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SPERRFISCHEREI

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— 282 —<br />

als „grund" am strand des sees Pyhajarvi gefunden worden ist, stellt eine form fiir sich<br />

dar, die kein gegenstiick in Finland hat.<br />

Zur erklarung der form fig. 409 scheinen sich zwei moglichkeiten darzubieten.<br />

Einerseits kann man namlich annehmen, dass der vor ihrer kammer zu beobachtende vorhof<br />

der urspriingliche teil und die kammer spater hinzugekommen sei. Anderseits ist<br />

es auch moglich, dass die kammer der urspriingliche teil ist und dass sich diese aus<br />

der form fig. 404 in der weise mit einem vorhof versehen habe, dass von den enden der<br />

fiiigel die schirme schrag einwarts gefiihrt und die leitwand von der einkehlung der kammer<br />

in die offnung verlegt ist, die man zwischen den enden der eben genannten schirme<br />

gelassen hat. Die letztere annahme scheint in der tatsache eine stiitze zu finden, dass die<br />

wande des vorhofs aus stiicken hergestellt sind, was wir von den hinterkammerigen fischzaunen<br />

nur bei dieser form beobachtet haben, und dass — gerade infolge der eben bezeichneten<br />

zusammensetzung — die nach vorn gerichteten winkel des vorhofs spitz zulaufend<br />

gemacht worden sind. Bestande namlich die annahme, dass der vorhof der urspriingliche<br />

teil sei, zu recht, so bleibt es unklar, warum der vorhof als dieser teil nicht seine anfangs<br />

gerundete gestalt beibehalten hat.<br />

Die zweite entwicklungsreihe, die den in punkt 356 beschriebenen fischzaun zur<br />

grundform hat, beginnt mit dem fischzaun fig. 410. Die form ist ungemein interessant:<br />

die grenzlinien sind die des gewohnlichen keulenfischzauns; nur die im inneren sichtbare<br />

zwischenwand lasst erkennen, dass wir einen fischzaun mit einer kammer vor uns haben.<br />

Mit der grundform (punkt 356) verglichen hat der jetzt in rede stehende fischzaun<br />

zwei vorteile aufzuweisen, von denen der eine in seiner zweiteiligkeit, der andere in der<br />

beschaffenheit seiner einkehlungen liegt. Es versteht sich, dass der fisch hinter zwei einkehlungen<br />

schwerer entweichen kann als hinter einer. Ausserdem gehen die fische besser<br />

in den zweiteiligen fischzaun als in den einkammerigen. Dadurch namlich dass die einkehlung<br />

des vorhofs breit gemacht wird, wird der letztere hell und zieht so die fische<br />

leicht an. Die kehle der kammer kann man zugleich nach moglichkeit schmal herstellen,<br />

sodass sie den umwendenden fischen sorgfaltig den weg versperrt. Die einkehlung des<br />

einfachen fischzauns kann man nicht mit demselben erfolg verbreitern wie die des zweiteiligen:<br />

durch die breite einkehlung schwimmen die fische auch bequem wieder zuriick. Beim<br />

zweiteiligen fischzaun ist dieser umstand, d. h. die breite vorhofeinkehle nicht vom gleichen<br />

nachteil: durch die einkehlung des vorhofs hineingekommen geraten die fische auf der suche<br />

nach einem durchschlupf alsbald durch die kammereinkehle in die kammer und sind dann<br />

ziemlich sicher abgesperrt.<br />

In der grundform unserer reihe, fig. 410, ist die zweiteilung nur innerhalb der<br />

grenzlinien des gerats zu bemerken; mit anderen worten: die beginnende entwicklung ist<br />

in der umwandlung der grenzlinien der eigentlichen grundform fig. 399 noch nicht zu tage<br />

getreten. Anders steht es mit der form fig. 411: hier hat sich die kammer schon ein<br />

stuck aus dem vorhof, d. h. der grundform hinaus verschoben; nur ein kleiner teil ist im<br />

bereich des vorhofs zuriickgeblieben. Die isolierung der kammer ist schon vollendet in<br />

den formen fig. 4 1 2 —414. In den beiden letzten von diesen ist die befreiung der kammer<br />

und des vorhofs von einander schon so weit fortgeschritten, dass nur die einkehlung sie<br />

noch zusammenhalt.<br />

Die bewegende kraft in dieser entwicklung ist das streben gewesen die fangigkeit<br />

des fischzauns zu vermehren. Damit der aufenthalt der fische im vorhof, aus dem sie<br />

wegen der breite der einkehlung bald entweichen konnen, moglichst kurz werde, hat man

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