SPERRFISCHEREI

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soil die briicke so breit hergestellt werden, dass vier personen darauf bequem neben einander
marschieren konnen (Maksimov, s. 237, 241).
Gewohnlich werden beim bau von wehren zwei kahne mit einander verbunden,
damit die arbeit bequem ausgefiihrt werden kann. Zwischen den kahnen lasst man einen
zwischenraum von I V 2 arschin, den das gestell einnimmt, welches die kahne verbindet;
balken und bretter werden in die kahne gelegt. Hier wie an den fliissen in Finland hat
man einen wehrmeister, der die arbeit leitet und fur ihre tauglichkeit verantwortlich ist.
Bei der errichtung grosserer wehre bedient man sich zum einrammeu eines ein liespfund
schweren steinhammers (fig. 468. x ; russ. ,.kiura“, ,,kaper“, itiypa, каперъ), dessen kopf
mit rutenseil an einen kurzen stiel gebunden ist. Wenn das wehr fertig ist, wird es tagtaglich
daraufhin untersucht, ,,ob es in guter ordnung ist, und alles, was verdorben ist,
wird ausgebessert, indem man neues reisig und steine darunter anbringt. Diese arbeit
wird von taucheru ausgefiihrt — — , die bei jedem wehr zur stelle sind. Bei dem wehre
ist auch ein wachter aufgestellt, der standig darauf zu achten hat, dass keine fische
gestohlen werden“ (Сое. рыб. V II, s. 46, 47; Maksimov, s. 244).
Die schutzwehre.
423. Diese werden so aufgebaut, dass hauptpfahle in einer reihe eingeschl
und oberhalb derselben reiser von der hohe des wassers eingedriickt werden, um eine
geringe stromstille zu erzeugen. Ein stellnetz (russ. ,,garva“, гарва) wird unterhalb des
wehres geradeaus stromabwarts ausgeworfen. Es ist gewohnlich 10— 20 klafter lang und
1— 1 V2 kl. hoch. Die grijsse der maschen ist wechselnd — 3 '/2> 7 '/2 und 10 versch. Der
untere rand des netzwerks wird ohne weiteres mit der unterleine verbunden, der obere rand
aber wird auf ein diinnes seil gefadelt, das in je drei maschen abstand an die oberleine
festgeknotet wird. Als flotten dienen eutweder rollen von birkenrinde (russ. ,,kebriska“,
,,kibratka“, кебришка, кибрятка) oder kleine brettchen oder endlich auch beide abwechselnd
neben einander. Als senker werden in birkenrinde •gewickelte steine angesetzt. — Mit
schutzwehren wird den ganzen sommer und herbst hindurch bis zu den ersten kalten tagen
gefischt. Die beste beute erzielt man in der letztgenannten jahreszeit wahrend der nacht
(Сое. рыб. V II, s. 18, 19).
Dass an den kusten des Weissen meeres schon zu der zeit wehrfischerei ausgeiibt
wurde, als diese landstriche noch von den kareliern und lappen bewohnt waren, scheinen
einige namen von wehrteilen zu bezeugen, die der sprache dieser volksstamme angehoren.
Gewisse dieser von den russen entlehnten namen bezeichnen die allerkardinalsten teile des
wehres: тара ’wehrschirm’, karel. tarja; еЬльга ’scheere’, karel. selga; чашельга ’scheere,
querstange im wasser’, als dessen original sich moglicherweise ein im kola-lappischen anzusetzendes
kompositum denken liesse, dessen erstes glied св{ссе od. сй.сс ’wasser’, und dessen
zweites сгеДе ware, also: balcciellke oder ca,ctie,lke1; висельга od. весельга ’scheere,
querstange im wasser’, russ.-karel. vezi-selga; отега ’strebe’, das offenbar dasselbe wort ist
1 Mttndliche mitteilung von mag. Aima. Die etjm ologie bietet indes seiner ansicht
einige lautliche schwierigkeiten: man musste annehmen, dass s durch dissimilation an die stelle von
& getreten ist; der auslautende vokal a konnte auf dem in der flexion des k.-lapp. wortes auftretenden
a beruhen.