Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 56 -<br />
Fruchtfleisch und der würzige Geschmack. Die Reife des Weinbergpfirsichs dauert bis zum<br />
Beginn der Weinlese (vgl. DIREKTION FÜR LÄNDLICHE ENTWICKLUNG WÜRZBURG 2000, S. 2).<br />
In Ellenz-Poltersdorf wurde ein Sortengarten angelegt um die verschiedenen <strong>für</strong> den Anbau<br />
in Frage kommenden Typen im Hinblick auf Standortanforderungen, Pflegeintensität und<br />
Ertragsverwertung zu erforschen. Um besonders rotfleischige Pfirsiche zu erhalten empfehlen<br />
sich Veredelungen vor Sämlingen (vgl. PLACHETTA 2005, S. 9). Wegen der besseren<br />
Vergleichsmöglichkeiten wurden veredelte und kernwüchsige Weinbergpfirsiche gepflanzt<br />
(vgl. SCHAUSTEN 2002, S. 11). Vor Projektbeginn existierten nur die pflanzenbaulichen Erkenntnisse<br />
aus dem Anbau von Tafelpfirsichen (vgl. PLACHETTA 2005, S. 9). Ein Nachteil in<br />
der lange gängigen Vermehrungsmethode im <strong>Mosel</strong>tal besteht darin, dass die aus Sämlingen<br />
gezogen Weinbergpfirsiche genetisch unterschiedlich sind. Daher unterscheiden sich die<br />
Bäume in ihren Wuchseigenschaften. Für den Roten Weinbergpfirsich des <strong>Mosel</strong>tals ist die<br />
Rotfleischigkeit ein wesentlicher Aspekt, der nur durch Veredlung erhalten bleibt (vgl. SCHIE-<br />
RENBECK 2006, S. 33).<br />
Die französischen Sorten des Roten Weinbergpfirsichs sind großfruchtiger und reifen früher.<br />
Diese Sorten sind <strong>für</strong> das <strong>Mosel</strong>tal nicht geeignet, da sie den Vorstellungen des „moseltypischen<br />
Weinbergpfirsichs“ nicht entsprechen. Bei den im <strong>Mosel</strong>tal angepflanzten Weinbergpfirsichen<br />
handelt es sich um den Typ „Dhein“ (vgl. SCHIERENBECK 2006, S. 37).<br />
3.6.2 Standortansprüche des Roten Weinbergpfirsichs<br />
Der Pfirsich stellt hohe Ansprüche an den Boden, seine Blüten und sein Holz sind frostempfindlich.<br />
Als Reifezeit können <strong>für</strong> den Pfirsich zehn Wochen angenommen werden (vgl. SIL-<br />
BEREISEN/ GÖTZ/ HARTMANN 1996, S. 327). Der Rote Weinbergpfirsich reift im September,<br />
zählt damit zu den spät reifenden Pfirsichsorten und ist durch die spätere Reife aromatischer<br />
als früh reifende Sorten. Um kleinen oder abfallenden Früchten entgegenzuwirken, ist in Trockenperioden<br />
während der Fruchtwachstumszeit <strong>für</strong> eine gesicherte Wasserversorgung zu<br />
sorgen, wodurch der Arbeitsaufwand vergrößert wird. Höchste Fruchtqualität ist standortbedingt<br />
nur auf warmen, durchlässigen und nährstoffreichen Böden zu erzielen, ergänzt durch<br />
eine hohe Sonneneinstrahlung. Um die Fruchtqualität zu steigern, sollte zu starker Fruchtansatz<br />
nach der Blüte ausgedünnt werden. Das größte Problem des Pfirsichs ist die Kräuselkrankheit,<br />
deren erste Infektion gefördert durch regnerisches Wetter mit Beginn des Knospenaufbruchs<br />
einsetzt (vgl. MÜHL 1998, S. 94ff).<br />
Damit der Pfirsichbaum Knospen ausbilden kann und die Früchte ausreifen, ist er auf Sonne<br />
und Wärme angewiesen (vgl. MÜHL 1998, S. 95). Zum Anbau eignen sich neben den Ebenen,<br />
süd-, südwest-, südost- und bedingt die westexponierten Hänge. Die Osthänge sind<br />
aufgrund der unzureichenden Einstrahlung <strong>für</strong> den Pfirsichanbau nicht geeignet. Für den