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Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...

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werden. Im durchschnittlichen jährlichen Mittel werden 278.000 Tonnen Pfirsiche importiert.<br />

Für den Pfirsich besteht demnach in Deutschland ein nicht zu unterschätzender Markt.<br />

3.5 Die Situation des Pfirsichanbaus in Rheinland-Pfalz<br />

„Die Vorderpfalz kann als das bedeutendste Erwerbsanbaugebiet von Pfirsichen im Bundesgebiet<br />

bezeichnet werden“ (STATISTISCHES LANDESAMT 1958b, S. 7). Großfruchtige Pfirsichsorten<br />

und weniger empfindliche Nektarinen haben den Roten Weinbergpfirsich in den letzten<br />

Jahrzehnten fast völlig vom Markt verdrängt. Der Rote Weinbergpfirsich taucht erst langsam<br />

wieder auf Dessert-Karten der gehobenen Gastronomie auf, da die kleinen Früchte mit<br />

der pelzigen Schale ein intensiveres Aroma haben. An der Terrassenmosel bemüht sich ein<br />

<strong>Verein</strong> aus Winzern und Umweltschützern um die Rekultivierung der Frucht. 23<br />

Speziell zum Roten Weinbergpfirsich sind keine statistischen Daten verfügbar, da insgesamt<br />

zu wenig Bäume und keine erwerbsmäßigen Plantagen im engeren Sinne existieren. 24 Bis<br />

Mitte der 60er Jahre gehörte der Rote Weinbergpfirsich noch zum gewohnten Bild in den<br />

Steillagen der <strong>Mosel</strong> (vgl. LÖWENSTEIN 1997b, S. 1) „Der Pfirsich ist eine alte Kulturpflanze,<br />

die ursprünglich auch hierher gehörte, aber durch extensiven Weinbau zurückgedrängt wurde“<br />

(DIETZ 2005, S. 9). Der Rote Weinbergpfirsich erfüllt eine wichtige Funktion im Ökosystem<br />

Weinberg (vgl. UNKEL 1999, S. 2). 25 Durch die agrarpolitischen Entwicklungen, die Flurbereinigung<br />

und die Ausdehnung der Gemeinden sind die Anpflanzungen des Roten Weinbergpfirsichs<br />

verschwunden (vgl. GÜNTHER/ HEIN/ SCHIERENBECK 1999, S. 1).<br />

Obwohl der Rote Weinbergpfirsich seit über 400 Jahren bekannt ist, spielt dieser Pfirsichtyp<br />

nur eine untergeordnete Rolle im <strong>Mosel</strong>tal. Lediglich eine Winzerfamilie gibt an, bereits seit<br />

1900 Weinbergpfirsiche zu besitzen, wodurch die geringe Bedeutung des Roten Weinbergpfirsichs<br />

belegt wird. Bis zum Jahr 2000 besaßen weniger als 25% der heutigen Projektteilnehmer<br />

die Bäume dieser Frucht, deren Verbreitung unabhängig von dem Erprobungsprojekt<br />

als ein Phänomen der jüngsten Vergangenheit anzusehen ist (vgl. ABBILDUNG 7).<br />

Die genaue Zahl der Roten Weinbergpfirsichbäume ist nicht bekannt, 26 da die Bäume in keiner<br />

Statistik aufgrund der geringen wirtschaftlichen Bedeutung und der geringen Anzahl erfasst<br />

sind. Im gesamten <strong>Mosel</strong>tal existieren nach Expertenmeinung ca. 15.000 Bäume des<br />

Roten Weinbergpfirsichs. 27<br />

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Rote Weinbergpfirsich wiederentdeckt, da er<br />

sich nicht nur zur Rekultivierung der Drieschen eignet, sondern ökologisch wertvoll ist. Immer<br />

mehr Winzer entdecken, was mit den Roten Weinbergpfirsichen neben dem Beitrag zum<br />

23 Mitteilung VALLENDAR vom 01.06.2006.<br />

24 Mitteilung BREITENFELD vom 31.05.2006.<br />

25 Mitteilung HEIN 02.06.2006.<br />

26 Mitteilung LENZ vom 04.07.06; BREITENFELD vom 31.05.06; SCHAKAT vom 23.05.06.<br />

27 Mitteilung LENZ vom 04.07.06; UNKEL vom 04.07.06

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