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SPERRFISCHEREI

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— 128<br />

17'). „In grosserem oder kleinerem abstand vom ufer (jedoch nicht mehr als 15<br />

— 20 sashen) wird eine verzaunung errichtet. anfangs einfach aus eingetriebenen stangen,<br />

dann weiter aus netzwerk. Im voraus beschafft. man sogenaunte wehrstiicke (,,палицъ“),<br />

stiicke netzwerk von 1,5— 1,75 arschin uud hoch 2 — 2,5 arschin, mit maschen von 2,5<br />

bis 3 zoll, die mit den enden an staken befestigt werden. In abstanden von der lange<br />

der wehrstiicke, d. h. 1,5 —1,75 arschin, schUigt man in den grund des flusses pfahle ein.<br />

Am ende des wehrs lasst man eine freie offnung von 21/4 bis 2 1/ 2 arschin zur einstellung<br />

des wenters, und weiter in geringer entfernung, 0,75 arschin, senkt man eine stange ein.<br />

Nachdem so das fundament fur die querverzaunung errichtet ist, briugt man von der<br />

stange stromab eine gleiche verzaunung von 3 —4 sashen lange an. Die beschafften wehrstiicke<br />

werden zwischen den pfahlen der verzaunung ausgestreckt, die enden ihrer staken<br />

in den boden getrieben und oben mit den pfahlen der verzaunung verbunden. In die<br />

freie offnung stellt man die kehle des wenters ein, den man an den pfahlen der offnung<br />

anbringt, und befestigt den sterz mit einer stange stroman oberhalb des wehres. Gegen die<br />

stromung schwimmend geht der fisch, nachdem er auf die verzaunung gestossen ist, an<br />

derselben bis zum wenter, in den er dann hineingerat; damit der fisch, indem er den wenter<br />

erblickt, nicht zuriickgeht, bringt man in der stromung gegeniiber der kehle des wenters<br />

in einer entfernung von 0,5 arschin eine sackgasse an, d. h. man macht aus netz<br />

einen winkel mit der spitze stromab. In die sackgasse geraten, schiesst der fisch wieder<br />

heraus und jagt direkt in den wenter. Die wenter oder fitil', ein- oder zweikehlig, unter-<br />

scheiden sich durch nichts von den allgemein gebrauchten" (V arpachovskij [2], s. 45,<br />

1900). — M. Petsora.<br />

j<br />

Die zuletzt beschriebene uferverzaunung mit netzwanden ist auf syrjanischem<br />

boden ohne zweifel jungerer herkunft; dies scheinen die in punkt 174, 175 besprochenen<br />

uferverzaunungen aus holz durch ihr vorhandensein zu beweisen. Die benennung des<br />

wehrstiickes, d. h. des wichtigsten teils der verzaunung, „палицъ“, mochte vielleicht andeuten,<br />

dass die verzaunung von den russen stammt. Sehr wahrscheinlich ist beziiglich der<br />

art des wehrsperrens, dass die netzwerkstiicke an stelle der lattenschirme aufgenommen<br />

sind, vor denen sie den vorzug verdienen, sowohl weil sie dem druck der stromung weni- j<br />

ger widerstand entgegensetzen, als auch weil sie weniger die aufmerksamkeit der fische<br />

erregen.<br />

Die verzaunungen zur absperrung von hochwasserseeen oder -buchten.<br />

177. Wenn das hochwasser zuriickzugehen beginnt, bilden sich hier wie im<br />

kisch-wogulischen gebiete an vielen stellen an den uferpartien der flusse selbstandige seeen<br />

oder buchten, die nur durch eine schmale strasse (syrj. vis, st. vislc-) mit dem flusse zusammenhangen.<br />

Die in diese zum laichen und auf die nahrungssuche hinabgezogenen fische werden<br />

eingesperrt, indem man die strassen, die im allgemeinen sehr still sind, verstellt. Wie<br />

man hierbei verfahrt, beschreibt A r s e n je v (s. 371) folgendermassen: „Zur versperrung wird<br />

ein heiterer tag gewahlt. An solchen tagen liebt es der fisch in bewegung zu sein und stille<br />

gewasser aufzusuchen. In einigen nachen begeben sich die syrjanen nach bekannten buchten<br />

und nehmen grosse biindel latten mit — diinne, schmale brettchen, mit baststricken<br />

umwunden nach art von bettmatten, die aus sumpfschilf hergestellt werden. Die oberen<br />

enden der latten sind gerade abgeschnitten, die unteren zugespitzt. Zu der bucht sachte

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