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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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Vergleich mit den wichtigsten Obstarten nimmt der Pfirsich eine Sonderstellung ein, da der<br />

Anbau nur auf geeigneten Standorten möglich ist (vgl. FIEDLER/ UMHAUER 1968, S. 9; BUN-<br />

DESMINISTERIUM FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ, ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT 2005, S. 31).<br />

Als Zwischenpflanzung in Verbindung mit dem Weinbau wird der Pfirsichanbau jedoch häufig<br />

betrieben (vgl. TRENKLE 1939, S. 63) und hat nach Ansicht von ZENZ (2006, S. 21) seit dem<br />

Mittelalter seine Heimat in den Weinanbaugebieten.<br />

In Deutschland kommen <strong>für</strong> den erwerbsmäßigen Obstbau nur die begünstigten Klimate in<br />

den Weinanbaugebieten in betracht, weshalb sich der Pfirsichanbau vor allem in Süd- und<br />

Südwestdeutschland ausbreitet (Flusstäler) (vgl. TRENKLE 1939, S. 55; STATISTISCHES LAN-<br />

DESAMT 2004, S. 115ff). Die Terrassenmosel nimmt hierbei einen Spitzenplatz ein (vgl. UN-<br />

KEL 2005a, S. 15).<br />

Bereits unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg fanden die Pfirsiche in Deutschland nur als<br />

Konservenfrüchte oder vereinzelt als Marmelade Verwendung (vgl. TRENKLE 1939, S. 130).<br />

Hinsichtlich des Frischverzehrs gehen die Meinungen in der Literatur deutlich auseinander.<br />

In der Nachkriegszeit wurden in Deutschland gelbfleischige kalifornische Pfirsiche eingeführt,<br />

die von der Konservenindustrie verlangt werden. Die Roten Blutpfirsiche werden <strong>für</strong> den<br />

Frischverzehr als minderwertig angesehen, die sich dennoch aufgrund des markanten Pfirsichgeschmacks<br />

großer Beliebtheit erfreuen (vgl. TRENKLE 1939, S. 131). „Die Früchte sind<br />

nicht nur im Rohzustand sehr schmackhaft, sondern sie lassen sich auch hervorragend zu<br />

Marmeladen, Gelees und Likör verarbeiten“ (o.V. 2003d, S. 15).<br />

Die Anzahl der Betriebe, der Baumobstflächen und der Pfirsichbäume sind in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich zurückgegangen. In Deutschland existieren 66.000 Pfirsichbäume<br />

<strong>für</strong> den gewerblichen Anbau auf einer Fläche von 101 Hektar. In diesem Verhältnis drückt<br />

sich die intensive Bewirtschaftungsform deutlich aus (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR<br />

VERBRAUCHERSCHUTZ, ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT 2005, S. 12), da diese Bäume wesentlich<br />

enger gepflanzt sind als die Roten Weinbergpfirsiche an der Terrassenmosel (vgl.<br />

LÖWENSTEIN 1997b, S. 5). Zu Pfirsichbäumen, die in zahlreichen privaten Gärten existieren,<br />

können aufgrund fehlender statistischer Zahlen keine Aussagen getroffen werden.<br />

Mit einem jährlichen Durchschnittsertrag von 8,6 kg/ Baum in den vergangenen fünf Jahren<br />

sind die Pfirsicherträge als gering einzustufen, aus der eine durchschnittliche Gesamterntemenge<br />

von 663 Tonnen/ Jahr resultiert. Die Hälfte der deutschen Pfirsiche gelangt als Speiseobst<br />

auf den Markt (vgl. BUNDESMINISTERIUM FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ, ERNÄHRUNG UND<br />

LANDWIRTSCHAFT 2005, S. 12). Deutsche Pfirsiche überzeugen im Geschmack und im Aroma,<br />

da diese reif in den Handel gelangen, im Gegensatz zu Importpfirsichen, die hart gepflückt<br />

werden und dadurch ihr volles Aroma nie ganz entfalten können (vgl. HERTEL 1955,<br />

S. 6). Der Pfirsichbedarf der BRD kann nicht durch die eigenen Erzeugnisse kompensiert

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