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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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prachtvolle französische Pfirsiche“ (TRENKLE 1939, S. 10) erworben und die Steine dieser<br />

Pfirsiche im elterlichen Garten vergraben haben. Durch die finanziellen Erfolge, die mit den<br />

Nachkommen dieser Pfirsiche erzielt wurden, breitete sich die Pfirsichkultur im Raum Muffendorf<br />

schnell aus. Im Obstanbaugebiet bei Werder wurde der Pfirsichanbau durch die frühe<br />

Anpflanzung unter Friedrich dem Großen und den guten Absatzmöglichkeiten erfolgreich<br />

betrieben. Der Pfirsichanbau wurde auf weitere günstige Standorte in den Weinanbaugebieten<br />

Hessische Bergstraße und Baden ausgedehnt (vgl. TRENKLE 1939, S. 10).<br />

Durch den erfolgreichen Anbau der Pfirsiche in der Pfalz wurden in anderen Gebieten<br />

Deutschlands Pfirsichanlagen errichtet. Um 1900 waren im damaligen Gebiet des deutschen<br />

Reiches zwei Millionen Pfirsichbäume vorhanden (vgl. HERTEL 1955, S. 8). Der Anbau wurde<br />

bis 1934 auf drei Millionen Pfirsichbäume gesteigert, da der Pfirsich ein „Volksgenussmittel“<br />

(HERTEL 1955, S. 8) wurde. In seiner größten Ausdehnung hat der Pfirsichanbau im Deutschen<br />

Reich 1938, durch die klimatisch begünstigten Gebiete Wachau und Burgenland ca.<br />

vier Millionen Pfirsichbäume betragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Importe aus<br />

südeuropäischen Ländern intensiviert. Insbesondere Pfirsichkonserven gelangten neben<br />

getrockneten Früchten aus Kalifornien auf den deutschen Markt (vgl. HERTEL 1955, S. 8).<br />

Frankreich ist von Italien als führendes Pfirsichanbaugebiet Europas abgelöst worden (vgl.<br />

TRENKLE 1939, S. 11).<br />

3.4 Die Bedeutung des Pfirsichs in Deutschland<br />

In Deutschland ist der Prunus Persica seit ca. 500 n. Chr. bekannt (vgl. LANDESAMT FÜR UM-<br />

WELT, WASSERWIRTSCHAFT UND GEWERBEAUFSICHT 2005a, o.S.), wodurch die Einführung des<br />

Pfirsichs durch die Römer widerlegt wäre, würden nicht zahlreiche unterschiedliche Quellen<br />

zu dieser Frage existieren.<br />

In der BRD ist der Erwerbsanbau des Pfirsichs auf die klimatisch begünstigten Gebiete beschränkt<br />

(vgl. HERTEL 1955, S. 6). Daher wird dieser nur in einzelnen Kreisen der Weinanbaugebiete<br />

angepflanzt. Durch die zunehmenden Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Marktes waren im Erwerbsobstbau grundlegende Veränderungen notwendig, die<br />

sich durch eine zunehmende Umstellung von vereinzelt auf Acker- und Grünland stehenden<br />

Bäumen (Streuobst) hin zu Niederstammkulturen auswirkte (vgl. STATISTISCHES LANDESAMT<br />

1958b, S. 21f).<br />

Der Pfirsich hat an der Gesamtobsterzeugung der BRD nur einen geringen Anteil (vgl. BUN-<br />

DESMINISTERIUM FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ, ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT 2005, S. 34;<br />

STATISTISCHES LANDESAMT 2005, S. 116), was auf die spezifischen Standortansprüche des<br />

Pfirsichs mit einem hohen Anbaurisiko zurückzuführen ist. Aufgrund dieser Faktoren ist der<br />

Pfirsich überwiegend in privaten Gärten zu finden (vgl. FIEDLER/ UMHAUER 1968, S. 1). Im

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