06.11.2013 Aufrufe

SPERRFISCHEREI

SPERRFISCHEREI

SPERRFISCHEREI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 429 —<br />

mentum, quo aqua in rivis cohibetur’, lohipato ’structura capiendis salmonibus’, lpF buoddo<br />

(und buotto) g. buodo ’obturamentum fluvii, piseium capiendorum causa oppositum’ |-tscher.<br />

piia, tscherM piije ’sepimentura (in flumine)’, piiem ’sepire (in flumine)’ j ? syrj. pomni ’abdammen,<br />

stauen’. pomos ’daram, stauung’ I ostjP poi, pot ’fischwehr, quer iiber einen kleineren<br />

flussarm gebaut’ j m. fal ’paries, murus, wand, mauer’, kozfal ’paries, sepimentum, dissepimentum,<br />

interseptura’ ( S e t a l a , A finn-ug., NyK X X V I, s. 382).<br />

Ausser den erwahnten wehrnamen deuten auch einige teile des wehres, die iibereinstimmend<br />

bei den meisten finnisch-ugrischen volkern auftreten, auf den gemeinsamen<br />

urspruug der wehre. So findet sich das pfahlwerk, das die wehrwand entweder nur von<br />

einer oder von beiden seiten stlitzt und sich aus hauptpfahlen, bisweilen auch aus scheeren,<br />

zusammensetzt, bei den ostjaken wogulen, syrjanen, lappen, finnen und esten (siehe<br />

z. b. fig. I l l a, punkt 97, 98, 105, 117, fig. 199, 200, 201, 202, punkt 198, s. 153, punkt<br />

287— 290, 303 [326—329], 403, 417). Bei denselben volkern und ausserdem noch in den<br />

friiheren finnischen wohnsitzen an den kiisten des Weissen meeres, in der gegend des<br />

Onegasees, an der Kama uud an der Wolga ist dazu auch eine hoher entwickelte pfahlwerkkonstruktion<br />

in gebrauch, welche ausser aus hauptpfahlen aus streben, scheeren und<br />

sehr haufig auch mit aus wasserstangen aufgebaut wird (siehe z. b. s. 43, fig. 84, 93, 114,<br />

132, 134, 135, 143, 154, punkt 185, 203, fig. 316, 318, 319, punkt 404, 4 1 5 ,4 2 0 ,4 2 1 , 422;<br />

Coc. рыб., Рис. Касп. A I, 2, 3). Die weite verbreitung macht es wahrscheinlich, dass<br />

auch dieses pfahlwerk bereits in iinnisch-ugrischer zeit in gebrauch gewesen is t.2 Nur an<br />

den kiisten des Weissen meeres und an den fliissen Finlands gebrauchlich und daher spateren<br />

ursprungs sind dagegen die pfahlwerk arten, bei denen entweder mehrere scheeren, d. h.<br />

korbbaume, zur anwendung koramen (siehe fig. 322—325, 329—333, 387, s. 238) oder die<br />

in form einer briicke gebaut werden (fig. 334—339, 342, 344, 345, 467— 472). E rst in<br />

denselben gegenden und in Lappland sind auch die dreibeinigen bocke als teile des pfahlwerks<br />

in gebrauch gekommen (punkt 199, 201— 204, 294—296, 307, 309, 310, 314, 315,<br />

318, s. 239, punkt 327, 328, fig. 463, 468, 469, punkt 427).<br />

W ir gehen nun zur behaudlung der verschiedenartigen wehrwande iiber und besprechen<br />

zuerst die an den ostjakisch-wogulischen verzaunungen auftretenden.<br />

Als die fiir die winter- und uferwehre dieser volker charakteristischen teile haben<br />

wir im obigen die von uns so genannten hiirden erkannt, von denen wir verschiedene arten<br />

unterschieden haben (s. 3, 4). Etwas eigentiimliches ist es, dass wir — soviel aus der<br />

uns zuganglichen literatur zu entnehmen ist — nirgends ausserhalb ihrer wohnsitze<br />

in Nordwestsibirien diese hurden vorgefunden haben. Die eiuzigen gegenden auf der<br />

europaischen seite des Urals, aus denen wir sie erwahnt finden, sind die striche um<br />

Simbirsk an der Wolga, die gegenden an der Izma auf syrjanischem boden sowie die<br />

miindung der Onega (fig. 461). L e p e c h in (s . 249) sagt in dem bericht von seinen reisen<br />

in den jahren 1768 und 1769, dass in die wehre in der erstgenannten gegend „stroman<br />

hurden oder geflochtene zaune aus reisig eingeschlagen wurden, damit die fische nicht zwischen<br />

den pfahlen hindurchschlupfen“. Ob die hurden in der gegend von derselben bauart<br />

1 Heute ist es bei den ostjaken seiten, dttrfte es aber friiher nicht gewesen sein (siehe<br />

weiter unten).<br />

2 In diesem zusammenhang sei bemerkt, dass fi. nyte ’wehrstrebe’ finnisch-permischen<br />

ursprunges is t: fi. nyde, g. nyteen od. nyte, g. nytteen ’stiitze’ J mordwE ne£e ’stiitze’, M<br />

nezedam ’stUtzen’ |1 syrj. mydz etc., W ichm. m idS ’stiitze, widerhalt’, vgl. m itJS a ln i ’stolpern’<br />

u. s. w. ( S e t a la , Zur finn., JFUF П , s. 223).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!