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SPERRFISCHEREI

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— 408 —<br />

friihe genannt: riusa, riussa, russa, lat. nassa, gurgustium, und stammt vom gothischen<br />

raus, das Rohr, ab.“<br />

Iu Frankreich ist die in rede stehende reusenart noch heutzutage<br />

und zwar u. a. in ein paar formen, die sich in bemerkeuswertem grade den finnischen reusen<br />

fig. 240 uud 241 nahern, in gebrauch.<br />

Wir geben von ihnen in fig. 586 die eine<br />

wieder, die nach unserer quelle (Daubree,<br />

s. 231) der „type ordinaire“ ist. Zweig-<br />

reusen kommen auch in Italien vor<br />

(Metzger, Siissw., s. 55).<br />

Die zvveigreusen, welche in Schweden<br />

(fig. 587) uud Danemark (fig. 588)<br />

gebrauchlich sind, haben wir vielleicht<br />

als iibergangsformen von den reusen ohne FiS- 587' Schweden (Fischereimus. zu Stockholm).<br />

ansatz zu deuen mit ansatz zu betrachten:<br />

sie sind namlich an der miindung von ziemlicher breite, aber trotzdem erstreckt sich<br />

der mantel bis zum eingang der kehle. Eigentiimlich ist an der schwedischen reuse ausser-<br />

dem der miindungskranz.<br />

Aus dem gesagten geht hervor, dass die zweigreusen ohne ansatz vou Frankreich<br />

bis nach Transuralien verbreitet sind und dass die mit ansatz und runder miindung, von<br />

Fig. 588. Danemark<br />

(Fischereimus. zu Kopenhagen).<br />

den gegenden um den Ural abgesehen, in derselben<br />

ausdehnung gebraucht werden.<br />

In Westeuropa und<br />

dazu in Ungarn und Finland sind neben den ansatz-<br />

reusen mit runder miindung auch solche mit halbrun-<br />

der anzutreffen.<br />

Fiir die gegenden um den Ural und<br />

zwar bis nach der umgebuug von Tomsk sind dage-<br />

gen die ansatzreusen mit einer vierkantigen miindung<br />

charakteristisch.<br />

Im hinblick auf das kleinere verbreitungsgebiet<br />

der beiden letzterwahuteu arten muss<br />

man dafiir halten, dass sie spaterer herkiuift sind als<br />

die mit runder eingangsoffnuug. Auf die entstehung der uralischen oder der mit vierkanti-<br />

ger miindung versehenen reuse haben ohne zweifel die sibirischen (inklusive die syrjani-<br />

schen) lattenreusen eingewirkt, die oft eine miindung vou der erwahnten art zeigen (siehe<br />

fig. 8, 13, 14, 16, 192).<br />

Im hinblick darauf, dass die alteren formen der in rede stehenden reuse, die ohne<br />

und die mit ansatz und runder miiudung, wie es scheint, iiber das ganze zusammenhangeude<br />

gebiet, wo die zweigreuse im allgemein gebraucht wird, verbreitet sind, ist anzunehmen,<br />

dass sie an einem einzigen ort entstanden uud von da mit der zeit in alien anderen gegenden<br />

des gebietes eingebiirgert worden sind.<br />

Dass der herd, vou dem aus die verbreitung<br />

angefangen hat, eher im westen als im osten zu zuchen ist, darauf weist die tatsache hin,<br />

dass im osten eine besondere reusenart, die sog. lattenreuse existiert, die ausser bei den<br />

kareUern, syrjanen, wogulen und ostjaken auch bei den samojeden, Jenisei-ostjaken und<br />

jakuten anzutreffen ist.<br />

sagen lasst.<br />

Sehen wir also zu, was sich mit sprachwissenschaftlichen belegen iiber unsere frage<br />

Fiir die altesten bekannten wohnsitze der slavischen volker halt man die gegenden<br />

zwischen dem Niemen, den Karpathen, der oberen Weichsel und dem mittleren Dnjepr,

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