauen <strong>in</strong> die Möglichkeit ihrer Gestaltung wecken“. Sie können <strong>in</strong><br />
der Tat ihre E<strong>in</strong>sichten <strong>und</strong> Erfahrungen mit der diesseitigen Verwirklichung<br />
der biblischen Botschaft <strong>in</strong> den gesellschaftlichen Dialog zu wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> sozialen Fragen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
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