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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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2.2.3 Die Hangneigung an der Terrassenmosel<br />

Die Arbeit der Winzer an der Terrassenmosel ist aufgrund der vielen kleinen kaum zugänglichen<br />

Terrassen und der beschriebenen Einflüsse sehr arbeitsintensiv. Der Bau von DeLeuvund<br />

Monorackbahnen hat die Arbeit in der jüngsten Vergangenheit zwar erleichtert, doch die<br />

Arbeitsintensität beträgt noch immer das zehnfache dessen, was in den Flachlagen an Arbeit<br />

investiert werden muss (vgl. SUPP 2003, S. 454). „Dennoch sind <strong>Mosel</strong>weine im Durchschnitt<br />

die preiswertesten in der gesamten Republik […]“(SUPP 2003, S. 454). Die Uferhänge der<br />

Terrassenmosel sind steiler, zerklüfteter, spektakulärer, unzugänglicher und erhöhen den<br />

landschaftlichen Reiz dieses Talabschnitts. In diesem Bereich befinden sich mit dem Bremmer<br />

Calmont, dem Winninger- und Koberner Uhlen sowie dem Winninger Röttgen die steilsten<br />

Weinberge Deutschlands. Die auf diesen Lagen befindlichen kleinen Terrassen steigern<br />

die Arbeit der Winzer erheblich (vgl. SUPP 2003, S. 460).<br />

Ein Problem im Hinblick auf eine langfristige Sicherung der Weinkulturlandschaft und damit<br />

der zentralen Profilierungsbasis der <strong>Mosel</strong> stellt die Brachflächenentwicklung dar. Die sinkenden<br />

Preise des <strong>Mosel</strong>weins bei gleichzeitig schwierigen Anbaubedingungen in Steillagen<br />

führen zu Schließungen von Winzerbetrieben und damit zur Zerstörung der Weinkulturlandschaft<br />

(vgl. ETI 2005, S. 27). Infolge des zurückgehenden Steillagenweinbaus wachsen die<br />

Hänge zu, Tier- und Pflanzenarten verschwinden und die Kulturlandschaft verändert sich.<br />

Zahlreiche Winzer geben aus den beschriebenen Gründen den Weinbau auf. Der Rote<br />

Weinbergpfirsich ist eine von zahlreichen Möglichkeiten, dieser Entwicklung entgegenzuwirken<br />

(vgl. PRESSESTELLE DER STAATSKANZLEI 2001, S. 1).<br />

Der ab dem zehnten Jahrhundert <strong>für</strong> die Kulturlandschaft an Bedeutung gewonnene Weinbau<br />

unterlag in den vergangenen 1000 Jahren starken strukturellen und räumlichen Veränderungen,<br />

bis zum Verbrachen der Rebflächen. Davon sind besonders die Weinbergssteillagen<br />

betroffen, wodurch zahlreiche Probleme entstehen. In diesen Problemzonen kann der<br />

Rote Weinbergpfirsich einen Beitrag leisten, die Weinkulturlandschaft offen zu halten. Der<br />

Weinbau soll keineswegs ersetzt werden, der Weinbergpfirsich sollte vielmehr als Alternative<br />

betrachtet werden (vgl. LANDESAMT FÜR UMWELT, WASSERWIRTSCHAFT UND GEWERBEAUF-<br />

SICHT 2005a, o.S.).<br />

Die besondere weinbauliche Situation, die durch die extreme Hangneigung zu den Problemen<br />

an der Terrassenmosel führte, kommt in ABBILDUNG 4 und ABBILDUNG 5 zum Ausdruck.

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