Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
- 128 -<br />
Gäste nutzen den Aufenthalt zum Bummel durch die Winzerorte und <strong>für</strong> Ortsbesichtigungen.<br />
Die Erklärung <strong>für</strong> diese hohe Anzahl lässt sich durch die Befragungsstandorte in den drei<br />
Orten Winningen, Cochem und Beilstein mit ihren attraktiven Ortsbildern erklären sowie mit<br />
dem ausgeprägten Tagestourismus und der damit verbundenen kurzen Aufenthaltsdauer im<br />
Untersuchungsgebiet. In der hohen Anzahl der Ortsbesichtigungen drückt sich besonders<br />
der Tagestourismus aus, da <strong>für</strong> weitere Aktivitäten außerhalb der Orte kaum Zeit verbleibt.<br />
Zahlreiche Gäste nutzten die Möglichkeit, von Cochem aus per <strong>Mosel</strong>schiff nach Beilstein zu<br />
fahren. Hier kommt die hohe Attraktivität Beilsteins als Ausflugsziel deutlich zum Ausdruck.<br />
Die relativ geringe Bedeutung der Schifffahrt, an der nur ein Fünftel der Probanden teilnahmen,<br />
kann nur im direkten Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Untersuchung gesehen<br />
werden, da die <strong>Mosel</strong>schifffahrt bei den Gästen eine sonst beliebte Freizeitaktivität darstellt,<br />
wie Untersuchungen von BECKER (1984, S. 394) und HAART (2003, S. 247) belegen. Eine<br />
mögliche Erklärung <strong>für</strong> die geringe Bedeutung dieses speziellen touristischen Angebotes<br />
liegt in dem eingeschränkten Fahrplan der Vorsaison begründet.<br />
Wandern/ Spazierengehen ist eine bei über 50% der Gäste beliebte Freizeitaktivität. „Im Laufe<br />
der Zeit gewann das Wandern als Freizeitaktivität immer mehr an Akzeptanz und Beliebtheit,<br />
so dass es heute ein fester Bestandteil des Freizeitbereichs ist“ (LEDER 2003, S. 321).<br />
„Die Ausweisung spezieller Themen- und Erlebnispfade weckt auch bei ungeübten Wanderern<br />
Interesse, weil die Strecken durchgehend markiert sind und der Wanderer anhand von<br />
speziellen Informationen […] auf seiner Route thematisch begleitet wird“ (LEDER 2003, S.<br />
326). Das Wandern wird an der Terrassenmosel zusätzlich durch die fünf neuen Themenwege<br />
der „<strong>Mosel</strong>.Erlebnis.Route“ 67 gefördert (vgl. MOSELLANDTOURISTIK 2006b, S. 20ff). Jedoch<br />
muss zwischen dem Wandern auf unbefestigten Wegen durch die Weinberge und dem Spazieren<br />
gehen entlang der Uferpromenaden differenziert werden.<br />
Fahrradfahren spielt besonders <strong>für</strong> die Kurzurlauber eine wichtige Rolle. Der Radtourismus<br />
ist bisher eine noch relative neue Tourismusart, die jedoch starken Wachstumsraten unterliegt.<br />
Der Trend zum Fahrradfahren wird durch steigendes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung<br />
zusätzlich gefördert (vgl. SCHNELL 2003b, S. 341).<br />
Auffällig ist die geringe Bedeutung des weinbauspezifischen Programms <strong>für</strong> die Aktivitäten<br />
der Gäste. Diese Zurückhaltung kann ebenfalls mit dem Zeitpunkt der Interviews erklärt werden.<br />
Insgesamt betrachtet spiegeln die Aktivitäten das Angebot der Vorsaison wider. Kelten,<br />
Römer und Germanen haben im <strong>Mosel</strong>raum sichtbare Spuren hinterlassen (vgl. IRRGANG<br />
1984, S. 202), die <strong>für</strong> die Gäste in der Vorsaison jedoch eine geringe Bedeutung haben. Die<br />
ausgeübten oder noch auszuübenden Aktivitäten stimmen mit den Reisemotiven und der<br />
Attraktivität überrein (vgl. ABBILDUNG 54 und ABBILDUNG 55).<br />
67 Themenweg „Zeitreise“ in Alken; „Buchsbaumwanderpfad“ bei Treis-Karden; „Apolloweg“ in Valwig; „Calmontklettersteig“ bei<br />
Bremm und der Eisenbahnhistorische Wanderweg „Kanonenbahn“ zwischen Bullay und Pünderich.