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SPERRFISCHEREI

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- 141 —<br />

196. Ein garn (oaces), das an eingerammten pfahlen befestigt wurde, ward etwas<br />

schrag iiber den fluss eingestellt, sodass sein uuterstes ende rait dem ufer des flusses<br />

gewissermassen einen keii oder eine bucht (sarppe) bildete. Ein treibnetz (golggadak)<br />

wurde weiter oben quer durch den fluss eingelassen. ,,Es wurde auf das oaces nicht in<br />

dessen ganzer lange flach aufgelegt, sondern die beiden enden des golggadak wurden bei<br />

dem sarppe zusammengenommen und bildeten einen verschluss.“ 1 — Lakselv in Porsanger.<br />

197. ,.Drei oder mehr boote spannen ein treibnetz quer durch einen fluss, wahrend<br />

zugleich eine andere mannschaft mit einem garn oder einem provisorischen querwehr<br />

den fluss weiter unten, bisweilen ein paar kilometer entfernt, sperrt. Das treibnetz<br />

wird auf diesen zaun hin gefiihrt, wodurch alle fische, die sich an der betreffenden stelle<br />

vorfinden, aufgefischt werden. Sowohl von den das treibnetz schleppenden als auch den<br />

unterhalb der verzaunung placierten booten aus wird unausgesetzt getrampt, um die fische<br />

am iiberspringen der stellnetze zu hindern. Diese fischereiart soil zur sommerszeit ausgeiibt<br />

werden. Im herbst soil man ihr gleichfalls obliegen, alsdann aber ohne verzaunung*1<br />

(Nobdqvist, Ival. leht., 1900, s. 36). — Tanaelv.<br />

Die verzaunung, die fiir den golddem-fang in dem fluss angebracht wird, nennt<br />

del- lappe ozes (А ш а , 2 Tirro) = an hauptpfahlen iiber den fluss eingestelltes garn oder<br />

oaces ( F r iis ) = „rete trans flumen positum ad exitum piscibus intercludendum“. Unsere<br />

quellen sagen nichts fiber die konstruktion der golddem-wehre in alteren zeiten. Dass sie<br />

ursprimglich holzwehre gewesen, darf jedoch mit gutem fug angenommen werden.<br />

In der<br />

erklarung, die F riis vom golddem-fang giebt, lieisst es u. a.: „dass m a n ------- den fluss<br />

der quere nach mit netzen oder einer anderen vorrichtung versperrt“. Gerade diese worte<br />

scheinen unsere annalime zu stiitzen. Eine andeutung in derselben richtung scheint die<br />

angabe in punkt 197, dass man den fluss mit einem garn oder einem provisorischen querwehr<br />

sperrt, zu geben. Die unerklarte wehrkonstruktion, von der man in beiden fallen<br />

als von einem gegensatz zu dem netz- oder garnwehr spricht, scheint aus nichts anderem<br />

bestehen zu konnen als aus holz. Das verschwinden des holzwehrs in der praxis ist zum<br />

teil vielleicht durch das verbot des golddem-fangs zu erklaren. Man konnte es vor den<br />

resp. beamten nicht geheim halten, auch lohnte es sich naturlich nicht es fiir einen einzigen<br />

fang aufzubauen. Das netzwerkwehr dagegen war sowohl leicht aufzufiihren als auch<br />

leicht zu entfernen.<br />

Die potku-wenterwehre.<br />

Bei diesen kommen entweder nur ein oder beide in der iiberschrift genannten<br />

fanggerate zur verwendung. Wehre, bei denen nur mit potku-netzen gefischt wird,<br />

sind in Finnisch-, Norwegisch- und Russisch-Lappland im gebrauch. Je nachdem, ob sie<br />

auf weichem oder auf hartem grund eingerammt werden, sind sie von verschiedener bauart.<br />

198. Yon dem finnisch-lappischen potku-netzwehr auf weichem grund giebt schon<br />

1808 W a h le n b e rg (s. 27) eine ziemlich genaue beschreibung. E r sagt: „Diese verzaunung<br />

besteht aus birkenstaken, 2 bis 4 zoll im querschnitt, niemals dicker; paarweise<br />

senkrecht in den boden eingetrieben, in abstanden von 2 ellen oder etwas weniger zwischen<br />

den einzelnen paaren; wie man gewohnlich zaune herstellt. Zwischen diese staken<br />

1 Angaben aus einem bericht des kiistevs I. Nilsen von Qvigstad gemacht.<br />

2 JsTach mundlicher angabe.

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