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SPERRFISCHEREI

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— 292 —<br />

Nach den forschungen Y hjo K o s k in e n ’s (Hist. ark. VII, s. 71—89) besass die<br />

krone bis zum ausgaug des mittelalters kein eigentumsrecht an diesen lachsgewassern.<br />

Die abgabe, die die fischer hier an den staat entrichteten, bildete einen teil der „grossen<br />

steuer“, war von konstautem charakter und sehr gering: nach einer angabe des laiulvogts<br />

von Osterbotten Kettil Povalsson aus dem jahre 1512 nur V /2 la s t,1 Nach ausweis der<br />

rechnungsbiicher wurden so am Kemifluss 1553 eine last 4 fass 15 liespfund (schwed.<br />

,,baga-lax“) und am Ijofluss nach derselben quelle i. j. 1549 2l/l fass (schwed. „nabbeskattlax“)<br />

bezahlt. Am Uleafiuss wurde urspriinglich iiberhaupt keine lachssteuer entrichtet.<br />

Unter Gustaf Wasa erfuhren die einkiinfte der krone aus den in rede stehenden<br />

lachsgewassers eine gewaltige steigerung. E r bemachtigte sich ersteus zu gunsten des<br />

staates entweder ganz oder zum teil des der katbolischen kirche bezahlten lachszehnt.en<br />

wie auch des sog. feiertagsstatuts (,,helgedagsstadgair‘), welches letztere, wie man aus dem<br />

namen schliessen kann, fiir das recht an den feiertagen zu fischen entrichtet wurde. Ausserdem<br />

verordnete er die ,,statutlachs“-abgabe, die fiir das recht in der angeblich der<br />

krone seit alters gehorenden strombahn und an den ufern des meeres zu fischen bezahlt<br />

werden musste. Ferner verpachtete er die lachsgrunde, die besitztum der kloster gewesen<br />

waren, und erhob fiir dieselben zu guusten der krone den pachtlachs (,,afradlax“). Beispielsweise<br />

sei erwahnt, dass der der krone zufallende zehntlachs im jahre 1556 im kirchspiel<br />

Kemi З1/* last (der gesammte zehnt), im kirchspiel Ijo im jahre 1574 2 7ХД fass<br />

(halfte des zehnten) und im kirchspiel Liminka (Uleafiuss) im jahre 1553 10 fass (halfte des<br />

zehnten) betrug. Das ,,feiertagsstatut“ wurde nur im k. Kemi entrichtet. Dasselbe war<br />

unbedeutend: es belief sich zuerst auf 4, dann auf 2 fass. Die ,,statutlachs“-abgabe war<br />

dagegen ziemlich hoch. Im k. Kemi betrug sie in den jahren 1531— 1542 aus alien lachsgewassern<br />

zusammen 13 fass und 1569 aus dem fiuss allein 8 fass. Wahrend der zeit<br />

von 1549 bis 1568 wurde diese lachsabgabe im k. Kemi iiberhaupt nicht erhoben. Im<br />

kirchspiel Ijo stieg die ,,statutlachs“-abgabe von jahr zu jahr. So betrug sie 1542 6,<br />

1553 8, 1558 20 und 1569 aus dem fiuss allein 261/2 fass. Eine ahnliche steigerung ist<br />

auch fur das kirchspiel Liminka zu verzeichnen: 1531 4, 1542 12 und 1553 15 fass. Der<br />

pachtlachs wurde nur in den kirchspielen Ijo und Liminka erhoben. Die abgabe war sehr<br />

gering: im ersteren kirchspiel 1569 2 fass und im letzteren 1554 1/2 fass. Um anzudeuten,<br />

wie gross die beute an lachs in den genannten kirchspielen zu dieser zeit war, mogen<br />

folgende zahlen mitgeteilt werden: im k. Kemi 1556 420, 1560 963 und 1562 720 fass;<br />

im k. Ijo 1574 145 fass; im k. Liminka 1553 200 fass. Die abgabefische wurden durch<br />

den ,,lachsvogt“ in von der krone gestellte gefiisse und mit von derselben geliefertem salz<br />

eingesalzen.<br />

In den jahren 1602— 1617 finden wir ein neues system herrschend. „Die krone<br />

hat jetzt drei lachsvogte eingesetzt, einen fiir jeden fluss. Diese benutzen fiir die krone<br />

deren eigene fischgrimde, beziehen dafiir von der krone einen gehalt und legen fiber<br />

die beute rechenschaft ab. Von 1612 an ist ein einziger lachsvogt mit diesem amte<br />

betraut. Die bewohner bezahlen zu dieser zeit natiirlich kein ,,statut“ mehr. Wie es<br />

sich mit den iibrigen lachsabgaben verhalt, lasst sich nicht genau ermitteln, denn die<br />

ganze lachsfrage ist aus den allgemeinen steuerbtichern verschwunden. Dfirfen wir auf<br />

grund mehrerer derzeitiger ausspriiche wahrscheinlichkeitsrechnungen anstellen, so ergiebt<br />

1 Eine last = 12 fass und ein fass = 16 liespfund.<br />

2 Seitdem nahm die krone die halfte in anspruch.

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