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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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DIENST 1979, S. 6). Durch die zunehmende Klimaerwärmung hat sich die Gefahr der Spät-<br />

und Frühfröste verringert (vgl. JÄTZOLD/ HORNETZ 2000, S. 25).<br />

Zielflächen im Projekt sind die Steil- 10 und Steilstlagen 11 der vom Fluss aus einsehbaren<br />

<strong>Mosel</strong>hänge. Flächen in Tallagen wurden bei der Flächenauswahl ausgeschlossen. Aus wirtschaftlichen<br />

Gründen liegen die Flächen mit Roten Weinbergpfirsichen überwiegend in Steillagen,<br />

einige wenige auch in Steilstlagen (vgl. UNKEL 2005a, S. 6). Auf Steillagen ist die Gefahr<br />

von Früh- und Spätfrösten weniger groß, da sich in Strahlungsnächten durch den Wärmeverlust<br />

des Bodens Kaltluft bildet und aufgrund ihres höheren spezifischen Gewichts hangabwärts<br />

fließt und sich in den Tallagen sammelt. Hier kann es eher zu Frostbildung kommen<br />

(vgl. SCHNURPEL 1987, S. 21). Außerhalb der Weinbauklimate reift der Rote Weinbergpfirsich<br />

im Herbst nicht aus, denn die Blüten erfrieren aufgrund des frühen Blühzeitpunktes<br />

durch Spätfröste (vgl. LANDESANSTALT FÜR PFLANZENBAU UND PFLANZENSCHUTZ 1999, S. 1).<br />

An der Terrassenmosel beträgt die Jahresdurchschnittstemperatur mit 10,5 °C (Koblenz)<br />

etwa 0,5 °C mehr als an der Mittelmosel (Bernkastel-Kues) und über 1 °C mehr als in Trier<br />

(vgl. DEUTSCHER WETTERDIENST 1985, S. 20). Positiv auf das Klima und die Sommertemperaturen<br />

der „unteren Terrassenmosel“ (KRIEGER 2003, S. 17) wirkt sich die fast orthogonal<br />

zur vorherrschenden atlantischen Windrichtung südwest-nordost Orientierung des <strong>Mosel</strong>tals<br />

aus, wodurch der Abschnitt der unteren Terrassenmosel vor kalten Nordwestströmungen<br />

geschützt wird (vgl. HORNETZ 1993, S. 4). Die Temperaturen geben deutlich die Orographie<br />

des Raumes wieder (vgl. PALZKILL 1995, S. 31). Da der Rote Weinbergpfirsich eine Wärme<br />

liebende Obstart ist, kann der Anbau nur in Weinbauklimaten erfolgen (vgl. LANDESANSTALT<br />

FÜR PFLANZENBAU UND PFLANZENSCHUTZ 1999, S. 1). Die Entwicklung des Roten Weinbergpfirsichs<br />

im Frühjahr zwischen Austrieb und Blüte ist fast ausschließlich von der Temperatur<br />

abhängig. Erst im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode gewinnen die übrigen ökologischen<br />

Faktoren (obstbauliche Maßnahmen, Witterung, Boden) gegenüber der <strong>für</strong> die Blüte<br />

entscheidenden Temperatur an Gewicht (vgl. HORNEY 1978, S. 66).<br />

Die untere Terrassenmosel gehört zu den trockensten Gebieten Deutschlands mit einem<br />

jährlichen durchschnittlichen Niederschlag von 555 mm in Winningen. Der jährliche durchschnittliche<br />

Niederschlag an der Terrassenmosel bei Cochem beträgt 600 mm (vgl. DEUT-<br />

SCHER WETTERDIENST T 1979, S. 45ff). Das Untersuchungsgebiet befindet sich in einem Übergangsbereich<br />

zwischen dem überwiegend kontinentalen oberrheinischen sowie dem mehr<br />

10 Steillagen „sind bestockte Rebflächen, bei denen die Bewirtschaftung durch Stützmauern oder starke Hangneigung erschwert<br />

und die Bodenbearbeitung in der Regel nur mit der Hand oder mittels Seilzug möglich ist. Es handelt sich um topographisch<br />

abgeschlossene Gebiete mit landschaftsprägendem Charakter, deren Geländeneigung mind. 30 v.H. beträgt“ (MINISTERIUM FÜR<br />

LANDWIRTSCHAFT, WEINBAU UND FORSTEN 1994 zitiert in: EBEL 2000, S. 11).<br />

11 Steilst- und Terrassenlagen „sind bestockte Rebflächen, bei denen die Bewirtschaftung durch Stützmauern oder starke Hangneigung<br />

erschwert und die Bodenbearbeitung in der Regel nur mit der Hand oder mittels Seilzug möglich ist. Es handelt sich um<br />

topographisch abgeschlossene Gebiete, die der Erzeugung qualitativ guter Weine dienen, deren Geländeneigung mindestens<br />

50 v.H. beträgt und die als Terrassenlagen bewirtschaftet werden oder durch Wege bergseitig nicht erschlossen sind“ (MINISTE-<br />

RIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, WEINBAU UND FORSTEN 1996 zitiert in: EBEL 2000, S. 11).

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