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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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experimentelle Annäherung an die Herstellung eines Naturproduktes. Dieser geringe Anteil<br />

von Likörproduzenten überrascht, da der Weinbergpfirsichlikör, obwohl er eine gefragte Spezialität<br />

ist, an der gesamten <strong>Mosel</strong> angeboten wird und wenig mit den Früchten der Terrassenmosel<br />

gemeinsam hat, aufgrund eines Produktionsverfahren, das überwiegend auf künstliche<br />

Aromen zurückgreift und bereits seit Jahrzehnten an der <strong>Mosel</strong> existiert (vgl. HERRE<br />

2006, S. 126). „Im Unterschied zu den Produkten aus dem „echten“ Weinbergpfirsich ist er<br />

selbst in der kleinsten Klitsche zu erhalten“ (HERRE 2006, S. 126f). Mittlerweile gehen einige<br />

Erzeuger dazu über Naturprodukte herzustellen. Basis <strong>für</strong> den Likör ist das Fruchtkonzentrat<br />

der Weinbergpfirsiche, das mit einem speziellen Alkohol und einer Zuckermischung kompensiert<br />

wird. Ein nicht alltäglicher Alkoholgehalt von 25% dient der vollen Entfaltung der Aromen<br />

(vgl. o.V. 2001, S. 56).<br />

Brand<br />

Um einen Brand aus dem Roten Weinbergpfirsich herzustellen, ist langjährige Erfahrung in<br />

der Produktion notwendig (vgl. HERRE 2006, S. 125). Die Exklusivität des Weinbergpfirsichbrandes<br />

zeigt sich in der großen Menge an Rohstoffen, welche zur Herstellung eines Liters<br />

dieses Destillates notwendig sind. Um einen Liter herzustellen, werden 25 kg entsteinte<br />

Früchte benötigt. Ein Brenner der Region benötigt <strong>für</strong> die Herstellung eines Liters seines<br />

Spitzenproduktes 50 kg Weinbergpfirsiche. 39 Dieser hohe Rohstoffeinsatz spiegelt sich in<br />

den Preisen der Produkte wider. Es sind überwiegend die Weinbaubetriebe, die den Weinbergpfirsichbrand<br />

in den regionalen Brennereien zur weiteren Vermarktung herstellen lassen<br />

und die Brennereien selber. Acht von elf brandherstellenden Betrieben vermarkten diesen.<br />

Die Betriebe befinden sich vermutlich noch im Experimentierstadium, da der selten gewordene<br />

Rote Weinbergpfirsich erst langsam wieder in den moselländischen Weinbergen Früchte<br />

trägt. Unter Beachtung der Baumanzahl der einzelnen Bewirtschafter ist es <strong>für</strong> die meisten<br />

Betriebsleiter kaum möglich, nennenswerte Mengen an Brand aus den eigenen Pfirsichen<br />

herstellen zu lassen. Nur durch Zukauf von Weinbergpfirsichen wäre es zahlreichen Betrieben<br />

möglich, Brand herstellen zu lassen.<br />

Frische Früchte<br />

„Die Weinbergpfirsiche werden teilweise zur Konservierung als ganze Früchte oder, wenn sie<br />

billig genug sind, <strong>für</strong> Marmelade und Jam verwendet“ (TRENKLE 1939, S. 131). In der Nachkriegszeit<br />

wurden in Deutschland gelbfleischige kalifornische Pfirsiche eingeführt, die von der<br />

Konservenindustrie verlangt werden. Die Roten Pfirsiche wurden <strong>für</strong> den Frischverzehr als<br />

minderwertig angesehen und sind daher <strong>für</strong> diesen Zweck unverkäuflich (vgl. TRENKLE 1939,<br />

S. 131). Im Gegensatz zu der Darstellung bei TRENKLE ist der Rote Weinbergpfirsich heute<br />

39 Mitteilung VALLENDAR 01.06.06.

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