Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
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7 Fazit<br />
- 144 -<br />
Weinbergpfirsiche sind ein charakteristisches Element der Terrassenmosel. Die Frucht wur-<br />
de erstmals Ende des ausgehenden 20. Jahrhunderts großflächig im Untersuchungsgebiet<br />
gesetzt. Der Obstbaum kann als ein Phänomen der jüngeren Vergangenheit angesehen werden<br />
und wird heute überwiegend, aber nicht ausschließlich, zwischen Pünderich und Winningen<br />
angebaut.<br />
Bedingt durch diese erst kurze, massive Verbreitung spielt der Rote Weinbergpfirsich <strong>für</strong> die<br />
Gäste an der Terrassenmosel momentan noch keine entscheidende Rolle <strong>für</strong> einen Besuch<br />
des betrachteten <strong>Mosel</strong>abschnitts. Von diesem Ergebnis sollten sich die Erzeuger jedoch<br />
nicht beeindrucken lassen und dem Status quo mit den vorgeschlagenen Maßnahmen begegnen.<br />
Ökologisch wirkt sich der Baum positiv auf das Mikroklima der Terrassenmosel aus, wirkt in<br />
den Hanglagen der Erosion entgegen, hemmt die Verwilderung der Kulturlandschaft und<br />
letztendlich die Sukzession. Die Rekultivierung der autochthonen Frucht bietet zahlreichen<br />
Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, wodurch die Artenvielfalt nachhaltig erhalten bleibt.<br />
Insgesamt leistet der Rote Weinbergpfirsich einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Weinkulturlandschaft,<br />
vor allem unter landschaftsästhetischen Aspekten. Die landschaftsästhetischen<br />
Perspektiven tragen zukünftig dazu bei, den Tourismus bereits vor Ostern durch Inszenierungen<br />
zu beleben und, entsprechende Angebote vorausgesetzt, die Auslastung der<br />
Betriebe in der Vorsaison zu steigern.<br />
Weinbau kann und soll durch die Kultivierung der Weinbergpfirsiche nicht ersetzt werden.<br />
Dennoch stellen die Weinbergpfirsiche eine alternative Nutzungsmöglichkeit aufgegebener<br />
Weinbergbrachen dar. Mit dem Weinbergpfirsich kann der Offenlandcharakter der Kulturlandschaft<br />
erhalten bleiben, ohne dass „Pflegefälle“ (o.V. 2002a, S. 19) entstehen. Touristisch<br />
werden einzelne Ortschaften nicht nur durch das optische Erscheinungsbild der Blüte<br />
im Frühjahr, sondern auch wegen des gepflegten Zustandes der Steillagen im Herbst profitieren.<br />
Entscheidend wird vor allem das Zentrum des Weinbergpfirsichanbaus, die VG Cochem-<br />
Land, von der Weinbergpfirsichblüte profitieren. Der klimatische Gunstraum an der Terrassenmosel<br />
zeichnet sich durch einen frühen Frühlingseinzug aus. Durch die Attraktivität der<br />
Weinbergpfirsichblüte und günstige Feiertagskonstellationen kann sich das Frühjahr zu einer<br />
zweiten Hochsaison entwickeln. Die gute klimatische Eignung ist <strong>für</strong> zahlreiche exogene<br />
Gäste von besonderer Bedeutung. Während der Weinbergpfirsichblüte, die sich über einen<br />
kurzen Zeitraum von maximal drei Wochen erstreckt, bildet diese eine zusätzliche Szenerie<br />
an der Terrassenmosel.