06.11.2013 Aufrufe

SPERRFISCHEREI

SPERRFISCHEREI

SPERRFISCHEREI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die sperrfischerei bei den ostjaken und wogulen.<br />

Die fischerei der ostjaken und wogulen ist hauptsachlich fluss-, in geringem<br />

masse binnenseefischerei. Als die wichtigsten stromlaufe, die das gebiet dieser volker -<br />

schaften durchfliessen, seien hervorgehoben die hauptfliisse Ob und Irtysch nebst deren<br />

nebenfliissen Yas-jugan, Yach, Agan, Torom-jugan, Jugan, Pym, Salym, Demjanka, Konda,<br />

Sosva, Kazym, Kunevat, Yoikara und Polui.<br />

An den gewassern des gebietes sind zwei naturphanomene zu beobachten, die auf<br />

den charakter der fischerei von erheblichem einfluss sind: der wasserbrand und das hochwasser.<br />

Der erstere giebt sich darin kund, dass das wasser, wie es S . P a tkanov (I, s. 15)<br />

beschreibt, ziemlich triibe wird, einen unangenehmen geschmack annimmt und nach langerem<br />

stehn einen roten, wohl teilweise aus eisenoxyd bestehenden niederschlag giebt.<br />

Alles, was leben besitzt, flieht seine nahe urn seiner existenz willen, die fische versuchen,<br />

sobald sie sein nahen verspiiren, nach solchen stellen zu entkommen, wo der brand nicht<br />

zu befiirchten ist, d. h. nach dem Obischen meerbusen und von da ins meer oder nach den<br />

quellen und quellreichen gewassern, die die Russen der gegend mit dem gemeinsamen namen<br />

„живая вода“ oder „живцы®, „lebendiges wasser“ bezeichnen. In die letzteren ziehen sich die<br />

fische, die das ganze jahr hindurch in dem angedeuteten gebiete leben, namlich die karausche<br />

(carassius vulgaris Nilss.), der peskarj (cobio fluviatilis L.), der hecht (esox lucius), der<br />

barsch (perca fluviatilis L.), der kiihling (Idus melanotus Heck), die aalraupe (lota vulgaris),<br />

das rotauge (leusiscus rutilus L.), der kaulbarsch (acerina cernua L.), der jelez (squalius<br />

leuciscus Haec.), der mehdem (squalius mehdem Warp.), die salmforelle (salmo fluviatilis<br />

Pall.) und der tugunok (coregonus tugun Pall.). In dem meer suchen ihre rettung die sog.<br />

wanderfische. Von diesen seien an erster stelle genannt die verschiedenen arten schnapel,<br />

die den reichtum des Ob ausmachen: muksun (coregonus muksun Pall.), syrok (coregonus<br />

pelet Lep.), stsokur (coregonus nasus Pall.) und pyzan (coregonus polcur Pall.), wie auch<br />

die einzige lachsfisch der gegend nelma (stenodus nelma Pall.), die alle nur zum weiden und<br />

laichen in den Ob hinaufsteigen; an zweiter stelle der stor (acipenser Baerii Br. und<br />

stenorrhynchus Nik.) und der sterlet (acipenser ruthenus). Der letztere flieht vor dem<br />

wasserbrand zum grossten teil jedoch in den Irtysch.<br />

Der wasserbrand beginnt friihstens im dezember, spatestens im marz und halt den<br />

ganzen winter iiber bis kurz vor dem eisgang an, wo das schneewasser die strome wieder<br />

auffrischt. In den nebenfliissen gelit der brand bald stromabwarts, bald stromaufvvarts, im<br />

Ob aber stets stromabwarts vor sich. E r setzt durchaus nicht in alien fliissen zu gleicher

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!