Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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S. 31). Durch die Verknüpfung individueller Stärken der Betriebe können regionale Konkurrenzvorteile
erzielt, gegenwärtige Erfolgspotenziale abgesichert und zukünftige erschlossen
werden (vgl. WEIBER/ ADLER 2001, S. 70).
Bei einem Nischenprodukt wie dem Roten Weinbergpfirsich erscheinen Marketingkooperationen
unumgänglich, da strategische Zielsetzungen, den Bekanntheitsgrad des Produktes
sowie die Nachfrage zu erhöhen, von einzelnen Betrieben nicht geleistet werden können.
Kooperationen bieten Möglichkeiten, bestimmte Unternehmensziele wie Markteintritt, Ertragssicherung
und Wettbewerbsvorsprung zu erreichen (vgl. SCHERTLER 1995, S. 30). NIE-
WODNICZANSKI (1998, S. 160ff) beschreibt die Kooperationsproblematik der regionalen Winzer,
die in dieser Studie ebenfalls bestätigt werden kann, da besonders die Haupterwerbswinzer
anscheinend kaum Wert auf Zusammenarbeit legen.
Bisher machen acht Nebenerwerbsbetriebe und weinbaulose Betriebe von der Möglichkeit,
gemeinsam die Bekanntheit des Roten Weinbergpfirsichs zu steigern, Gebrauch. Die Weinbergpfirsichvereine
(vgl. Kapitel 4.7.1 und 4.7.3) werden gemäß ihren Zielen die Marketingaktivitäten
für alle Vereinsmitglieder zukünftig gebündelt koordiniert durchführen. Die geringe
Bedeutung der Maschinenkooperation unter den Erzeugern kann vernachlässigt werden, da
der Maschineneinsatz auf Spritzarbeiten und den Transport der geernteten Früchte beschränkt
ist. Aus diesem Grund ist die Möglichkeit dieser Teamwork überwiegend für weinbaulose
Betriebe von Bedeutung. In der Ferienregion Mosel-Saar bestehen zahlreiche gastronomische
Zusammenschlüsse 49 , die großen Wert auf die Verwendung regionaler Produkte
legen (vgl. DÜBNER 2005a, S. 63ff). Sieben Nebenerwerbs- sowie weinbaulose Betriebe machen
von Kooperationsmöglichkeiten Gebrauch, mit Gastronomen zusammenzuarbeiten.
Durch die Arbeitsgemeinschaft mit Gastronomen können sowohl der Absatz gesteigert als
auch Neukunden akquiriert werden. Von den meisten Betrieben wird Kooperation 50 bisher
noch nicht als „die gemeinsame Ausübung betrieblicher Funktionen mit dem Ziel größerer
Wirtschaftlichkeit und Rentabilität“ (RÜHLE VON LILIENSTERN 1979, S. 928) verstanden.
Durch das Leitprodukt, den Wein, besitzt die Region ein regionales Profil, welches am touristischen
Markt gut kommuniziert werden kann. Generell bietet die Verbindung von Wein und
Tourismus gute Synergiemöglichkeiten. Kooperationsmöglichkeiten, die sich durch die Verbindung
von Wein und Tourismus ergeben, werden in Rheinland-Pfalz zunehmend genutzt.
Viele Möglichkeiten der Kooperation sind dennoch unausgeschöpft. Das Optimum an Abstimmung
und Vernetzung von Wein- und Tourismusmarketing wird durch organisatorische
Verknüpfung beider Bereiche bewirkt (vgl. ETI 2005, S. 71f). Von Seiten der Gastronomie
besteht zunehmend Interesse an den Produkten des Roten Weinbergpfirsichs (vgl. UNKEL
49
„Tafelrunde- die guten Landrestaurants“, „Köche und Winzer an der Terrassenmosel“, „Bernkasteler Gastronomischer Spiegel“,
„Regional erste Wahl“.
50
Eine Auflistung der regionalen Kooperationen befindet sich bei DÜBNER 2005a, S. 61ff.