Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
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die Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten werden (vgl. KNEBEL 2006b, S. 44). Experten emp-<br />
fehlen, den Weintourismus der Region „zu emotionalisieren, zu mystifizieren und zu insze-<br />
nieren“ (KNEBEL 2006b, S. 44).<br />
Unter Berücksichtigung der genannten Qualitätsunterschiede (vgl. Kapitel 4.5.1) könnte der<br />
Pfirsich über eine zentrale Annahmestelle verarbeitet, dann an die Hersteller zurückgehen<br />
und von jedem Produzent vermarktet werden. Nur so ist eine hohe, einheitliche Produktqualität<br />
zu garantieren und entspricht dem Wunsch einiger Probanden, die vorgeschlagen haben,<br />
eine zentrale Verkaufs-/ Vermarktungsvereinigung zu gründen.<br />
Jeder Gastronom und Hotelier sollte Pfirsichprodukte anbieten und vermarkten. Bei vielen<br />
Betrieben ist es mittlerweile Standard, Gästen auf ihrem Zimmer ein kleines Willkommensgeschenk,<br />
häufig in Form einer Weinflasche zu überreichen. Dieses Präsent sollte um ein<br />
Weinbergpfirsichprodukt ergänzt werden. So kann eine höhere Nachfrage nach Erzeugnissen<br />
erzielt werden. Dadurch wird langfristig ein Image aufgebaut, welches den Roten Weinbergpfirsich<br />
mit der Terrassenmosel in Verbindung bringt.<br />
Wie aufgezeigt, ist <strong>für</strong> die meisten Gäste die Landschaft ein entscheidender Reisegrund. Die<br />
Gäste sollten sich aktiv an der Kulturlandschaftspflege beteiligen können, indem sie eine<br />
Weinbergpfirsichpatenschaft übernehmen. Damit soll ein Beitrag zur Landschaftspflege und<br />
zur Ausweitung der Kultivierung der Frucht geleistet werden, um weiteren Brachen entgegenzuwirken.<br />
Privatpersonen sollen die Bäume erwerben können und <strong>für</strong> einen festgelegten<br />
Zeitraum die Kosten <strong>für</strong> Anpflanzung und Bewirtschaftung tragen. Der Winzer (Erzeuger)<br />
übernimmt Pflege, Ernte und Produktion. Dem Paten stehen Erträge des Patenbaumes in<br />
Form einer Dividende zu, die als Produkte an den Paten übergeben werden (vgl. DÜBNER<br />
2005b, S. 89f). Über ein ähnliches Vorhaben wurde der Verfasser während des Cochemer<br />
Pfirsichmarktes unterrichtet, bei dem Bäume in einer Plantage <strong>für</strong> den Eigenbedarf von Privatpersonen<br />
zu mieten sind. 71<br />
Neue Produkte wie ein Weinbergpfirsich Saft erweitern das gastronomische Gesamtangebot<br />
um ein zusätzliches regionales Produkt. Ein Saft des Weinbergpfirsichs entspricht dem<br />
Wunsch vieler Gäste nach regionaler Küche und gebietstypischen Erzeugnissen. Den Gästen<br />
steht somit ein authentisches Produkt zur Verfügung. Der häufig in der moselländischen<br />
Gastronomie angebotene Traubensaft stammt vielfach aus anderen Weinanbaugebieten. Bei<br />
Saft aus dem Weinbergpfirsich würde das nicht passieren!<br />
Neben Pauschalen, die von Seiten des öffentlichen Tourismus angeboten werden, müssten<br />
die Gastronomen und Hoteliers durch ihre eigenen Medien die Frucht bewerben, eigene Arrangements<br />
auflegen, um nicht nur durch den Verkauf der Produkte Einkommen zu erzielen,<br />
71 Mitteilung PROBST 16.09.2006 im Rahmen des Cochemer Weinbergpfirsichmarktes.