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SPERRFISCHEREI

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leicht mit seinem hakenartig gekriimmten Unterkiefer in den maschen des Netzes. Unwillig<br />

versuchend sich loszureissen, verwickelt er sich mitunter derartig fest, dass er beim<br />

Herausnehmen iiber und liber mit blutunterlaufenen Striemen bedeckt ist.“<br />

Dass das von A ubel beschriebene wehr trotz der in der oben zitierten stelle vorkommenden<br />

russischen namen, Kosli und Sabor, auch von den lappen gebraucht wird, kann<br />

man daraus schliessen, dass mit ihm als fangapparat der laichenden lachse an den oberlaufen<br />

der flusse gefischt wird, deren anwohner lappen sind. Russische bevolkerung ist auf der<br />

Kolahalbinsel fast nur an den gestaden des meeres anzutreffen. Was das potku-netz des<br />

wehrs anbelangt, sagt A ubel nieht, dass es in eiuem knick eingesenkt werde. Ans seiner<br />

beschreibung gewinnt man vielmehr eher die auffassung, dass das netz geradeaus in der<br />

richtung der stromung ausgeworfen wird. Im hinblick hierauf waren die potkn-netzwehre<br />

der russischen lappen weniger entwickelt als die oben dargestellten.<br />

In Finmarken wird das potku-netz an dem wehr auch so eingestellt, dass es (seine<br />

lange ist gewohnlich ca. 40 m) erst in der richtung des stromes von der verzaunung<br />

abwarts bis zu einer stange gefiihrt wird, an der man es befestigt, worauf das freie ende<br />

von ca. 4 m lange als ein arm wieder stroman gefiihrt und mit hilfe einer leine an dem<br />

zaun auf seinem platz gehalten wird. Hierdurch entsteht bei der stange ein spitzer winkel,<br />

dessen einer schenkel von dem langen garn und dessen anderer schenkel von dem<br />

kurzen arm gebildet wird. Werden mehrere hakengarne parallel zu einander ausgesetzt,<br />

so sind die inneren kiirzer als die ausseren (Qvigstad).<br />

W ir gehen jetzt zu den vvehren iiber, bei denen sowohl mit potku-netzen als mit<br />

garnreusen gefischt wird.<br />

Was den Altenelv anbelangt, ist der ursprung jener geschichtlich beleuchtet.<br />

S p arrin g sagt namlich in seiner 1734 zusammengestellten schrift „Relation angaaende<br />

Finmarken" (s. 65, 84), dieselben seien dort, anfangs von den finnen gebaut worden, die<br />

1714 von der regierung die erlaubnis erhielten sich am Altenelv niederzulassen. Nach<br />

L eem ging die fischerei an diesem platz spater teilweise in die hande der lappen iiber;<br />

ja es geschah, dass diese gemeinschaftlich mit den finnen fischen durften. Hierdurch<br />

wurde die von den finnen importierte konstruktionsart der wehre auch ein besitz der lappen,<br />

weshalb wir sie hier in den kreis unserer betrachtung ziehen. Welcher art diese<br />

bauart war, darliber erhalten wir von S p arrin g eine genaue schilderung.<br />

200. Nacbdem er zuerst bemerkt, dass die finnen ihre wehre so machten,<br />

der lachs nicht weiter kommen konnte, sagt er: „Die erwahnte verzaunung ist aus jungen<br />

birkenstammen zusammengesetzt, die an den enden zugespitzt sind und kreuzweise in den<br />

fluss eingetrieben werden. Haben sie diese pfahlung ungefahr 20 bis 24 ellen vom lande<br />

fortgesetzt, so wird dies eine verzaunung genannt. Nun aber ist zu beachten, dass in<br />

derselben verzaunung gewiss 1, wenn nicht 2 eingange sind, je nachdem die verzaunung<br />

lang ist. Zu beiden seiten dieser eingange sind 2 birkenstamme eingerammt, die viel<br />

dicker sind als diejenigen, aus welchen die verzaunung an sich besteht, welche eine starke<br />

stromung verursachen und von sich tgeben. Da es nun bekannt ist, dass der lachs am<br />

liebsten die stelle aufsucht, wo die starkste stromung hervorbricht, so ist vor der miindung<br />

des eingangs ein garn (potku-garn) ausgestellt, in welchem sich der lachs jedoch gleichwohl<br />

nicht so leicht verwickelt, wenn er sich nicht entweder, nachdem er schon bis in die mundung<br />

hinauf avanciert sein konnte, umwenden oder auch eine weile stehen bleiben wurde,<br />

um sich durch eine weg zu dem tor hinauf zu ergotzen; aber auf der anderen seite der<br />

verzaunung bei diesen eingiingen ist ein wenter eingelegt, welcher so eingerichtet ist, dass

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