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SPERRFISCHEREI

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— 380 —<br />

liche verzaunung aus baumen und steinen errichtet, die bisweilen eine ziemlich lange dichte<br />

wand darstellt (fig. 555, b); diese vorrichtung bildet zusammen mit dem ufer des flusses<br />

einen kanal, welcher in die eingangsoffnung des lachskastens fiihrt."<br />

Fig. 556. Norwegen,<br />

(nach Gilsen ).<br />

„Die hineiugeratenen fische werden mit hilfe eines fischerhakens<br />

von einem besonderen brettergeriist aus, das oberhalb dieser faug-<br />

vorrichtung erbaut ist (fig. 555, c), herausgeholt.“<br />

W ir sehen also, dass der gewohnliche norwegische lachskasten<br />

erstens ein fanggerat, das keinen besonderen boden besitzt, und zwei-<br />

tens eine verzaunung, bei der die richtung der wandstaken horizontal<br />

ist, darstellt.<br />

tiber die dauischen lachskasten finden sich in der literatur nur dilrftige angaben.<br />

Fiir die w enigen d aten , die w ir h ier bieten konneu, sind w ir h errn p rofesso r A r t h u r<br />

F e d d e r s e n zu dank verpflichtet. So sind wir seinem interesse zufolge in der lage in flg. 557<br />

den grundriss eines westjiitlandischen sog. laksegaard nebst dem fanggerat zu veroffentlichen.<br />

Letzterer ist nach den brieilichen mitteilungen des genannten herrn verhaltnismassig<br />

klein.<br />

„Bald wird er mit einer winde gehoben, bald ist er<br />

fest aufgestellt uud oben zu offnen.“<br />

Ob seine wandstaken<br />

horizontal oder vertikal laufen, wissen wrir nicht.<br />

Sicher<br />

ist jedoch, dass die holzstoeke an vielen danischen lachspjoi<br />

557<br />

kasten heutzutage fast ohne ausnahme wagrecht gelegt sind. s ‘<br />

Danemark<br />

Ob dies auch in alterer zeit so gewesen ist oder ob die wandstaken damals ausschliesslich<br />

in senkrechter lage arrangiert wurdeu, lasst sich noch nicht endgiltig bestimmen. W ir<br />

wissen auch nicht, ob die kleineren festen jiitischen fanggerate einen boden besessen haben<br />

oder nicht.<br />

Jedenfalls ist ausgemacht, dass ein solcher an den grosseren laxegaard, wie<br />

z. b. dem von Gudenaa (D r e c h s e l , s . 59, PI. X V III, B ; siehe auch N e c k e l m a n n , s . 9 und<br />

abbildung) nicht vorhanden ist.<br />

Dass es in alten zeiten auch auf deutschem boden lachskastenahnliche fanggerate<br />

gegeben hat, darauf deutet eine angabe B e n e c k e ’s (s . 266), dass namlich die alten preussen<br />

schon „vor der Zeit des Ordens unterschiedliche Arten Fischkasten, zu allerhand Arten<br />

Fische zu fangen und zu halten“ gehabt hatten.<br />

Fig. 558.<br />

Russland, Kuban (nach<br />

D a n il e v sk ij).<br />

Im wohngebiete der letteu an dem fluss Salis<br />

finden sich noch in unseren tagen die lachskasten im<br />

gebrauch vor, und Grimm (Jltcois. 1889, N:o 10, s. 129)<br />

erwahnt deren drei in einem wehre in der nahe von<br />

Jamburg.<br />

Es mutet aber eigeutiimlich an, dass dieses<br />

fanggerat auch vollstandig isoliert am Kuban, weit<br />

weg in Siidrussland, angetroffen worden ist. Wie aus<br />

fig. 558 zu ersehen ist, trat es dort fast in genau in<br />

derselben form auf wie in Finland (Сое. рыб. V III,<br />

s. 98; Рис. Церн. A I, b 1) und wurde kota genannt.<br />

I. j. 1900 wurde es dort durch ein verbot ausser gebrauch<br />

gesetzt (Катал, межд., s. 77, N:o 60, 2).<br />

Es erhebt sich nun die frage, woher die finni-<br />

schen lachskasten stammen.<br />

Nehmen wir zuerst die form fig. 219, 220 vor, welche vierseitig ist und senkrechte<br />

wandstaken und einen boden aufweist.

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