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SPERRFISCHEREI

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— 71 —<br />

oberlaufe der nebenfliisse zu ziehen. Den ersteren zufluchtsort wahlen hauptsachlich nur<br />

die sog. wanderfische, den letzteren die iibrigen fische der gegend.<br />

Diese wanderung benutzen die fischer, indem sie entweder den Ob selbst oder diesen<br />

oder jenen von seinen armen oder nebenfliissen versperren. Der fang beginnt gleich<br />

nach eintritt der kalte (um den Pokrovatag, den 14. oktober) und dauert gewohnlich nur<br />

bis zum wasserbrand (ca. 20. januar). In einem arm des Ob, der wegen des quellenreichtums<br />

seiner ufer und der zufuhr von frischem wasser den ganzen winter iiber unverdorben<br />

bleibt, kann er, wenn fische aufsteigen, den ganzen winter iiber fortdauern.<br />

An der Yoikara, die vom Ural her in die miindungsgegend des Ob fliesst, baut<br />

man wahrend des herbstes zweierlei wehre: die einen fiir die stroman ziehenden fische an<br />

flachere stellen im flusse, die zwei ten fiir die zeit der brandperiode wegen des jeden herbst<br />

erfolgenden fallens des wassers an tiefe platze. Der wasserbrand, der in dem genannten<br />

flusse durchaus nicht in alien jahren auftritt, beginnt bald von der miindung, bald von der<br />

hohe des flusses aus. Um bei zeiten iiber seine richtung ins klare zu kommen, placiert<br />

man die reusen anfangs mit dem eingang stroman und stromab in das wehr.<br />

Im allgemeinen bringt man, abgesehen von der ebenerwahnteu ausnahme, alle hier<br />

in frage kommenden wehre an flacheren stellen des flusses an.<br />

Man erhalt folgende fischarten: aalraupen (Sou/or-ja; Sosva, Xa»/la-sam-p.; u. Ob,<br />

Keii-lor-kor, Xoltti-p.; Yoikara), store (Keii-lor-kor), sterlete (Keti-1.), nelma (Keii-1.), muksun<br />

(Keii-l.), stsokur (Souyor-ja), salmforellen (Soil)'.), syrok (Sou/.; Keii-1., Xoltti-p.; Voikara),<br />

hechte (Sou/.; Sosva, Xa^la-s.; Keii-1., Xoltti-p.; Voikara), kiihlinge (Sou/.; Keii-1., Xoltti-p.;<br />

Voikara), barsche (Sosva, Xa/?la-s.), kaulbarsche (Sosva, Xa>/la-s.; Xoltti-p.; Voikara) und<br />

pyzan (Ob, Keii-1.).<br />

91. In das eis wird eine lange, iiber den fluss reichende wuhne gehauen, in die<br />

in bestimmten abstanden fusspaare eingetrieben werden. Auf diese werden stroman 6— 7<br />

klafter lange scheeren gebunden. Wasserstangen werden nach derselben seite hin auf<br />

stangen eingelassen. Als sperrholzer werden, an die scheeren und wasserstangen gelehnt,<br />

hauptsachlich stamme von fichten, doch auch von anderen baumen eingeschlagen. Die<br />

reusen werden in abstanden von ca. 2 klaftern in fiir sie angebrachte offnungen oberhalb<br />

des wehres placiert (fig. 136). Sie werden mit ihrer hebstange an der scheere befestigt.<br />

Beim probieren wird ihr hinteres ende vermittelst eines am sterze angebundenen stricks,<br />

der nach einstellung der reuse mit der scheere verkniipft ist, aus dem wasser gehoben.<br />

Die reusen sind sog. m an-kam ka. — T eli-arpi (winterwehr), Sosva, Xa^la-sam-p.<br />

92. Das wehr wird in einige nebenfliisse des Ob aus hiirden gebaut, die aus<br />

tangelzweigen (Voikara) oder weiden- oder birkenzweigen (Sou/or-ja) hergestellt werden.<br />

Fig. 137 a.<br />

Souyor-ja.<br />

Ihre lange hangt zum teil von der tiefe der stelle ab, an die sie hinabgelassen werden, zum<br />

teil auch davon, in wie grossen abstanden die reusen aufgestellt werden. Am Souyor-ja,<br />

wo der nach dem ufer hin gelegene teil des wehres aus mit der spitze in den boden

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