Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
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2 Vorstellung des Untersuchungsgebietes<br />
2.1 Physisch Geographische Grundlagen<br />
2.1.1 Klima<br />
Unter den Klimaelementen werden die messbaren Einzelerscheinungen verstanden, die in<br />
ihrem Zusammenwirken das Klima ausmachen. Die wichtigsten Klimaelemente sind Strahlung,<br />
Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Wind, Verdunstung, Niederschlag und Bewölkung<br />
(vgl. LESER 1997, S. 393).<br />
Der nördliche Teil von Rheinland-Pfalz wird besonders häufig von Tiefdruckzellen betroffen,<br />
die vorwiegend feuchte und kühle Luftmassen herbeiführen. Die geringe Temperatur der<br />
Luftmassen führt beim Auftreffen auf die Höhenrücken zu schnellem Abregnen und damit zu<br />
erhöhtem Niederschlag. Durch das Absteigen der Luftmassen im Windschatten der Gebirge<br />
wird die Niederschlagsmenge vermindert und führt zu einer längeren Sonnenscheindauer.<br />
Die wetterabgewandte Leeseite der Höhenzüge kann bereits wegen der absteigenden Luftbewegungen<br />
höhere Temperaturen und geringere Niederschläge aufweisen. Die Föhnwirkung<br />
begünstigt zusätzlich die Auflösung von Wolkenfeldern (vgl. LIEDTKE 1973, S. 24). Das<br />
Klima an der Terrassenmosel kann als ein „kontinentales Übergangsklima wetterabgewandter<br />
Gebiete“ (LIEDTKE 1973, S. 24) bezeichnet werden, mit milden Wintern und vorwiegendem<br />
Niederschlag im Sommer (vgl. DEUTSCHER WETTERDIENST 1985, S. 20; DEUTSCHER<br />
WETTERDIENST 1979, S. 45ff).<br />
Das Weinanbaugebiet <strong>Mosel</strong>-Saar-Ruwer befindet sich im nördlichsten Bereich der Rebenkultur,<br />
in einer klimatisch bevorzugten Lage. Für den Weinanbau im Untersuchungsgebiet<br />
sind südexponierte Hanglagen günstig, weil diese die höchsten Temperaturen aufweisen und<br />
somit den größten Energiegewinn aus der direkten Sonneneinstrahlung erzielen (vgl. HOR-<br />
NEY 1978, S. 65f). Windgeschützte Lagen weisen ein höheres Temperaturniveau auf als<br />
windoffene Lagen, auf denen die Wärme durch den Wind ausgeweht wird. Die Felsnasen<br />
und Weinbergmauern/ Trockenmauern der terrassierten Steillagen wirken als Wärmespeicher<br />
sowie Windschutz und sind als besonders temperaturbegünstigt anzusehen (vgl. HOR-<br />
NEY 1978, S. 66; ALEXANDER 1988, S. 37). In den Tallagen, in denen sich in klaren Nächten<br />
durch Ausstrahlung gebildete Kaltluft sammelt, steigen die Temperaturen langsamer als in<br />
den geschützten Lagen. In diesen Lagen besteht neben der Entwicklungsverzögerung ein<br />
begrenzender ökologischer Faktor durch die Gefahr von Spätfrösten im Frühjahr und Frühfrösten<br />
im Herbst (vgl. HORNEY 1978, S. 66). Mit 212 Tagen ist die Terrassenmosel einen<br />
Monat länger frostfrei als die flussaufwärts gelegenen Bereiche (vgl. DEUTSCHER WETTER-