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SPERRFISCHEREI

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— 22 —<br />

und das erscheinen von fischen, um das gerat emporzuheben, sobald eine grossere menge<br />

fische hineingegangen sind. Der andere treibt die fische von oben herbei; er beginnt mehrere<br />

hundert klafter vom wehr zu<br />

trampen. — Yas-jugan, Aipalov,<br />

Emter-p.<br />

Die fangmethode schliesst sich<br />

unmittelbar an die in punkt 33 geschilderte<br />

an.<br />

Das ,,payol-karra“.<br />

Das fischen geht in bachen<br />

vor sich, in denen das wasser den<br />

ganzen winter hindurch frisch bleibt.<br />

Es beginnt nach eintritt des brandes<br />

in dem fiusse, in den der bach miindet<br />

— stellenweise unmittelbar, nachdem<br />

der brand eingesetzt hat (Vasjugan,<br />

Kirila-p.), stellenweise erst um das russische neujahr (Jugan, U ut-p.;1 Sosva, Petkas)<br />

oder noch spater im februar (Agan, Sardakov). Das aus dem bache stromende frische<br />

wasser belebt auch den uferrand etwas unterhalb der bachmundung. Hier sainmeln sich<br />

alle bei eintritt des brandes in der nahe weilenden fische des flusses an. Hat man einen<br />

fang in absicht, zwingt man dieselben in die miindung des flusses hinaufzusteigen. Man<br />

verfahrt dabei in der weise, dass man den bach eine strecke oberhalb der miindung mit<br />

einem sog. „рауоГ1 absperrt. Die folge davon ist, dass das auffrischende oder lebendige wasser<br />

nicht mehr in den fluss stromt. IJm nicht umzukommen, miissen die fische nach oben<br />

gehen, je mehr der zufluss an bachwasser sich verringert, bis sie schliesslich gezwungen<br />

sind sich in den bach selbst zu begeben. Je nach der wassermenge und der starke der<br />

stromung erfolgt das aufsteigen der fische im verlauf von 1 bis 7 tagen. In die miindung<br />

des baches und unterhalb derselben werden die fanggeriite eingesetzt: wehre, fischzaune,<br />

reusen, ein trampnetz oder ein zugnetz, in die der fisch entweder selbst geht oder durch<br />

trampen gejagt wird. Das „payol-1 wird 20 (Vach, Oxti-urje) bis 200 (Konda, Leus-p.)<br />

klafter oberhalb der bachmundung angebracht. Am liebsten wird es unterhalb eines kleinen<br />

sees (Agan, Sardakov; Salym; Konda, Leus-p.) oder einer tiefe (Salym) errichtet. An<br />

einer solchen stelle halt namlich das pilyol besser, da das wasser sich wegen des oberhalb<br />

gelegeueu reservoirs nicht so bald dariiber erhebt. Dazu wird noch oberhalb des<br />

рауоГэ eine wuhne gehackt (m. Ob, Kuijjep-p.; Salym; Irtysch, Vuocippa), damit das angestaute<br />

wasser auf das eis durchbrechen kann. Dies geschieht besonders, wo sich das<br />

payol unterhalb eines wasserreservoirs nicht anbringen lasst. Wenn der bach sehr klein<br />

und schwachstromend ist, besorgt man das absperren vermittelst eines oder mehrerer<br />

schneedamme. Bei mildem wetter oder wenn man in einem grosseren bache fischt, stellt<br />

man das payol aus erde oder seltener aus moos her (Leus-p.). Damit diese arbeit leichter<br />

von statten gehe, d. h. die stromung schwacher werde und das wasser etwas sinke,<br />

macht man zuuachst 1—3 schneewehre oberhalb der stelle, wo das eigentliche payol ange-<br />

1 Es heisst, der fiscli stehe in der auf den brand folgenden zeit an einem platze still.

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