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SPERRFISCHEREI

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ausgestellt waren; im „Prestfars" 20 bauern mit 7 reusen zwischen 2 steinkisten; im j<br />

Grosseu Abborfors 9 bauern mit 3 reusen „am ufer hin“ ; im Kleinen Abborfors 8 bauern<br />

mit 12 reusen zwischen 9 steinkisten; im „Bredefors“ 15 bauern m it-4 reusen uud 3 lachs- j<br />

kasten zwischen 4 steinkisten. I. j. 1584 wird ausser den erwahnten ein fangplatz in der<br />

schnelle ,,Lottkoski“ genanut, wo die bauern zwischen 4 steinkisten 3 rutenkorbe eiugelassen<br />

hatten. In demselbeu jahre fischten 31 kronbauern mit 9 rutenkorben zwischen 4<br />

steinkisten im „Kalliofors", bei „Closaroii" 20 erbhofbauern mit 12 rutenkorben zwischen 6<br />

steinkisten, im „Prestfors 9 erbhofbauern mit 8 rutenkorben zwischen 2 steinkisten, im<br />

Grosseu Abborfors 10 erbhofbauern mit 5 rutenkorben zwischen 9 steinkisten am rechten<br />

ufer der stromschnelle und im Kleinen Abborfors 7 erbhofbauern mit 5 rutenkorben<br />

zwischen 9 steinkisten. Im Grossen Abborfors waren ausserdem „am ufer hin 8 rutenkorbe"<br />

uud im Kleinen Abborfors „nach oben gegen das ufer 10 rutenkorbe" angebracht<br />

(St.-A. 5537, fol. 48).<br />

Dass im Kymifluss schon vor der mitte des 15. jahrhunderts mit wehren gefischt<br />

wurde, wissen wir nach dem oben gesagten. Wahrend des ersten jahrhunderts ihres bestehens<br />

mag diese fangart jedoch ziemlich unbedeutend gewesen sein. Gustaf Wasa schreibt<br />

namlich auf seiner reise in Finland 1555 an Thure Bjelke, der zu dieser zeit (1555— 1557)<br />

wegen des krieges mit Russland als gehilfe Gustaf Fincke’s nach Nyslott geschickt worden<br />

war, in einem briefe aus Sibbo, er habe auf seinen fahrten „sowohl im lan Wiborg als<br />

Borga sc.hone fiiisse und gelegenheiten zu lachsfischerei, aalfischerei und anderem fischfang"<br />

gesehen, die jedoch nicht „so geachtet oder so gebaut gewesen, dass man einen besonderen<br />

vorteil daraus gezogen hatte". Diese beobachtung veranlasste den konig deu wehrmeister<br />

Erich Swanszonn nach Finland und zwar auch an den Kymifluss zu schicken, um<br />

fiir die krone neue lachsfischereien einzurichten. Dass dieser wehrmeister in der tat gleich<br />

nach dem genannten jahr mit grossartigen bauarbeiten am Kymifluss beschaftigt war, ist<br />

aus den rechnungsbiichern zu ersehen (St.-A. 3093, fol. 23). I. j. 1556 gingen im ganzen<br />

1400 „hilfstagewerke auf 27 lachskasten am Abborfors und beim pfarrhof von Pyttis"<br />

(St.-A. 3069, fol. 21). I. j. 1558 „wurden 1103 tagewTerke darauf verwandt, um fiir die<br />

lachsfischerei steine in den Abborfors und Kymmenefors zu tragen“ (St.-A. 3139, fol. 53).<br />

Lange sollte Erich Swanszon jedoch nicht in Finland tatig sein. Der konig begann verdacht<br />

zu schijpfen, dass er — wie die worte lauten — ,.viel mehr lachs von Finland nach<br />

Norkoping an seine freunde verschicke als an uns", und gab 1558 die weisung ihn „wohlverwahrt"<br />

nach Schweden zuriickzubesorgen (A rvidsson, Haudl. IX , 84). Dass man fiir<br />

die aufrechterhaltung der wehre erhebliche mengen tagewerke in anspruch nehmen musste,<br />

zeigen die folgenden zahlen vom j. 1565. Da bedurfte es 375 tagewerke, ,,um die steinkisten<br />

fiir die fischerei im Abarsfars zu verbessern, sowie um holz fiir dieselben zu hauen<br />

und steine einzufiillen; ebenso fiir die fischerei beim pfarrhof und bei Closero 204 tagewerke;<br />

item fiir die fischerei im Bredefars 141 tagewerke" (St.-A. 3274, fol. 85).<br />

Dass schon zu dieser zeit iu bestimmten stromstillen ebenso mit dem vata-garn :<br />

gefischt wurde wie heute, darauf deutet einerseits der umstand hin, dass besondere zugplatze<br />

(schwed. „wada warp") erwahnt werden — und zwar in stromschnellen, in denen<br />

sich aus leichtverstaudlichen griinden nicht jede stelle zum zugplatz eiguet — , anderseits<br />

in einigen fallen die bemerkung, dass das vata-garn „unterhalb der lachskasten" gezogen<br />

werde, was wohl so aufzufassen ist, dass man eine von den steinkisten des wehres als<br />

erzeuger eines stillwasserplatzes fiir das ziehen des games gebrauchte. Eine solche kombination<br />

des wehr fangs mit dem vata-garnfaug ist auch der heutigeu fischerei am Kymifluss

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