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SPERRFISCHEREI

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befestigt wird, wie wir es beim ersten geschildert haben. Die arbeit wird so fortgesetzt,<br />

bis das ganze wehr mit netzen bekleidet ist. Zum schluss fertigt man<br />

Den fliigel (venni) an, durch den man verhindern will, dass die fische in das freie<br />

fahrwasser gelangen und dadurch an dem wehr vorbeischliipfen. E r wird, 20— 30 kl. lang,<br />

gleichfalls aus netzen hergestellt. Seinen oberrand tragen eine reihe stangen, die uber<br />

dem wasserspiegel liegen, seinen unteren rand halten kleine steinsenker zu boden. Damit<br />

der fliigel nicht nach dem freien fahrwasser hin abtreibt, werden nach dem ufer zu in ca.<br />

5 kl. abstand von einander pfahle in einer reihe eingerammt.<br />

W ir haben nun den bau des wehres in der folge beschrieben, wie er vollzogen<br />

wird. E s gehen darauf — je nach der hohe des wassers — 6— 8 tage, und als teilnehmer<br />

sind dabei ausser den eigentlichen fischern 40 andere manner tatig.<br />

Das wehr wird jeden morgen visitiert. In zwei booten ziehen die fischer nach<br />

den gewassern. Die pohna-reusen werden mit windevorrichtungen bis an den wasserspiegel<br />

emporgehoben, und einer der fischer steigt in das fanggerat. Nachdem er mit einem<br />

holzhammer die fische totgeschlagen hat, wirft er seine beute in die boote. Um die fische<br />

am herausschliipfen durch die kehlen zu hindern, wahrend man die reuse hebt, wird<br />

getrampt (porkata); ebenso scheucht man, wahrend die reuse oben ist, die fische mit trampen,<br />

porkka, von der mundung des pohna-tors weg, damit sie nicht dahindurch aus dem<br />

wehr schwimmen.<br />

Zur instandhaltung des wehres, die dem ,,wehrwirt“ als pflicht obliegt, gehort u. a.<br />

die auswechselung der netze (verkonmuutto). Bei dieser gelegenheit, einmal wochentlich,<br />

werden die ins wasser eingesenkt gewesenen netze, fiir eine woche zum trocknen ans<br />

land geholt und an ihre stelle die wahrend derselben zeit zum trocknen ausgelegten<br />

gesetzt. Daran sind 20 mann beteiligt. In fig. 330 sieht man die leute mit der auswechselung<br />

der netze beschaftigt.<br />

Die pohna-reusen werden gleichfalls — jedesmal die halbe anzahl — einmal in der<br />

woche getrocknet. Sie werden wie beim visitieren in die hohe gehoben und dann auf dicken<br />

stangen oben gehalten. Fiir die trockenzeit wird das pohna-tor mit einem netz (suuverkko)<br />

verschlossen, das mit hilfe von stangen, die an den pfeilern befestigt werden, angebracht<br />

wird. Gewohnlich werden die pohna-reusen von 7 uhr morgens bis 4 uhr nachmittags<br />

getrocknet.<br />

Nach traditionen sollen friiher — vor ungefahr 100 jahren — die vorhofe in dem<br />

wehr von Muhos 3 kl. breit und 25 kl. (?) lang gewesen sein — also viel grosser als jetzt.<br />

Ihrer waren mehrere vorhanden, wie viele aber, war den erzahlern nicht bekannt. Der<br />

fisch, der nicht in die an der oberen querwand des vorhofes einstellte pohna-reuse gegangen<br />

war, wurde mit treibnetzen aus den vorhofen gefangen. Diese zog man stroman, also<br />

gegen die wand, an der die pohna-reuse steht.<br />

to.<br />

Die zweiriickigen oder briickenwehre.<br />

Die wehre, die an solchen stelien mit reissendem gefalle errichtet werden, wo es<br />

wegen der gewalt der stromung unmoglich ware ein boot zu regieren, setzen sich gewohnlich<br />

aus zwei fussreihen und einer von diesen getragenen briicke zusammen, wodurch<br />

man mit grosserer sicherheit die fangvorrichtung erreichen und nach den fanggeraten<br />

sehen kann. Mit rucksicht auf die heftigkeit der stromung werden die zweiriickigen wehre<br />

im allgemeinen auch nicht lang gemacht. Und dies ist in der tat sogar unnotig, da der

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