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SPERRFISCHEREI

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bitten einging, erstens, dass die fischer der kirchspiele Kemi und Ijo „den kronlachs nach<br />

der festgesetzten taxe mit 40 taler in kupfer pro fass jahrlich bezahlen u n d -------- dass<br />

einer fur alle und alle fiir einen dafur haften sollten"; und zweitens, dass die fischgriinde<br />

im kirchspiel CJleaborg auf dem wege der auktion dem meistbietenden iiberlassen werden<br />

sollten (Malmgren, I, s. 27). Die den fischern von Kemi und Ijo also zugestandenen<br />

bedingungen erneuerte der konig am 28. august 1747 „fur bestandig, ohne dass ein weiterer<br />

kontrakt abgeschlossen wird“, und am 10. September 1800 „bis auf weiteres" (Malmgren.<br />

I, s. 36, 61). Was die lachsfischerei der bewohner des kirchspiels Ulea betrifFt,<br />

so fiel diese, nachdem sie einige jahrzehnte auf pachtrecht hin durch die hande mehrerer<br />

privatleute gegangen war, durch die konigliche resolution vom 4. juni 1766 zu anfang des<br />

jahres 1770 an ihre friiheren inhaber zuriick mit der bedingung, dass sie „nach den jahrlichen<br />

schatzungen die 1618 dafiir stipulierte taxe, 35 fass lachs, bezahlen und jahrlich<br />

an“ die konigl. majestat „und die krone die durch die bereits erfolgte oder noch erfolgenden<br />

besteuerungen herabgesetzte steuer von ihrem hofe erlegeu sollten, doch so, dass<br />

die landwirtschaft hierdurch in keiner weise hintangesetzt werde“ (Malmgren, III,<br />

s. 2 4 7 -2 6 0 ).<br />

Uber die lachsfanggerate in den kirchspielen Kemi, Ijo und Liminka erhalten wir<br />

die friihsten nachrichten aus einem das nordliche Osterbotten betretfenden rechnungsbuch<br />

vom jahre 1558. Indem wir zur betrachtung derselben schreiten, bemerken wir, dass zu<br />

den lachsgewassern des kirchspiels Ijo ausser dem Ijofluss selbst auch der Haukiputaan-<br />

(Kiimingin-), Olhavan- und Kuivaniemenjoki und zu denen des k. Kemi auch der Simojoki<br />

gehorten (Malmgren, II, s. 118; Staatsarchiv, 4991, fol. 31).<br />

Im Kemifiusse wurde in dem genannten jahre mit fanggeraten gefischt, die auf<br />

schwedisch die namen ,,kulth“, ,,notth“, ,,stakanatt“, ,,natt“, ,,natth“ trugen (St.-A. 4597,<br />

fol. 8— 10). Das erste, das finnische kulle, welches wir oben am Torneafluss als das<br />

alteste lachsfanggerat kennen gelernt haben, wurde ohne jede sperrvorricbtung angewandt,<br />

die beiden anderen (,,notth“ einerseits, ,,stakanatt“ etc. andererseits) dagegen immer mit<br />

einer solchen. Dass die wehre, bei denen mit dem ,.notth“, zugnetz, gefischt wurde, karsina-wehre<br />

waren, diirfte daraus zu ersehen sein, dass bei dieser art wehre in derselben<br />

gegend das heben der beute immer noch mit dem zugnetz vorgenommen wird und dass<br />

wehre mit dem namen karsina am Kemifluss wirklich schon um die mitte des 17. jahrhunderts<br />

erwahnt werden. W ir wissen, dass dieses zugnetz an dem genannten fluss heute als<br />

kulle (s. 264) bezeichnet wird. Dass es denselben namen schon im 16. jahrhundert fiihrte,<br />

unterliegt kaum einem zweifel (s. 290, fussnote). Die stellnetze, ,,stakanatt“, ,,natt“, die<br />

man in den wehren anzubringen pflegte, waren ihren namen (siehe s. 290) als auch den<br />

namen einiger dortiger wehre (,,patkepatan“) nach zu urteilen potku-netze.<br />

Die platze, wo am Kemifluss mit dem kulle-garn gefischt wurde, waren folgende<br />

fiinf: „Remella", „Laijtzare", ,,Ilmola“, ,,pundaiurffua“ und ,,Illiputa“. 1 Yon karsina-wehren<br />

sind folgende zwei genannt: „das Saffuepata mit einem zugnetz1', das 70 bauern benutzten,<br />

und „das Ilmolapata mit einem zugnetz11, mit dem 50 bauern fischten. Potku-wehre<br />

waren folgende 12: das ,,Laijtzarepata“, das „patkepata", das „patkepata bei ledikaleby“,<br />

das „patkepata bei laijtzareby11, das „peinipata", „Karinemen pata“, „Karosnimi pata“,<br />

1 Unter der rubrik „bei landzungen und inseln“ wird unter den fanggeraten fiir das meer auch<br />

e*n nejwaskulthed“ genannt. Daraus zu schliessen, dass es an zehnt ganze 72 fass einbrachte, wird es<br />

ganz unten in der miindung des Kemiflusses gelegen haben.

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