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SPERRFISCHEREI

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die heftigsten stromungen placiert werden, sind zwei manner notig. Die vazan-platze<br />

fflhren an diesem obischen wehr keine besonderen namen.<br />

N. A. V a r pa c h o v sk ij sagt in seiner arbeit „Рыболовство въ бассейн'Ь р'Ьки ()би“<br />

(s. 29) in betrefF der fischerei im Ob: „Vazan-wehre lassen sich nur die reichen fischer von<br />

beruf bauen, da die baume dazu vom oberlauf des flusses herbeigeschafft werden miissen, was<br />

sich teuer stellt". Dies gilt nach unseren erfahrungen nicht fiir die wehre, die siidlich vom<br />

polarkreis gebaut werden. Vielleicht hat der forscher seine angabe nordlich vom polarkreis<br />

erhalten. Da er unter den fischern von beruf (нромышленникъ) augenscheinlich die russen<br />

versteht, konnte man schliessen, dass diese am ausfliessenden Ob die vazan-wehre in<br />

gebrauch genonnnen haben.<br />

Als wehr ftir seeabfliisse sei mit einigen worten envahnt<br />

das wehr von LeuS-peul, das ebenso wie das vazan-wehr in Puskinsk sich vor einigen<br />

jahrzehnten in ein zugnetzwehr verwandelt hat. Es war in der hauptsache ebenfalls<br />

dasselbe wie das oben dargestellte vazan-wehr fiir sor-strassen. Es wurde von zwei durch<br />

einige balken mit einander verbundenen nachen aus gebaut. Die hauptpfahle, die in abstanden<br />

von 3 klaftern angebracht wurden, waren an ihren nach oben kommenden enden mit<br />

lochern versehen, in denen die streben befestigt wurden. Als sperrhcilzer, die 9 cm (2 werschok)<br />

zwischeuraum zwischen sich liessen, wurden gerade birken-, weiden-, fichten- und<br />

kiefernstamme verwendet. Vazan fanden sich 15 stuck vor. Um das geriist zu tragen,<br />

wurden auf die scheere an der wehroffnung zwei diinne balken unterhalb des wehres mit<br />

den stammenden in den boden eingelassen. Auf die wipfelenden wurden auf derselben<br />

seite des wehres die gerustbretter gelegt und das unterste von ihnen als seitenbrett angebracht.<br />

Dies war darum notwendig. weil man dadurch verhindern konnte, dass die aus dem<br />

vazan auf das geriist gefallenen fische wieder ins wasser rutschten. Die hauptpfahle, streben<br />

und ubrigen sperrholzer wurden mit einer keule (siehe fig. 147) in den boden getrieben.<br />

Die vazan-wehre fiir den winter.<br />

116. Das wehr wird an solchen steilen oder niedrigen (sandigen) ufern errichtet,<br />

eine starke stromung trifft, da der nelma, der die hauptbeute darstellt, beim aufsteigen im<br />

fluss immer „starkstromendes wasser aufsucht". Die hauptpfahle werden in abstanden von<br />

einem halben klafter eingerammt. Ist das wehr fiir iiber sechs klafter tiefes wasser bestimmt,<br />

was selten vorkommt, lasst man die hauptpfahle, nachdem sie genligend tief eingelassen<br />

sind, an ihre wuhnen festfrieren. Es ware namlich schwierig die hinreichende anzalil<br />

iiber 6 klafter langer hauptpfahle zusammenzubringen. Das verzaunen selbst erfolgt mit<br />

aus birkenwipfeln oder weiden hergestellten hiirden. Diese, die nicht hoher als drei klafter<br />

gemacht und in abstanden von einem halben klafter mit fiissen versehen werden, lasst<br />

man auf die hauptpfahle auf der seite des stromes so ein, dass der hauptpfahl in die<br />

mitte zwischen zwei fiisse und der obere rand der hiirde nahe an die untere fiache des eises<br />

kommt. An tiefen stellen bleibt also zwischen den hiirden uud dem boden eine freie passage.<br />

Diese beeintrachtigt deu fang gleichwohl nicht erheblich, da sich der nelma, der von<br />

den mit diesem wehr zu fangenden fischen (die ubrigen sind die aalraupe und dei\kiihling)<br />

der einzige in dieser jahreszeit in der mitte des flusses hinzieheude ist, in deu oberen<br />

schichten des wassers aufhalt. Gewohnlich hat man in dem wehr ein, seltener zwei vazan.<br />

Sie werden unterhalb des wehres placiert und, wie sonst, an pfeilern (bielonoga; hier mit<br />

2—3 ringen) befestigt. Zwischen dem ausseren pfeiler und dem wehr wird eine wand<br />

(tupik) aus geraden pfahlen errichtet (fig. 156). Am ausseren ende des wehrs steht immer

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