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SPERRFISCHEREI

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— 397 —<br />

D u h a m e l , Abh. II, taf. X I) beobachten, in welchem fall die erwahnte verriickung wohl darauf<br />

beruhte, dass der stiel mitten iiber der mundung geeiguet erschien den schnapel, der ein<br />

scheuer fisch ist, zu vertreiben. Dass anderseits bei unserem fanggerat die mundungsstange<br />

an der stelle der schnur auftritt, wurde sich, wenn sie in wirklichkeit an diesem platz nicht<br />

alter ist, daraus erklaren, dass dies durch die verriickung des stieles an die seite der mundung<br />

wegen der starke des mundungsrahmens notwendig geworden ist. Ausserdem war die mun-<br />

dungsschnur an einem fest aufgestellten fanggerat nicht mehr so unentbehrlich wie an einem<br />

fanggerat, welches iiber den boden hingeschleift wurde.<br />

uuser fanggerat gekommen sind, ist schwerer zu entscheiden.<br />

Wie dagegen die fuhlleinen an<br />

Soviel wir wissen, ist es in<br />

unserem lande nur in einer gegend angefertigt worden, und auch dort ist es bereits seit<br />

langer zeit ausser gebrauch gekommen, momente, die die frage immer schwieriger gestalten.<br />

Abgesehen von dem kirchspiel Kalajoki finden wir erst in Estland wieder ein wehrfang-<br />

gerat, welches fuhlleinen aufweist, namlich das in fig. 456 abgebildete tahes.<br />

Bemerkens-<br />

wert ist, dass sowohl an dem lippo als an dem tahes gleich viele und an derselben stelle<br />

befestigte fuhlleinen sind und dass die wehre, in denen die beiden fanggerate platz imden,<br />

ganz dieselben sind.<br />

Wie ist diese uberinstimmung aufzufassen: ist moglicherweise friiher<br />

in' Finland ein fanggerat von der art des tahes verbreitet gewesen, woruber aber die histo-<br />

rischen quellen nichts aussagen, oder hat der mit fuhlleinen ausgestattete lippo seine fuhlleinen<br />

durch direkten einfluss von estnischer seite erhalten?<br />

mehr wahrscheinlichkeit fiir sich zu haben.<br />

Die letztere annahme scheint<br />

Die rechnungsbiicher aus der zeit Gustaf<br />

Wasas vom Kalajoki erwahnen keine anderen gerate zum fang edlerer fische als das wehr,<br />

die potku-netze und die reusen.<br />

dieser dunklen frage nichts abschliessendes sagen.<br />

Bei dem stande unseres heutigen materials lasst sich in<br />

Aus dem obigen ist hervorgegangen, dass das gebiet, in dem mit fuhlleinen versehene<br />

sackfanggerate, das vazan und die kryvda, zur anwendung gelangen, sich von der<br />

mundung des Ob und des Tas zum Don, Terek und Amudarja erstreckt und dass das vazan<br />

ausserdem in Indien, an den mundungsarmen des Amur und in Estland anzutreffen ist.<br />

Als spezielles verbreitungsgebiet des letztgenannten fauggerats haben wir die gegenden von<br />

der miinduug des Ob und des Tas fiber die kreise Berezov, Surgut und Tomsk und die<br />

Kama nach dem Don, dem Terek, der unteren Wolga und dem Uralfluss konstatiert.<br />

mit fuhlleinen ausgestattete sackfanggerate auch zwischen dem Amudarja und Bengalen in<br />

gebrauch sind, was im hinblick auf das grosse verbreitungsgebiet der genannten gerate<br />

kein allzu umfangreiches terrain ist, haben wir in ermangelung von quellen nicht ermitteln<br />

konnen.<br />

Dagegen geht aus deii verhaltnismassig reichen quellen, die die fischereiver-<br />

haltnisse einerseits zwischen der Kama und Estland, andererseits zwischen dem Amur<br />

und den kreisen Surgut und Tomsk behandeln, nicht hervor, dass das vazan in denselben<br />

gebieten in gebrauch ware.<br />

S a b a n e e v (Рыбы, I, s. 300) sagt allerdings, das vazan sei „in<br />

vielen gegenden Nordrusslands gebrauchlich", da er aber seine verbreitung hier nicht<br />

naher umschreibt, konnen wir aus seiner angabe nicht viel folgeru.<br />

W ir betrachten nun die zusammensetzung des in rede steheuden gerates.<br />

Yon den gemeinsamen teilen aller der formen, welche von der mundung des Ob<br />

und des Tas bis nach Indien angetroffen werden, sind zu nennen ausser dem sack selbst die<br />

mundungsstange und die in den vertikalen randern der mundung augebrachten rutenringe.1<br />

1 Abgesehen von der mit wiinden aus netzwerk fest vereinigten uralischen form, die zweifellos<br />

aus jungerer zeit stammt. An dem vazan von der Kama erwahnt L epechin allerdings keine rutenringe,<br />

doch fanden sich dieselben nach der art der beschreibung zu urteilen jedenfalls wenigstens an<br />

der mundungsstange.<br />

Ob

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