Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
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BJELANOVIC 1965, S.<br />
20). Durch die extreme Leelage und das tief eingeschnittene Tal ist das Klima eher kontinental<br />
geprägt und unterscheidet sich somit von dem subozeanischen Klima der Mittelmosel<br />
(vgl. SCHMITT 1989, S. 31; JÄTZOLD/ HORNETZ 2000, S. 23). Die durchschnittlichen jährlichen<br />
Niederschlagsmengen nehmen von der Terrassenmosel westwärts zu und betragen 676 mm<br />
in Bernkastel-Kues sowie 719 mm in Trier (vgl. DEUTSCHER WETTERDIENST 1979, S. 45ff).<br />
Während der Vegetationsperiode des Roten Weinbergpfirsichs fallen in Winningen durchschnittlich<br />
366 mm Niederschlag. Der Niederschlag ist <strong>für</strong> das Wachstum des Baumes entscheidend.<br />
Das Wasserangebot wirkt sich auf den Geschmack des Roten Weinbergpfirsichs<br />
aus. Im Idealfall erhalten die Roten Weinbergpfirsiche während der Vegetationsperiode konstanten<br />
Niederschlag. Kurz vor Erntebeginn wirkt sich zu viel Wasser negativ auf den Geschmack<br />
der Früchte aus und verleiht diesen einen faden Geschmack. Das durch Sommerniederschläge<br />
gekennzeichnete Klima der Terrassenmosel stellt <strong>für</strong> das Wachstum des Roten<br />
Weinbergpfirsichs gute Bedingungen dar (vgl. BÖHM 1964, S. 202; LANDESANSTALT FÜR<br />
PFLANZENBAU UND PFLANZENSCHUTZ 1999, S. 2).<br />
Das Vegetationsjahr der Pflanzen ist abhängig von der geographischen und orographischen<br />
Lage eines Gebietes (vgl. PALZKILL 1995, S. 62). Das Anbaugebiet <strong>Mosel</strong>-Saar-Ruwer zeichnet<br />
sich durch einen frühen Frühlingseinzug aus, wobei der Beginn des Vorfrühlings phänologisch<br />
mit dem Einzug der Schneeglöckchenblüte gleichgesetzt wird. Die Schneeglöckchenblüte<br />
begann während der ersten deutschen Beobachtungsdekade 1936-45 um den 15.<br />
Februar und damit drei Tage früher als an der Obermosel. Erklären lässt sich dies durch die<br />
geringere Höhe des Untersuchungsgebietes, die entscheidender ist als die nördlichere Lage<br />
im Vergleich zur Obermosel. Der Vollfrühling begann an der Terrassenmosel mit der Apfelblüte<br />
durchschnittlich am 29. April, an der Obermosel entsprechend drei Tage später. Infolge<br />
der zunehmenden Klimaerwärmung treten die beschriebenen Daten heute durchschnittlich<br />
eine Woche früher ein (vgl. JÄTZOLD/ HORNETZ 2000, S. 21). Nach MIßLING (1973, S. 10) wird<br />
die thermische Gunst der Terrassenmosel durch die phänologischen Daten unterstrichen.<br />
Die Apfelblüte setzt in den Höhenlagen der Eifel und des Hunsrücks durchschnittlich neun<br />
Tage später ein als im <strong>Mosel</strong>tal. Die Vegetationszeit an der Terrassenmosel beträgt 245 Tage<br />
und sinkt in den Höhenlagen von Eifel und Hunsrück auf knapp über 200 Tage. Die Blüten<br />
des Roten Weinbergpfirsichs bereichern ab Anfang/ Mitte April das Landschaftsbild an<br />
der Terrassenmosel (vgl. UNKEL 2005b, S. 1).<br />
Zusammenfassend betrachtet kann das <strong>Mosel</strong>tal zu den agrarklimatischen Gunsträumen in<br />
Rheinland-Pfalz gezählt werden (vgl. FISCHER 1989, S. 130). Für die Terrassenmosel ergibt<br />
sich eine Sonderstellung, die sich durch geringere Niederschläge und höhere Temperaturen