Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
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4.9 Zusammengefasste Ergebnisse der Erzeugerbefragung<br />
Annähernd 50% der Erzeuger betreiben keinen Weinbau. Die Bewirtschafter sind überwiegend<br />
höheren Alters und verfolgen keine wirtschaftlichen Interessen. Das Hauptmotiv der<br />
Bewirtschaftung besteht in der Landschaftspflege. 80% der Befragten sehen in dem Weinbergpfirsich<br />
ein kulturlandschafterhaltendes Instrument. Hinsichtlich der Betriebsstrukturen<br />
handelt es sich bei 64% der Betriebe vornehmlich um Kleinstbetriebe mit einer Rebfläche<br />
von maximal 0,3 ha. Bei vielen Erzeugern kann der Anbau des Weinbergpfirsichs als Hobby<br />
bezeichnet werden. Der Schwerpunkt des Pfirsichanbaus befindet sich in der VG Cochem-<br />
Land. Von der Weinbergpfirsichblüte geht hier die größte landschaftliche Attraktivität aus.<br />
Zahlreiche Betriebsleiter verweigerten auf die Frage nach der optimalen Anzahl der Pfirsichbäume<br />
die Antwort. Von den Betrieben werden überwiegend traditionelle Produkte hergestellt,<br />
wobei die Marmelade das häufigste Erzeugnis ist. Zahlreiche Produkte werden überwiegend<br />
<strong>für</strong> den Eigenbedarf hergestellt und nicht vermarktet. Das gilt besonders <strong>für</strong> Kuchen,<br />
Torten, eingelegte Früchte und Desserts. 48 Betriebe (73%) verarbeiten ihre Pfirsiche<br />
selber. Aufgrund der Ertragslage kaufen viele Betriebe Früchte aus dem Anbaugebiet dazu.<br />
42 Betriebe (66%) konnten bisher noch keine Erträge verzeichnen. Betriebe, die bisher<br />
Früchte registrieren konnten, ernteten durchschnittlich zehn kg/ Baum.<br />
Insgesamt verfügen die wenigsten Betriebe über eine ausreichende Anzahl an Bäumen, mit<br />
denen ökonomische Erfolge erzielt werden können. Elf Betriebe haben Einnahmen erwirtschaften<br />
können, neun dieser Betriebe konnten drei Prozent und weniger ihres Gesamtgewinns<br />
mit Pfirsichwaren erwirtschaften. Mit dem Nischenprodukt Weinbergpfirsich sind nur<br />
langsam Gewinne zu erzielen. Insgesamt sehen 25% der Erzeuger in der Frucht langfristig<br />
ein wirtschaftliches Standbein.<br />
Marketinginstrumente des Agrarbusiness sind im Hinblick auf eine touristische Vermarktung<br />
äußerst hilfreich, werden aber noch nicht angewendet. Marketing wird nur von 26 Betrieben<br />
geleistet, wobei mit 19 Nennungen das Internet wichtigstes Marketinginstrument ist. Eine<br />
einheitliche Beschilderung der Betriebe besteht ebenfalls noch nicht, wird aber von den Betriebsleitern<br />
als zweitwichtigste Maßnahme angesehen. Aufgrund der Betriebsstrukturen und<br />
der Ertragslage sind kaum Vertriebswege erschlossen, wobei <strong>für</strong> 21 Betriebe (33%) die Direktvermarktung<br />
wichtigster Vertriebsweg ist. Touristisch bedeutsam ist die Direktvermarktung<br />
über die Straußwirtschaften und Probierstuben. Kooperationen haben <strong>für</strong> die Betriebe<br />
eine geringe Bedeutung. Die existierenden Weinbergpfirsichvereine sind unter den Gästen<br />
nicht bekannt.<br />
Von den 66 Betrieben werden 120 touristische Leistungen in 15 unterschiedlichen Kategorien<br />
angeboten, wodurch sich <strong>für</strong> die Betriebe gute Vermarktungsmöglichkeiten ergeben. Für