Verein „Roter Mosel-Weinbergpfirsich“ gegründet - Landesamt für ...
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Wegen der bisher geringen Menge verfügbarer Weinbergpfirsiche kann sich ein mögliches<br />
Marktsegment „Weinbergpfirsich und Tourismus“ erst mit verfügbaren Rohstoffen entwickeln.<br />
Alleine von den 5.000 Weinbergpfirsichbäumen aus dem Erprobungsprojekt <strong>„Roter</strong> <strong>Weinbergpfirsich“</strong><br />
können jährlich zwischen 52 Tonnen Weinbergpfirsiche bei Zugrundelegung<br />
des empirisch ermittelten Wertes (10,3 kg/ Baum) und 125 Tonnen bei Annahme des<br />
Höchstwertes von 25 kg/ Baum geerntet werden. Bei Übertragung dieser Werte auf die ca.<br />
15.000 46 existierenden Weinbergpfirsichbäume im <strong>Mosel</strong>tal können Werte zwischen 155<br />
Tonnen bis zu 375 Tonnen angenommen werden. Insgesamt betrachtet handelt es sich dabei<br />
um eine sehr geringe Menge, von der enorme touristische Impulse ausgehen können. Da<br />
bisher, wie Kapitel 4.6 zeigen wird, nur unzureichende Absatzkanäle bestehen, stellt sich die<br />
Frage, wie mit der zu erwartenden Menge umzugehen ist. 47 Durch das nutzbare Kühlhaus<br />
und die neue Passiermaschine kann zukünftig diese große Menge Weinbergpfirsiche zeitsparend<br />
und kostengünstig von den Mitgliedern des <strong>Verein</strong>s Roter <strong>Mosel</strong> Weinbergpfirsich<br />
e.V. verarbeitet werden.<br />
4.5.4 Betriebswirtschaftliche Bedeutung<br />
Die betriebswirtschaftliche Bedeutung des Weinbergpfirsichs soll folgender Beispielrechnung<br />
des Weinbaus gegenübergestellt werden: Aus einem ha Rebfläche können maximal 12.000<br />
Liter Wein erzeugt werden. Bei einem aktuellen Fassweinpreis von einem Euro/ Liter ergibt<br />
sich ein Erlös von 12.000 Euro. Diesen Erlösen stehen Aufwendungen von 8.000 Euro gegenüber<br />
und es verbleibt ein Gewinn von 4.000 Euro (vgl. KNEBEL 2006a, S. 57).<br />
31 der 66 Erzeuger haben die Aussage über die betriebswirtschaftliche Bedeutung und den<br />
Anteil der Einnahmen an den jährlichen betrieblichen Gesamteinnahmen verweigert. Die<br />
betriebswirtschaftliche Bedeutung des Roten Weinbergpfirsichs lässt sich nicht einmal ansatzweise<br />
bestimmen. Die bei BECKER (1984, S. 401) beschriebene Zurückhaltung der Winzer<br />
über Auskünfte des Direktabsatzes kann noch nach 22 Jahren bestätigt werden. 24 Erzeuger<br />
können noch keine Einnahmen aus dem Verkauf von Pfirsichprodukten erzielen. Elf<br />
Betriebe haben Aussagen zu der betriebswirtschaftlichen Bedeutung des Roten Weinbergpfirsichs<br />
getätigt. Bei neun Betrieben liegen die Einnahmen durch verkaufte Pfirsichprodukte<br />
bei drei Prozent des Jahresgesamteinkommens und darunter. Je ein Haupterwerbsbetrieb<br />
und ein Nebenerwerbsbetrieb können zehn Prozent der jährlichen Einnahmen mit dem Roten<br />
Weinbergpfirsich erzielen. Obwohl es sich bei dem Roten Weinbergpfirsich aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht um ein Nischenprodukt handelt, können mit dem Weinbergpfirsich positive<br />
Ergebnisse erzielt werden.<br />
46 Schätzung von SCHAKAT, LENZ, UNKEL und dem VERFASSER.<br />
47 Am 16.09.2006 wurde dem im Frühjahr 2006 <strong>gegründet</strong>en Weinbergpfirsichverein eine Passiermaschiene überreicht, die es<br />
ermöglicht, große Mengen an Weinbergpfirsichen zu verarbeiten.