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SPERRFISCHEREI

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lan-kallio besonders unberechtigte uferwehre in den schnellen Ulea- und Pyhafors fiir die<br />

lachszeit abgeschafft werden sollen“ ( M a l m g r e n , III, s. 248, 290).<br />

Oben haben wir gesehen, dass im 15. jahrhundert im Kymifluss mit landreusen,<br />

d. h. mit uferwehren gefischt wurde (s. 304, 305).<br />

W ir verfolgen die auf die uferwehre bezuglichen data nicht weiter, sondern gehen<br />

nunmehr zur behandlung der einzelnen fanggerate iiber.<br />

Die fischzaune.<br />

An vielen stellen in Savolax, Nordtavastland und im sudlichen teil von Osterbotten<br />

werden an den ufern von seeen reste ehemals benutzter fischzaune, sogenannte<br />

fischzaungriinde, gezeigt, die bald den riesen, bald den lappen,1 bald den in alten zeiten<br />

in diesen gegenden als fischer hausenden tavastern2 zugeschrieben werden. Ju liu s Paasonen<br />

(S. My. A. X , s. 142) erzahlt, im k. Kangasniemi im inneren winkel der bucht Siikalahti<br />

(dorf Synsio) wurden drei alte ,,brachsenfischzaune“ auf dem trockenen lande gezeigt.<br />

„Es sind dies11, sagt er, „wahrscheinlich spuren vom ersten eindringen der tavaster in diese<br />

gegend: wir wissen ja, dass Synsio zu den nicht fest bewohnten strichen gehort, die zum<br />

kirchspiel Saarioiset in Tavastland gezahlt wurden. “ Im kreis Kuopio sind fischzaungriinde<br />

in den kirchspielen Pielavesi (im sunde von Mustaniemi, in den sunden Nikensalmi und<br />

Tommansalmi des jetzt ausgetrockneten sees Niemisjarvi, am inneren ende der bucht Patalahti<br />

am ufer des Maaninkavesi westlich von der stromschnelle oder dem kanal Viannonkoski<br />

im sunde Rakkineensalmi; S. My. A. I ll, s. 140), Lapinlahti und Karttula (im<br />

dorfe Tallus am nordlichen rande des Liesjarvi im sunde Rakkineensalmi im eingang der<br />

bucht Marjolahti; S. My. A. I ll, s. 128) zu finden. H. E. W egeliu s berichtet, in dem<br />

letzterwahnten kirchspiel seien verschiedene stellen gezeigt worden, die die tavaster zur<br />

sommerzeit zum fischen aufgesucht hatten, als es dort noch keine feste bevolkerung gab<br />

(S. My. A., s. 128). In alien teilen des kreises Laukaa werden nach A. L. N ym an (S. My.<br />

A. V, s. 198) auf dem boden von seeen fischzaunformige reste von fischereigeraten mit<br />

der bezeichnung „wehre der riesen", „fanggerate der lappen 1 oder ,,tavaster“ angetroffen.<br />

„Sie sind gewohnlich aus verschieden langen, verschieden dicken, am einen ende<br />

immer zugespitzten holzstocken, latten oder pfahlen hergestellt, deren spitze enden senkrecht<br />

in den boden des sees gesteckt sind. Die oberen enden der pfahle befinden sich<br />

bald unter dem wasserspiegel, bald ragen sie sichtbar liber ihn empor.“ In dem kirchspiel<br />

Kivijarvi begegnen fischzaungriinde nach A. E. Snellm an (S. My. A. X V II, s. 55— 57)<br />

1 Man halt es fiir ausgemacht, dass das finnische binnenland bis siidlich zum 62. breitengrade<br />

wahrend der finnischen heidnischen zeit von lappen bewohnt war. Es lasst sich an der hand gewisser<br />

tatsachen nachweisen, dass dieses volk noch viel spater siidlich vom Suomenselka ansassig gewesen<br />

ist. 1. j. 1390 werden lappen im kirchspiel Saarioinen im nordlichen Tavastland erwahnt. I. j. 1451<br />

sollen die ,,Birkarlar“ im k. TorneS, einige lappen von ihren briidern in Tavastland aufgenommen haben.<br />

I. j. 1550 wohnten lappen irgendwo in der nahe der tavastlandischen einode. In Savolax finden sich<br />

lappen noch i. j. 1663 ( J a l k a n e n , s . 26, 27; K o s k i n e n , Suomi II. reihe, 15. teil, s. 349; S a l e n i u s , s . 5).<br />

2 Erst wahrend der regierung Gustaf Wasa’s begann die feste besiedlung der sog. einoden,<br />

d. h. der nordlichen partien von Savolax, Tavastland und Satakunta in umfangreicherem masse. Bis<br />

dahin hatten die bewohner dieser landschaften die bezeichneten partien beinahe nur auf ihren alljahrlich<br />

erneuten jagd- und fischzugen besucht. Diese ziige wurden den tavastern 1564 untersagt, trotzdem<br />

aber wurden sie, freilich in beschrankterem grade, noch lange fortgesetzt. Als eins von den fanggeraten,<br />

die in den einoden gebraucht wurden, wird im 16. jahrhundert ausdrucklich der fischzaun<br />

genannt ( J a l k a n e n , s. 25, 56).<br />

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