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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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3 Der Rote Weinbergpfirsich<br />

- 47 -<br />

„Der Rote Weinbergspfirsich hat Persönlichkeit und Charakter. Er verbindet Tradition und<br />

Moderne. Er steht <strong>für</strong> Regionalität, ohne altbacken zu sein. Er ist vielseitig verwendbar und<br />

regt die Kreativität an. Er belebt das Landschaftsbild und steht damit <strong>für</strong> Heimat, aber auch<br />

<strong>für</strong> nachhaltigen Tourismus“ (PLACHETTA 2005, S. 9). Bevor auf den Roten Weinbergpfirsich<br />

an der Terrassenmosel eingegangen wird, soll ein Exkurs zeigen, welche enormen ökonomischen<br />

und touristischen Impulse von einem Agrarprodukt ausgehen können.<br />

3.1 EXKURS: Wirtschaftsfaktor Marille der Wachau<br />

Die heutige Produktionsfläche der Wachauer Marille ist auf die Krisenjahre des Weinbaus ab<br />

1925 zurückzuführen. Der erwerbsmäßige Marillenanbau wird bereits ab etwa 1900 betrieben.<br />

In der Wachau (Österreich) wachsen auf 350 Hektar ca. 100.000 Marillenbäume. Neben<br />

den touristischen Aktivitäten werden im Weinviertel, dessen Marillenanbaufläche sich auf ca.<br />

250 Hektar beläuft, neue transport- und lagerfähige Sorten <strong>für</strong> den Verkauf im Lebensmittelhandel<br />

angepflanzt. Die Bedeutung der Marille als Wirtschaftsfaktor <strong>für</strong> Landwirtschaft, Gastronomie<br />

und Tourismus ist nicht zu unterschätzen. Die Marillenernte 2006 wird auf rund<br />

3.500 Tonnen geschätzt. Neben dem Wein zählt die Marille zu den Agrarprodukten mit der<br />

höchsten Wertschöpfung in der Wachau. Der Anbau und die Bewirtschaftung von Marillenbaumgärten<br />

entwickeln sich immer mehr zu einer lukrativen Marktnische (vgl.<br />

WWW.WIRTSCHAFTSPRESSE-DIENST.AT 14.07.2006 AUSGABE NR. 872 – 16.07.2006).<br />

1995 hat die Europäische Union der Wachauer Marille wegen des Eigengeschmacks eine<br />

geschützte Ursprungsbezeichnung bewilligt. Seit 2004 kennzeichnen die Mitgliedsbetriebe<br />

des <strong>Verein</strong>s „Wachauer Marille“ die Marillenprodukte mit einem eigenen Markenzeichen -<br />

dem <strong>für</strong> die Wachau typischen Pflückkorb. Das Pflückkorb-Symbol ist auf Verpackungen,<br />

Hinweistafeln sowie den Verkaufsständen abgebildet und gibt den Konsumenten die Gewissheit,<br />

echte Wachauer Marillen zu erwerben (vgl. WWW.WIRTSCHAFTSPRESSEDIENST.AT<br />

15.07.2005 AUSGABE NR. 820 – 16.07.2006).<br />

Der Verkaufspreis liegt 2006 mit zwei bis 2,50,- Euro pro kg deutlich über dem Preis <strong>für</strong> das<br />

kg Weinbergpfirsiche. Am 16.09.2006 betrug der Preis <strong>für</strong> das kg Weinbergpfirsiche in Cochem<br />

bei verschiedenen Anbietern einheitlich 1,50 Euro. Große wirtschaftliche Bedeutung<br />

hat die Marille in ihrer weiterverarbeiteten Form (Speisen und Getränke) und damit <strong>für</strong> Gastronomie<br />

sowie Tourismus. Die Wachauer Mitgliedsbetriebe der <strong>Verein</strong>igung „Niederösterreichische<br />

Wirtshauskultur“ - eine Qualitätsgemeinschaft von Restaurants und Gasthöfen setzen<br />

einen besonderen saisonalen Schwerpunkt, indem sie Früchte in verschiedensten Zubereitungsformen<br />

servieren. Auf den Speisekarten der Lokale finden sich kulinarische Raffinessen,<br />

wie Marillenknödel, -strudel, -kuchen, -marmeladen, -liköre oder -brand (vgl.

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