Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
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WWW.WIRTSCHAFTSPRESSEDIENST.AT 14.07.2006 AUSGABE NR. 872 – 16.07.2006). Nach An-<br />
sicht von ERPELDINGER (2001, S. 9) ist ein erheblicher touristischer Imagegewinn durch die<br />
Mariellen der Wachau unbestritten, der sich <strong>für</strong> die Region auszahlt.<br />
3.2 Herkunft und Ursprung des Pfirsichs<br />
Der Pfirsich ist mit Mandel und Aprikose sehr nah verwandt und gehört zu der Gattung „Prunus“<br />
in der Familie der Rosengewächse. Der „Prunus persica L. Batsch“, stammt aus dem<br />
nördlichen und mittleren China, wo er bereits seit 4.000 Jahren angebaut wird (vgl. SILBEREI-<br />
SEN/ GÖTZ/ HARTMANN 1996, S. 327). Das Genzentrum des Roten Weinbergpfirsichs liegt im<br />
mittleren und nördlichen China, wo verschiedene Sorten bereits ab 2200 v. Chr. unter der<br />
Bezeichnung „Sing“ geführt wurden (vgl. DIREKTION FÜR LÄNDLICHE ENTWICKLUNG WÜRZBURG<br />
2000, S. 4).<br />
Durch den einsetzenden Handel gelangte der Pfirsich von China in die angrenzenden Länder<br />
Vorderasiens, insbesondere nach Persien. Von Persien aus wurde der Pfirsich durch die<br />
Römer nach Italien, Frankreich und in weitere Mittelmeerländer (vgl. HERTEL 1968, S. 8),<br />
sowie nach Ansicht von SILBEREISEN/ GÖTZ/ HARTMANN (1996, S. 327) direkt an den Rhein<br />
gebracht. Dieser Ansicht schließen sich auch FIEDLER/ UMHAUER (1968, S. 12) an. Für HER-<br />
TEL (1955, S. 8), der diese Ansicht nicht teilt, ist zwar nachgewiesen, dass der Pfirsich Mitte<br />
des ersten Jahrhunderts n. Chr. über Persien und Italien nach Frankreich gelangte, ob der<br />
Pfirsich direkt nach Deutschland kam, ist seiner Ansicht nach nicht bewiesen. WILLERDING<br />
(1984, S. 52) ist ebenfalls der Ansicht, dass der Pfirsich von den Römern nach Deutschland<br />
gebracht wurde. In einer Fundkarte des Pfirsichs, von der Römerzeit bis in die Neuzeit, sind<br />
jedoch keine Fundstellen des Pfirsichs verzeichnet, die auf eine Verbreitung des Pfirsichs im<br />
<strong>Mosel</strong>tal schließen lassen. 22<br />
Die ältesten mitteleuropäischen Belege des Pfirsichs stammen unbestritten aus der römischen<br />
Kaiserzeit. Fundstellen paläobotanisch untersuchter Pfirsichsteine in Mitteleuropa<br />
stimmen mit der Verbreitung der römischen Herrschaft überein. Sie sind ein Indiz <strong>für</strong> die Einführung<br />
des Pfirsichs durch die Römer. Ob der Anbau in Deutschland durch die Germanen<br />
im Anschluss an die römische Herrschaft übernommen wurde, lässt sich bei der Fundverteilung<br />
nicht klären (vgl. WILLERDING 1984, S. 51).<br />
Wegen der aufgezeigten Indizien ist die Rückführung des Pfirsichanbaus im <strong>Mosel</strong>tal auf die<br />
Römer eher dem touristischen Produktmarketing und der Absatzsteigerung dienlich. Die<br />
Frage nach der Pfirsicheinführung soll und kann an dieser Stelle nicht abschließend beantwortet<br />
werden.<br />
22 Eine Verbreitungskarte des Pfirsichs befindet sich bei WILLERDING (1984, S. 52).