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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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1 Einleitung<br />

- 12 -<br />

1.1 Problemstellung und Zielsetzung<br />

Die Steillagen an der Terrassenmosel 1 sind landschaftsprägend. Gefahr droht dieser ge-<br />

wachsenen Kulturlandschaft vor allem durch die erheblichen Struktur- und Nachfolgeprobleme<br />

vieler Erzeuger, die zu vermehrten Brachflächen führen. Die Folgen dieses zunehmenden<br />

Verlustes der Kulturlandschaft und damit der Ästhetik im Landschaftsbild <strong>für</strong> den Tourismus<br />

lassen sich nur schwer quantifizieren, die Wirkung ist jedoch negativ zu bewerten.<br />

Der anhaltende Strukturwandel der landwirtschaftlichen Betriebe beeinträchtigt das Erscheinungsbild<br />

der Weinkulturlandschaft <strong>Mosel</strong> nachhaltig. Ein Nutzungswandel der zunehmenden<br />

Brachflächen setzt nicht mehr ein und die Weinberge werden sich selber überlassen. Ob<br />

die Anpflanzung des Roten Weinbergpfirsichs 2 eine neue Nutzungsmöglichkeit mit positiver<br />

Wirkung sein kann, ist in der vorliegenden Studie zu klären.<br />

Der Rote Weinbergpfirsich ist eine typische Spezialität der <strong>Mosel</strong>. Die Bäume in den kleinen<br />

Weinbergpfirsichgärten wachsen nur im milden Weinbergklima und prägen dadurch das Untersuchungsgebiet.<br />

Die unscheinbaren Früchte, die zu regionalen Speisen und Getränken<br />

verarbeitet werden, ergänzen seit wenigen Jahren den Weinbau an der <strong>Mosel</strong>.<br />

Im Rahmen eines Pilotprojektes des Ministeriums <strong>für</strong> Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

des Landes Rheinland-Pfalz wurden in den vergangenen fünf Jahren an der Terrassenmosel<br />

5.000 Weinbergpfirsichbäume gepflanzt. Eine weitere erhebliche Anzahl von Pfirsichbäumen<br />

wurde im Rahmen des Flurbereinigungverfahrens „Mehr Grün durch Weinbergsflurbereinigung“<br />

angepflanzt. Die Bäume werden in den nächsten Jahren in den Ertrag kommen,<br />

wodurch die Terrassenmosel eine neue Profilierungschance erhält.<br />

Erfahrungen aus der Pfalz oder der Wachau zeigen die Entwicklung dieser Regionen mit<br />

ihren früh blühenden Obstsorten Mandel und Marille zu einem Publikumsmagneten während<br />

der Blütezeit. Ob durch die Entwicklung spezieller Angebote rund um den Roten Weinbergpfirsich<br />

die Saison in das Frühjahr ausgedehnt werden kann, somit die Bettenauslastung der<br />

Betriebe erhöht und eine zweite Hauptsaison mit Angeboten speziell zur Blüte entwickelt<br />

werden kann, ist nur eine der zahlreichen zu beantwortenden Fragen im Rahmen dieser<br />

Studie. In der vorliegenden Arbeit wird den folgenden Fragen nachgegangen:<br />

1 „Etwa bei Zell beginnt die Terrassenmosel. Der Name bezieht sich auf die hier häufig von der Flurbereinigung ausgesparten,<br />

alten terrassierten Weinberge und wurde erst in den 80er Jahren von Reinhard Löwenstein geprägt, um die frühere, seiner<br />

Meinung nach von einem schlechten Image geprägten Bezeichnung „Untermosel“ zu ersetzen“ (HTTP://WWW.WEIN-<br />

PLUS.DE/DEUTSCHLAND/TERASSENMOSEL_B35.HTML VOM 01.05.2006). Zur Problematik vgl. Kapitel 1.6.<br />

2 Es sind beide Schreibweisen „<strong>Weinbergpfirsich“</strong> und „Weinbergspfirsich“ gebräuchlich.

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