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SPERRFISCHEREI

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wohlerwogen, weil dabei das ende der in das wasser zu stellenden hiirde sich nicht mit<br />

dem ende der bereits eingesenkten verwickelt. So geht es weiter fort, bis die ganze wehrwand<br />

fertig ist. Die hauptpfahle werden fiir tiefe stellen aus nadelholz, fur seichte aus<br />

weide zugehauen. Die hiirden werden je nach der tiefe des wassers verschieden hoch<br />

hergestellt — in jedem fall so niedrig, dass zwischen dem eis und ihnen selbst eine offnung<br />

bleibt, da die hohe des wassers und somit auch die des eises am Ob haufig wechselt. Reusen<br />

werden in dem wehre 48 stiick — alle an die tiefsten stellen, d. h. in 2—3 klafter holies<br />

wasser hinabgelassen. Sie werden nahezu zwei meter oberhalb des wehres an zwei glatte<br />

und kriiftige pfeiler placiert. Mit dem einen der letzteren wird eine reiserhtirde verbunden,<br />

die zwischen die reuse und das wehr gestellt wird. Diese verbindung stellt man<br />

schon vor der errichtung des pfeilers in der weise her, dass der fuss am ende der hiirde<br />

oben und unten mit seil an dem pfeiler befestigt wird — an der letzteren stelle in einem<br />

loch im pfeiler, damit sich um deu pfosten herum keine knoten bilden, die beim hinablassen<br />

und emporziehen der reuse im wege waren. Das andere ende der hiirde tiberliisst<br />

man dem strom, der es an die wand des wehres festdriickt. Die reuse, ein sog.<br />

as-pon, wird bis auf den grund hinabgesenkt und auf sie eine reusenhiirde gestellt. Am<br />

unteren rande ihrer miindung befindet sich ein querholz, dessen freie enden bei der einstellung<br />

an die pfosten placiert werden, damit der strom das fanggerat nicht aus der lage<br />

verschiebe, die sie einnehmen muss. Auch wird die reuse mit zwei hebstangen versehen, die<br />

beide bei der einsenkung in den boden gedriickt werden. Die eine von diesen ist in der<br />

mitte der miindung festgebundeu, die andere (pon-tai-ju x) am sterz. Damit die pfeiler wie<br />

auch die hebstangen richtig fest stehen, werden sie alle an schraggestellte stabe (jo sj<br />

gebunden, die ins eis gefroren sind, wahrend ihr oberes ende stroman gerichtet ist. Fiir<br />

die pfeiler werden die stabe so lang gemacht, dass sich zwischen den oberen enden beider,<br />

d. h. der pfeiler uud der stabe, eine gabelung bildet. Beim probieren wird die reuse so<br />

weit in die hohe gelioben, dass das querholz an ihrer miindung in diese gabelungen zu<br />

liegen kommt. Zur stiitze des hinteren endes wird iiber die wuhne eine stange gelegt.<br />

Das probieren nehmen zwei manner vor, von denen der eine die miindung der reuse, der<br />

andere das hintere ende emporhebt. Die fische werden mit dem schlaghaken durch eine<br />

in der seite befindliche offnung herausgeholt. Die fischer, die in der nahe ihres wehres<br />

wohnen, kommen jeden tag zum probieren; die weiter weg wohnenden alle zwei oder drei<br />

tage. Die, welche renntiere oder geniigend hunde besitzen, uuternehmen die reise zum<br />

wehre im gefahrt. — As-pol, u. Ob, Keii-lor-kor.<br />

в.<br />

Nachdem das wasser im spatwinter wieder frisch gewordeu, begeben sich die<br />

fische von den oberlaufen der flusse, wo sie iiberwintert haben, auf die wanderung stromab.<br />

Die am oberen Vach wohnenden ostjaken benutzen diesen umstand, indem sie durch einige<br />

nebenfliisse wehre bauen. Das eis ist um diese zeit schon schwach. Damit es langer halt,<br />

bedeckt man es beim wehre mit heu und tangelzweigen. Man erhalt meistens grosse<br />

kuhlinge.<br />

95. In das eis wird iiber den fluss eine schmale wuhne gehauen, in die in bestinn<br />

ten abstanden hauptpfahle eingerammt werden. Mit ihnen werden auf der seite des stromes<br />

scheeren verbunden, und an staken befestigte wasserstangen bis dicht iiber den boden<br />

hinabgelassen. Gegen die scheeren und wasserstangen werden mit den stammenden in den

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