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SPERRFISCHEREI

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einmal (lie alteu quellen), Osterreich und ganz Frankreich, ausgenommen die siidkiiste.<br />

W as das nordliche Asien betrifft, so erstreckt sich. wie wir gesehen haben das gebiet des<br />

fischzauns vom Kaspischen meer uud dem Ural bis zum unterlauf des Jenisei. Aber von<br />

diesem flusse bis nach Kamtschatka erwahnt ihn keine der uns zuganglichen quellen.<br />

Bei der erwagung dieses tatbestandes scheint es uns also, als konnten wir das<br />

verbreitungsgebiet des fischzaunes im groben folgendermassen umschreiben: die kiisten des<br />

Stillen und des Indischen ozeans, von China und Japan bis wenigstens Bengalen, die<br />

gegenden am Aralsee, die umgebuug des Kaspischen meeres sowie die kiisten des Schwarzen<br />

und des Mittelmeeres — nordlich des letzteren wenigstens bis zu den Pyrenaen; ferner<br />

die von den mehr oder weniger zusammenhangenden kustengebieten landeinwarts vordringenden<br />

zoneu: 1) das gebiet von der gegend des Aralsees iiber den seeenbezirk von<br />

Semipalatinsk uud Semiretsensk sowie den Irtysch und die trausuralischen seeen entlang<br />

nach der miindung des Irtysch und noch weiter iiber den mittleren Ob zum Jenisei im<br />

kreise Turuchansk; 2) das gebiet von Astrachan die Wolga und die Oka (in der gegend<br />

ihrer miindung) entlang iiber den Ilmensee nach Estland, b’inland und Schweden; 3) das<br />

gebiet von der miindung des Dnjepr diesen fluss hinauf bis, soviel wir wissen, in das<br />

innere von Polen.<br />

Oben haben wir hinsichtlich der entstehung des fischzauns zwei moglichkeiten geltend<br />

gemacht, die namlich, dass er sich auf das laltam griiudet oder dass er sich nach und<br />

nach aus den wehren entwickelt hat, die man an den kiisten der weltmeere unter benutzung<br />

des von der natur in der ebbe und flut gegebenen fingerzeiges aufgebaut hat. Jetz t wenden<br />

wir uns der frage zu, wo er zuerst in gebrauch gekommen ist.<br />

Sageu wir es gleich, dass dieses fanggerat zu dem grade einfach ist, dass es in<br />

den verschiedenen gegenden uud zu den verschiedenen zeiten fur sich hat erfunden werden<br />

konnen. Aber geben wir dies auch zu, so ist doch die tatsache zu beachten, dass das<br />

verbreitungsgebiet des fischzaunes in bemerkenswertem grade zusammenhangend ist. Es<br />

lasst sich nicht leicht annehmen, dass unser fanggerat in sehr verschiedenen gegenden<br />

erfunden worden ware. Und daher bleibt unserers erachtens trotzdem die frage bestehen,<br />

welche gegend, im grossen gesehen, eigentlich als die heimat der fischzaune zu betrachten<br />

is t: der siiden mit den kiisteu der grossen meere oder der norden mit den binnenliindischen<br />

gewassern.<br />

Und uns scheint, dass die erstere alternative mehr wahrscheinlichkeit fiir sich hat.<br />

Dies bezeugen erstens die allgemeinen tatsachen der menschlichen geschichte, wenn wir<br />

sie bei unserer reclinung in anschlag bringen diirfen. Von siiden nach norden und von<br />

osten nach westen haben die wanderuugen der volker ihren weg genommen, und dieselbe<br />

richtung haben zahlreiche menschliche erfindungen in historischen wie in vorhistorischen<br />

zeiten bei ihrem vorwartsdringen eingehalten. Aber es sprechen fiir den siiden auch<br />

noch speziellere griinde. W ir erinnern uns, dass die sog. buhnen, von denen nach unserer<br />

vermutung der fischzaun wenigstens in manchen gegenden seinen ursprung herleitet, fanggerate<br />

der ozeane sind. An den meereskiisten haben wir auch laltams gefunden, diese<br />

primitiven fanggerate, in denen wir gleichfalls die wurzel der fischzaune erblicken zu diirfen<br />

geglaubt haben. Sehr zu beachten ist weiter der umstand, dass die fischzaune in vielen<br />

fallen als fanggerate gerade in ebbewasser oder wenigstens an den inneren teilen der<br />

kiisten, d. h. in den mit dem meere zusammenhangenden limanen und lagunen, in den miindungen<br />

grosser flusse und anderen gegenden, die noch durch ebbe und flut beeinflusst

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