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SPERRFISCHEREI

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weiteres in abstanden von ca. */2 e^ e an die unterleine gebunden wurden; spater hat man<br />

auch in der fabrik hergestellte eisengewichte (fig. 389) und lochsteine (fig. 390) verwendet.<br />

Die enden der unter- und oberleine werden mit dem zugseil so zusammengebunden, dass<br />

sie naher bei einander sind, als das garn hoch ist. Hierdurch wird das netzwerk an den<br />

enden locker und besser fangisch. Die lange der garne ist von der breite des hofes, ihre<br />

hohe von der tiefe des wassers abhangig.<br />

In fig. 391 sehen wir, wie die fischer im hofe einen zug tun.<br />

Ausser mit treibgarnen wird bei den karsina-wehren auch mit lachsreusen, hebebiigelwentern<br />

und potku-netzen gefischt. Von den zwei ersteren ist schon in punkt 393,<br />

342, 344, 345, 2 (fig. 369, 374) die rede gewesen. Die potku-netze, die nur bei einigen<br />

wenigen wehren gebraucht werden diirften, senkt man sowohl zum schnapel- als zum lachsfang<br />

ein (Torneafluss, Torma; siehe auch punkt 335). Der schnapelfang mit potku-netzen<br />

beginnt etwas vor Jakobi (25. juli) und dauert bis zum September.<br />

Versuchen wir nun festzustellen, welches der entwicklungsgang ist, auf den die<br />

einzelnen oben dargestellten karsina-formen hindeuten. Als das ursprunglichste von samtlichen<br />

wehren sehen wir — um das sogleich zu sagen — dasjenige an, welches fig. 365<br />

wiedergiebt. Unsere hypothese griinden wir auf zwei tatsachen: einmal darauf, dass das<br />

treibgarn bei diesem wehr an das ufer gezogen wird, was ausser beim folgenden bei keinem<br />

der besprochenen wehre der fall ist, und anderseits darauf, dass bei dem wehr selbst<br />

nur ein teil und zwar der uferteil des flusses versperrt wird. Es versteht sich von selbst,<br />

dass das netzziehen am ufer urspriinglicher ist als im bett des gewassers. Ebenso haben<br />

die fischer naturlich, wenn sie grosse flusse verzaunten, ihre kraft zuerst in der ufergegend<br />

versuchen miissen, bevor sie sich nach der mitte hinauswagten. Zu bemerken ist auch,<br />

dass diese form, in der wir die ursprunglichste sehen, zu den wenigen gehort, die schon<br />

seit geraumer zeit ausser gebrauch sind.<br />

Fiir die folgende entwicklungsstufe gilt uns die form fig. 366 als reprasentant.<br />

W ir konnen uns dieselbe aus zwei teilen zusammengesetzt denken, die beide von der form<br />

des wehres fig. 365 sind. Der fluss ist ganz verzaunt worden, ein verfahren, zu dem das<br />

bestreben nach dem mittleren bett zu gelangen, wo sich der lachsfisch am liebsten bewegt,<br />

der treibende faktor gewesen ist. Da das wehr in zwei kammern geteilt worden ist, hat man<br />

zwei ziige mit dem treibgarn ausfiihren miissen; dass dieses hierbei auch bis ans land<br />

gezogen worden ist, erscheint naturlich. Bemerkenswert ist, dass diese wehrform, die wir<br />

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