Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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- 32 - rassenlagen drückt sich in den hohen Arbeits- und Produktionskosten aus. Der hohe Arbeitsaufwand bei der Bewirtschaftung der steilen Hänge ist die Bestimmungsgröße des zunehmenden Flächenrückgangs (vgl. SCHNURPEL 1987, S. 116). In den Steillagen beträgt die Größe der einzelnen Grundstücke durchschnittlich 12 Ar (1.200 m 2 ), in einzelnen Gemeinden oder bei länger zurückliegenden Bodenordnungsverfahren kann die Grundstücksgröße nur 6 Ar (600 m 2 ) betragen. In den Mantellagen kann eine Vergrößerung der Schläge festgestellt werden, während diese Vergrößerung in den Kernlagen nur zögerlich festzustellen ist, aufgrund des dramatischen Wertverlustes der Weinbergsflächen in den vergangenen Jahrzehnten. Die Grundstückseigentümer sind nicht bereit, dem Nachbarn die Flächen zu den heutigen Grundstückspreisen zu verpachten, diese zu tauschen oder zu verkaufen (vgl. DIENST- LEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM 2005, S. 22). Der Weinbau im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer ist dem Wettbewerb der EU in besonderem Maße ausgesetzt, da die Produktionskosten 16 durch günstigere Strukturen sowie klimatische und wirtschaftliche Voraussetzungen niedriger sind als im Untersuchungsgebiet (vgl. ZILLIEN/ HESS 1988, S.129). Die Weinpreise können nur durch eine geringe Entlohnung der Familienarbeitskräfte, Zusatzeinkommen, betriebsferne Beschäftigungen sowie Vermietung von Produktionsmitteln kundenfreundlich und attraktiv gehalten werden (vgl. JÄTZOLD 1984, S. 137). Das unzureichende Preisniveau lässt sich durch die ab den 50er Jahren ansteigende Rebfläche und dem damit zusammenhängenden Mengenproblem, das sich negativ auf den Preis auswirkte, erklären. Den Steillagenweinen wurde durch die Angebotsvergrößerung die ehemalige Exklusivität genommen. Unzureichende Produktpolitik hat ihr übriges dazu beigetragen. Steillagenweine erzielen trotz höherer Produktionskosten ein ähnliches Preisniveau wie in Flachlagen produzierte Weine (vgl. MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, VERKEHR, LANDWIRT- SCHAFT UND WEINBAU 1997, S. 22). Wegen eines Weinmarktes, der auf Masse statt Klasse ausgerichtet war, sowie der steigenden Produktionskosten wurde die Bewirtschaftung der Terrassenweinberge immer schwieriger (vgl. o.V. 2002b, S. 22). Hohe Transportkosten drücken sich in den Besitz- und Parzellenstrukturen aus, die wie HORNETZ (1993, S. 6) nachweisen kann, sich wenig von den Strukturen zu Beginn des 19. Jahrhunderts unterscheiden und auf das praktizierte Erbrecht der Realteilung zurückzuführen sind (vgl. SCHRÖDER 1953, S. 130f). Für die Winzerbetriebe entstanden durch hohe Produktionskosten in den Steil- und Terrassenlagen wirtschaftliche Standortnachteile. Der Rebflächenrückgang im Untersuchungsgebiet beschränkt sich nicht nur auf die Mantelzonen, sondern betrifft auch die Kernzonen der Rebflächen, was weitere bewirtschaftungsstrukturelle Probleme beinhaltet und in noch produktiven Rebflächen, die an Brachflächen angrenzen, Biozideinsatz erfordert. 17 ABBILDUNG 2 und ABBILDUNG 3 veranschaulichen die Situation. 16 Den beschwerlichen Erntealltag in Steilstlagen beschreibt WETENKAMP (2004, S. 116–119). 17 Mitteilung TERNES vom 01.06.2006
- 33 - Abbildung 2: Anzahl der weinbaulichen Betriebe nach Größenklassen für den Landkreis Cochem-Zell Betriebsanzahl je Größenklasse 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 10 28 172 609 942 18 60 198 488 668 27 127 163 278 28 131 128 216 408 354 1979 1989 1999 2003 0,3 - 1 ha 1 - 2 ha 2 - 3 ha 3 - 5 ha mehr als 5 ha Quelle: EIGENE DARSTELLUNG 2006, auf Datengrundlage von HTTP://WWW.INFOTHEK.STATISTIK.RLP.DE/ - 04.05.2006 Abbildung 3: Anzahl der weinbaulichen Betriebe nach Größenklassen für den Landkreis Mayen-Koblenz Betriebsanzahl je Größenklasse 250 200 150 100 50 0 9 24 56 137 3 14 28 48 91 Jahr 1979 1989 1999 2003 0,3 - 1 ha 1 - 2 ha 2 - 3 ha 3 - 5 ha mehr als 5 ha Quelle: EIGENE DARSTELLUNG 2006, auf Datengrundlage von HTTP://WWW.INFOTHEK.STATISTIK.RLP.DE/ - 04.05.2006 Jahr 11 17 14 32 54 13 19 8 26 44
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- 149 - DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄN
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